1 Mose 22

Die Verse 1-19 haben eine Vielzahl an Bezügen zu Jesus und ein paar interessante Nebenaspekte. Im Zentrum steht der Glaube Abrahams. Er vertraut darauf, dass Gott einen guten Plan hat und selbst den Sohn der Verheißung durch den Tod hindurch retten und wieder lebendig machen kann (siehe Hebr. 11,17ff). Isaak selbst musste das nicht erleben – aber ein anderer Sohn der Verheißung würde den Weg bis ganz zu Ende gehen.

  • Dieser Sohn ist genauso wie Isaak ein einziger und geliebter Sohn. Jesus bezieht diese Worte in einem Gleichnis auf sich selbst (Mk 12,6ff).

Dieser Sohn trug das Holz den Berg herauf, auf dem er sterben sollte … wiederum sehen wir das bei Isaak … und später bei Jesus. Doch da wo für Isaak ein stellvertretendes Opferlamm gefunden wird, so dass Isaak gerettet werden kann, wird Jesus selbst zum stellvertretenden Opferlamm, damit wir gerettet werden können.

  • Dieser Bericht endet dann mit der Wiederholung der Segenszusagen Gottes. Diese beruht nicht auf dem was Abraham getan hat … denn Gott hatte diese Zusagen schon zuvor gegeben und zwar ohne Bedingungen. Aber durch Abrahams Glauben werden sie hier nochmals bestätigt. Gott ist treu und tut, was er sagt!

Dabei ist diese Segenszusage noch nicht vollständig erfüllt. Noch gibt es unerreichte Völker, noch sind die Feinde nicht vollkommen besiegt und noch haben wir nicht das himmlische Jerusalem bezogen. Und doch sehen wir schon teilweise Erfüllungen. Gottes Volk ist heute sehr eindeutig multi-ethnisch, der Feind ist gebunden und das Reich Gottes breitet sich aus … und wir haben bereits das himmlische Bürgerrecht.

  • Gerade auch im Anbetracht der uns hier offenbarten Treue Gottes können wir fest darauf vertrauen, dass Gott auch die vollkommene Erfüllung seiner Verheißungen schenken wird.

 

Matthäus 22

Jesus macht durch das Gleichnis von der königlichen Hochzeit deutlich, dass zum Reich Gottes nicht alle gehören, die ursprünglich eingeladen wurde, d.h. hier konkret, alle Juden.
Zum Reich gehören die, die zum Hochzeitsfest kommen und dabei den König ehren.
Manche kommen nicht und wollen einfach nicht zu Christus. Andere kommen, aber missachten dabei den König.

  • Zum Reich Gottes gehören nur die, die zu Jesus kommen und ihn ehren.

Jesus erklärt dann, wer die Menschen sind, die so kommen – es sind die Erwählten, denn nur sie haben von Gott das neue Herz bekommen, das dann Menschen dazu bringt, dann auch wirklich Kommen zu wollen und Jesus anerkennt und ehrt.

Dann kommen die Pharisäer mit dem Ziel Jesus dazu zu bringen, sich gegen den Kaiser zu wenden. Das ist ja naheliegend, da er in dem Gleichnis sich ja gerade selbst quasi als König bezeichnet hat. Doch Jesus lässt sich nicht austricksen. Seine Antwort: „So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ ist sehr weise.

Vordergründig klingt es so, als wenn Jesus deutlich macht, dass der Kaiser und Gott auf verschiedenen Ebenen Anspruch an uns haben, so dass Treue zu Gott nicht in Konkurrenz zur Treue dem Kaiser gegenübertritt. Aber von der Prägung der Münze her kommend wird klar: da wir in Gottes Abbild geschaffen wurden, sollten wir uns voll und ganz Gott hingeben. Das bedeutet dann aber natürlich auch, dass wir die Autoritäten anerkennen, die Gott über uns gestellt hat (Röm 13,1ff).

  • So möchte ich uns alle ermutigen, für den König zu leben und dann auch die zu ehren, die Gott als Autoritäten in unser Leben bringt.

Matthäus fährt fort mit Berichten von Versuchungen, die Jesus über sich ergehen lassen musste. Die Sadduzäer sind sich sicher, dass es keine Auferstehung der Toten gibt und kommen mit ihrer Lieblingsfrage, um den Anhängern der Auferstehung der Toten die angebliche Absurdität dieser Position aufzuzeigen.

Wie schon die Pharisäer zuvor, als diese über den Zinsgroschen fragten, erleben nun auch die Sadduzäer, dass sie keine Ahnung haben. Sie haben einfach einen grundsätzlichen Denkfehler in ihrer Fragestellung, nämlich, dass die Auferstehung der Toten Menschen zurückbringt, in quasi identische Lebensumstände. Doch das Leben nach dem Tod ist grundlegend anders und es gibt keine Ehe mehr. Aber noch grundlegend problematischer ist, dass die Sadduzäer die Kraft Gottes verkennen, der Macht über den Tod hat und ein Gott der Lebenden ist. Das Grundproblem ist also die defizitäre Gotteserkenntnis der Sadduzäer.

  • Ich denke, dass viele theologische Fragen auch bei uns damit zusammenhängen, dass wir ein defizitäres Verständnis von Gott haben und oft Dinge viel zu menschlich betrachten.
  • Ich kann uns da nur ermutigen, immer wieder Gottes Wort zu uns sprechen zu lassen und dann die Dinge, die uns schwer oder widersprüchlich erscheinen, einfach erst einmal stehen zu lassen.

Dann werden wir auch das tun, was Jesus dann als das höchste Gebot lehrt, nämlich Gott zu lieben. Gott zu lieben heißt ja gerade auch, seine Worte dankbar anzunehmen.
Gerade das wird uns dann auch dazu bringen, andere Menschen zu lieben, denn das ist ja der klare Auftrag, den wir durch Gottes Wort erhalten.

Schließlich offenbart sich Jesus als der Davidsohn, der gleichzeitig auch der Herr Davids ist. Er lässt keinen Zweifel, dass er der Christus ist, der Sohn von König David, der rechtmäßige und ewige König und Herr, den wir lieben und ehren sollen, der uns Kraft seiner Autorität beruft und uns ewiges Leben schenkt und der uns bedingungslos liebt und dazu befähigt, Gott und die Menschen zu lieben.