Zu Beginn von Kapitel 6 greift Paulus ein weiteres Thema auf, von dem er aus Korinth gehört hat. Offenbar gibt es innerhalb der Gemeinde Streitigkeiten, die vor weltlichen Gerichten ausgetragen werden. Das kritisiert er sehr direkt. Streitigkeiten in der Gemeinde sollten nie nach außen vor die Ungläubigen gebracht werden. Christen sollten immer darum bemüht sein, in Frieden miteinander zu leben.

  • Das sollte uns ausmachen und der Welt ein Zeugnis sein. Streitereien beschmutzen das Zeugnis der Gemeinde. Deshalb sollten wir schnell dabei sein, einander zu vergeben und den Frieden zu suchen. Im Notfall sollte man – um des Zeugnisses nach außen und des Friedens nach innen willen, auch mal bereit sein, eigene Ansprüche zurückzustellen.

Die Warnung der Verse 9-11 bilden dann den Kontext für die klaren Ermahnungen ab Vers 12. Dabei zitiert Paulus zu Beginn von Vers 12 wohl etwas, dass von den Korinthern vorgebracht wurde, um eigene Sünde zu legitimieren. Da wir als Christen aus Gnade allein gerettet sind, wird uns Gott letztendlich nicht für das richten, was wir getan haben. Aber dieses Denken offenbart letztendlich eine gefährliche Position, wie die Verse davor ja deutlich machen. Natürlich ist es in gewisser Weise richtig, dass wenn jemand wahrhaft bekehrt ist, er frei vom Gesetz ist. Und doch ist diese Freiheit eben eine zu einem Leben für Christus und nicht der Freifahrtschein zum Sündigen. Deswegen sind dann die letzten Worte des Kapitels auch völlig unzweideutig:

18 Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, bleiben außerhalb des Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe.

19 Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört?

20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.“