Mit Kapitel 21 beginnt die letzte Woche im Leben des Herrn Jesus.

Sein Einzug in die Stadt Jerusalem ist die Erfüllung von gleich mehreren Verheißungen und sehr lehrreich.
Er zieht, wie von Sacharja prophezeit, auf einem Eselsfüllen ein. Hier wird erkennbar: Jesus ist der lang erwartete Messias – der König, der doch so demütig daherkommt.
Die Menschen erkennen das scheinbar und so jubeln sie ihm mit Psalm 118,25f zu.

Das alles war so Aufsehen erregend, dass die Menschen, die Jesus noch nicht erkannt hatten, neugierig wurden und fragten, „Wer ist der?
Die Menge, die Jesus eben noch als König empfangen hat, identifiziert diesen demütigen König jetzt als einen Propheten … und auch das ist richtig!

  • Es ist faszinierend, wie viel Erkenntnis die Menschen einerseits haben und wie wenig sie letztendlich doch verstehen.

 

Jesus setzt seine Selbstoffenbarung fort. Er kommt in den Tempel und räumt auf. Dabei zitiert er Jesaja 56,7 und nennt dabei den Tempel „mein Haus“.
Und dann stehen auch schon die nächsten Zeugen bereit. Die Kinder bekennen Jesus als den verheißenen Sohn Davids und Jesus zitiert Psalm 8,3 zur Bestätigung, dass auch dieses Bekenntnis der Verheißung Gottes entsprach.

 

  • Und so sehen wir Zeugnis über Zeugnis darüber, wer hier nach Jerusalem gekommen ist. Und doch hat Gottes es so geführt, dass sich diese Erkenntnis (noch) nicht durchsetzt … und auch damit erfüllen sich dann die Verheißungen, so dass Jesus eben tatsächlich als stellvertretendes Opfer für Sünder stirbt, so wie es z.B. im Jesaja 53 beschrieben wird.

 

  • Ich lobe meinen Gott, der Alles gut macht und treu zu dem steht, was ER verheißen hat!

 

Das Feigenbaumgleichnis ist bei Matthäus besonders bedeutend, da seine jüdischen Leser sicher sehr schnell verstanden haben, dass der Feigenbaum symbolisch für Israel steht. Was keine Frucht bringt, wird gerichtet.

 

Dann zeigt sich, dass die Juden nicht wirklich daran interessiert sind, das Richtige zu tun und die Wahrheit zu erkennen. Sie sind nur auf ihren Vorteil bedacht.

 

Das Gleichnis von den zwei Söhnen ist dann wirklich Gericht und passt inhaltlich zu den beiden Abschnitten davor. Der eine Sohn ist wie der Feigenbaum. Eine tolle Show aber letztendlich ist das alles nicht wirklich Fruchtbringend. Er ist wie die ungläubigen Tempel-Juden, die nicht nach wahrer Erkenntnis und Gottes Willen fragen, sondern einfach nur das tun, was gerade strategisch sinnvoll erscheint. Sie sagen artig „ja“ zu Vater, tun dann aber, was sie wollen.

 

  • Das sollte uns eine Warnung sein, dass ein verbales Christusbekenntnis und z.B. ein sogenanntes „Übergabegebet“ letztendlich belanglos sein kann. Wahre Bekehrung führt zu Veränderung. Wir können nicht einen neuen Herrn haben aber so weiterleben wie zuvor. Wenn es tatsächlich zu einer Herzensveränderung gekommen ist, werden wir einen neuen und somit veränderten Willen haben und dieser offenbart sich dann in dem, was wir tun.

 

Der andere Sohn stellt keine Behauptungen auf, tut aber das, was getan werden muss. Er ist zumindest in seinem Handeln dann so, wie Jesus und alle Gläubigen, die letztendlich das tun, was der Vater will. Das findet Anerkennung! Denn es geht um die Frucht und nicht um Blätter.
Dabei sollten wir bedenken, dass dies eben ein Gleichnis und keine Allegorie ist … d.h., nicht alle Details haben eine genaue Entsprechung, sondern es geht um die Vermittlung eines Hauptaspektes.

 

Das Ganze kulminiert dann im Gleichnis von den bösen Weingärtnern. Auch in diesem Gleichnis lehrt Jesus wieder eine klare Botschaft. Nach vielen Boten (Propheten), sendet der Vater seinen Sohn. Die bösen Weingärtner – die jüdische Elite – tötet ihn.
Doch in Erfüllung von Psalm 118 wird dieser teuflische Plan fehlschlagen: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen«?

 

  • Ich bete, dass wir diesen Eckstein immer wieder erkennen und uns mit erbauen lassen, in den wahren Tempel und gerade so dann auch viel Frucht bringen!