Zu Beginn von Kapitel 5 erfahren wir, dass die Israeliten, die in der Wüste geboren worden, nicht beschnitten waren. Das ist überraschend, denn immerhin hat Mose ja einst ein sehr drastisches Erlebnis gehabt und erfahren, wie wichtig gerade in diesem Bereich der Gehorsam zu Gott ist. (2. Mose 4). Trotzdem war wohl unter seiner Leitung während der Zeit der Wüstenwanderung die Beschneidung der Erstgeborenen ausgefallen. Josua holt das nach. Das dadurch für einige Tage kampfunfähige Volk profitiert davon, dass die Feinde durch den Bericht von der Jordandurchquerung in Angst und Schrecken versetzt war. Gott schützt seine Kinder also manchmal auch über relativ „normale“ Wege.
Dann folgt ein Passafest, bei dem der Exodus nochmal bedacht wurde und die Zeit der Wüstenwanderung kommt auch dadurch zu einem Abschluss, dass das Manna aufhört. Ab jetzt versorgt der HERR sein Volk wieder durch die „normale“ Versorgung durch Ernte im Land Kanaan.
Ab Vers 13 lesen wir dann, dass Josua eine ganz ähnliche Gott-Erfahrung hat, wie sein Vorgänger! Der Fürst über das Heer des HERRN muss wohl eine Person des dreieinigen Gottes sein (Jesus?), sonst würde Josua ihn wohl kaum anbeten.
- In allem sehen wir Gottes treue Versorgung seines Volkes.
- Der HERR ist ein treuer Versorger – das dürfen auch wir wissen und erleben!
Nachdem Stephanus nun so wie die Apostel zuvor, vor den Hohen Rat gestellt wird, bekommt er nun die Gelegenheit, sich zu verteidigen. Die Vorwürfe, zu denen er sich äußern soll, sind laut Kapitel 6, dass er gegen das Gesetz des Moses und gegen den Tempel geredet habe. Mutig und Unerschrocken predigt er seinen Anklägern. Dabei holt er weit aus und zeigt damit, dass er sich in der Geschichte Israels gut auskennt. Interessant ist gleich zu Beginn das, was er zu Abraham schreibt: „Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, und sprach zu ihm: »Geh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen will.« “(Apg 7,2-3)
- Im 1. Mose 12 (darüber werde ich demnächst predigen) ist nicht so eindeutig ersichtlich, dass der HERR Abraham das schon in Mesopotamien gesagt hatte.
- Stephanus hat offensichtlich tiefe Einsichten von Gott, die ich so aus 1. Mose 11 & 12 nicht gehabt hätte.
Dann fährt er fort und berichtet, wie die Israeliten die von Gott gesandten bzw eingesetzten Männer immer wieder abgelehnt und damit gegen Gott rebelliert hat. Erst wurde Josef abgelehnt und später dann Mose. Stephanus spricht hier quasi als Verteidiger des Mose (gegen den er sich ja angeblich gestellt haben soll) und macht deutlich, dass das Volk Israel ihn abgelehnt und gegen das Gesetz verstoßen hatte.
Im Hinblick auf den Tempel zitiert er ebenfalls das AT und macht dabei deutlich, dass Gott in gewisser Weise „selbst gegen den Tempel“ gesprochen hat. Zu diesem Anklagepunkt verteidigt er sich also nicht direkt, sondern zeigt einfach, dass er auf der Seite Gottes steht.
Und schließlich zeigt er, dass Jesus das Ja und Amen aller AT Verheißungen ist und die Erfüllung der Dinge, die im AT von Bedeutung waren und denen er angeblich gelästert haben soll.
Doch als er dann die Zuhörer als Verräter und Mörder tituliert eskaliert die Situation und die so benannten bestätigen ihre Bezeichnung und werden zu Mördern. Stephanus stirbt dann ganz so, wie sein Herr Jesus. Auch er betet für seine verblendeten Feinde und auch er befiehlt seinen Geist in die Hände des Herrn. Doch wo Jesus Gott den Vater angesprochen hatte, spricht Stephanus Jesus an.
- Hier wird auch ganz deutlich, dass Stephanus Jesus als Gott anerkannte.
Inmitten dieser Szene wird uns Saulus vorgestellt, der ja im 2. Teil der Apg zur zentralen Figur werden wird.