Kapitel 19
In Kapitel 19 lesen wir nun davon, dass Israel am Sinai ankommt. In gewisser Weise ist das der Abschluss des 1. Teils des 2. Buch Mose. Jetzt ist Israel ein freies Volk. Ab Kap. 20 bekommen sie dann Gottes Gesetz, um so den Segen Gottes erfahren zu können.
In diesem Übergangskapitel zeigt sich Gott. Er ruft Mose auf den Berg hinauf. Dabei ist der Berg so etwas, wie früher der Garten Eden und später die Stiftshütte und der Tempel – der Ort, an dem Gott ist. Deswegen wird das sündige Volk mehrfach davor gewarnt, den Berg uneingeladen zu betreten.
Ab Vers 5 lesen wir von einem Bund, den Gott mit Israel schließen will. Doch nur ein „Israel“ hat diesen Bund gehalten. Und wenn wir durch den Glauben in ihm sind, gelten uns die Segenszusagen für das Halten dieses Bundes. Jesus ist also der „wahre Israel“.
Vers 8 zeigt uns, wie naiv und leichtfertig Israel reagiert.
Ab Vers 10 sehen wir, dass Gottes Volk auf die Begegnung mit ihm vorbereiten soll.
- Bereiten wir uns auf den Gottesdienst vor?
- Und bereiten wir uns darauf vor, dass wir eines Tages von Angesicht zu Angesicht vor dem Herrn stehen werden?
In den Anforderungen ab Vers 10 wird deutlich, dass Gott vollkommen heilig ist und wir es eben nicht sind. Wir sehen hier, dass Gottes Heiligkeit zugleich wunderbar und furchterregend ist!
- Ich denke, dass wir die Heiligkeit Gottes heute oft aus dem Blick verloren haben.
- Wir tun gut daran, diese Kapitel sorgfältig zu lesen und eine neue Ehrfurcht vor Gott zu bekommen!
Bevor wir die 10 Gebote hören, macht Gott deutlich, dass die 10 Gebote (zumindest primär) für die schon Erlösten sind! Auf jeden Fall sehen wir hier sehr eindeutig, dass Gott Israel zuerst aus der Sklaverei in Ägypten gerettet und Gnade erwiesen hat, bevor er dem Volk das Gesetz gibt. Gerade deshalb sollten wir Nicht-Christen nicht zuerst Moral predigen, sondern das Evangelium der Erlösung aus Gnade, durch Buße und Glauben!
Das Gesetz kann uns evangelistisch helfen, Menschen klar vor Augen zu führen, dass wir alle einen Retter brauchen, da wir alle an den 10 Geboten scheitern.
Vers 20 klingt paradox „Fürchtet Euch nicht, denn Gott ist gekommen … dass seine Furcht vor Euren Augen sei“. Aber es geht eben um den Unterschied zwischen Panik und hilfreicher Gottesfurcht. Gerade diese ist – so denke ich – in unserer Generation nicht mehr sehr ausgeprägt. Wir haben Gott „domestiziert“. Wir bilden uns oft ein, dass Er nur noch unser Kumpel, Freund, Liebhaber sei … aber nicht mehr der heilige Gott, denn wir fürchten sollen.
Ab Vers 22 lesen wir, dass die 10 Gebote noch weiter erklärt und ergänzt werden.
Nach dem Johannesprolog lesen wir von mehreren Zeugnissen darüber, wer Jesus ist. Johannes der Täufer kommt dabei als erster Zeuge zu Wort. Er verkündet Jesus als das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt. Bei Lukas steht die Erkenntnis, dass Jesus das ein-für-alle-Mal Passalamm ist erst ganz am Ende. Bei Johannes wird diese Aussage gleich an den Anfang gestellt. Die Taufe Jesu wird hier nur aus einer Erzählung des Täufers angekündigt.
Und dann sehen wir Jesus in Aktion. Er ruft die ersten Jünger in seine Nachfolge und wird auch dabei bezeugt. Andreas erklärt seinem Bruder Simon Petrus, dass Jesus der Messias ist und Philippus erklärt seinem Bruder Nathanael: „Joh 1:45 Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.“ Und schließlich bezeugt dann Nathanael „Joh 1:49 Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!“
Erst dann bezeugt Jesus sich selbst: „Joh 1:51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn.“
- In allem wird gleich von Anfang an deutlich, dass Johannes uns helfen will Jesus als den Christus, den Sohn Gottes zu erkennen, so dass wir an ihn glauben und so gerettet werden.
In den ersten 12 Versen des 2. Kapitels bezeugt sich Jesus durch sein erstes Wunder als der Sohn Gottes (d.h. er zeigt seine göttliche Autorität). Interessant ist dabei, dass Jesu Mutter schon davon ausging, dass Jesus Wunder tun kann.
Dann offenbart er seine Autorität im Tempel durch eine erste Tempelreinigung, die sehr wahrscheinlich deutlich früher stattfand, als die Tempelreinigung in der Karwoche kurz vor seiner Kreuzigung.
- Es lohnt sich, diese Aussagen genauer anzusehen, denn sie lehren uns sehr viel darüber, wer Jesus ist.
- Er erklärt dabei hier schon – noch etwas verschlüsselt durch die Selbst-Bezeichnung als Tempel, dass er sterben und auferstehen wird.