Dieser Psalm zeigt uns den Psalmisten als einen Gläubigen, der um Gottes Gnade weiß, diese aber im Moment nicht erlebt. Und so betet er zu Gott und bittet IHN um Gnade und Heil. Dabei ist dies weniger eine persönliche Situation, als vielmehr eine nationale. Es ist quasi ein Gebet um eine neuerliche Erweckung für ein Land, das einst aufgrund der Gnade Gottes eine Erweckung erlebt hatte.

Es ist nicht klar, was genau der historische Kontext dieses Psalms ist. Wahrscheinlich ist es eine Zeit des Gerichts Gottes. Der Psalmist weiß um das Dilemma, dass ein vollkommen gerechter Gott, Sündern nicht einfach so gnädig sein kann.
Und so ist das Gebet aus Vers 11 wirklich das, was wir alle brauchen: „dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen“

Dieses Gebet und dieser Psalm finden in Jesus Christus ihre Erfüllung, denn in ihm sind Gnade und Gerechtigkeit zusammengekommen.

  • ER hat die Strafe auf sich genommen, die wir verdient hätten … und hat so aller Gerechtigkeit Genüge getan. Und gerade deshalb können wir Gottes Gnade genießen.
  • Ich preise Gott dafür, dass wir wissen dürfen, dass Seine Gerechtigkeit so eben nicht unser Untergang ist – sondern uns Freiheit und Frieden erwarten, weil ER ein Gott der Gnade ist.