Das Buch Nehemia knüpft an den Bericht aus dem Buch Esra an. Einige Zeit nachdem Esra nach Jerusalem gegangen war und der Tempel wiederaufgebaut und der Tempeldienst wieder aufgenommen wurde, erfährt nun Nehemia in Susa (in Persien) davon, dass Jerusalem immer noch völlig schutzlos ist. Das macht Nehemia sehr betroffen, denn letztendlich hatten sicher alle Juden die Hoffnung, dass Jerusalem wieder zu alter Blüte kommen würde.

Ähnlich wie Esra am Ende des Buchs Esra ist es jetzt Nehemia, der im Gebet vor Gott tritt. Wiederum kommt er weder anklagend, noch forsch bittend, sondern erst einmal in Buße.

  • Ich denke, dass das etwas ist, das wir heute ziemlich vernachlässigen. Probleme rechnen wir schnell anderen zu du Gott soll uns dann helfen. Da herrscht sicher oft ein biblisch nicht gerechtfertigtes Anspruchsdenken … das macht sich auch bei mir immer mal wieder breit.
  • Doch richtiger ist es, unsere Schuld zu erkennen und grundsätzlich zu akzeptieren, dass unsere Umstände im Prinzip immer besser sind, als wir es verdient hätten. Doch das sollte uns dann nicht passiv und fatalistisch werden lassen.
  • Wir sollten anerkennen, dass wir vor Gott schuldig sind und keinen Anspruch auf sein Eingreifen haben … aber neben Buße dürfen wir dann auch an Gottes Barmherzigkeit appellieren.

Genau das tut Nehemia hier.