Kapitel 9 ist ein sehr persönliches Kapitel. Paulus verteidigt seinen Dienst und erklärt, welche Freiheiten er hat: Er hätte auch heiraten dürfen (wohlgemerkt, nur eine „Schwester“, also eine Gläubige) und er hätte das Recht auf Versorgung gehabt.
Von beiden Rechten macht er keinen Gebrauch, aber es ist ihm wichtig deutlich zu machen, dass das eine freiwillige Einschränkung ist.
Außerdem hätten die Korinther eigentlich die Verpflichtung, für ihn zu sorgen.
In allem geht es Paulus vor allem darum, dass das Evangelium gepredigt wird und nichts Äußeres die Annahme dieser Botschaft behindert.
Deswegen bemüht er sich darum, sich auf unterschiedliche Menschen einzustellen und sich ihnen anzupassen (ohne dabei zu sündigen), so dass er ihnen mit dem Evangelium möglichst nahekommen kann.
- Ich denke, dass diese Erkenntnisse für jeden Prediger wichtig sind.
- Zum einen sollten wir also immer bedenken, wem wir das Wort predigen. Wir sollten sehr darum bemüht sein, keinen unnötigen Anstoß zu erregen und so gut wie möglich auf die Zuhörer einzugehen.
- Andererseits sollten wir bedenken, dass wir nicht primär der Gemeinde dienen, sondern Gott. Selbst wenn mich die Gemeinde bezahlt, so nehme ich meinen Dienstauftrag primär von Gott entgegen und muss ihm treu dienen – dann natürlich auch der Gemeinde, aber zuerst immer Gott.
Der Siegpreis kommt dann letztendlich natürlich auch von Gott und diesem jagt Paulus nach.