Richter 6

In Kapitel 6 beginnt dann der Bericht vom Richter Gideon. Der Engel des Herrn beruft ihn und verkündet ihm, dass er Gottes Volk retten wird (v.14). Doch Gideon hat Angst und braucht Ermutigung. Erst kümmert er sich um seine eigenen Angelegenheiten.

  • Er tut das des Nachts … aber er tut es.

Und dann sucht er Gottes Bestätigung und Ermutigung durch den doppelten Test mit der geschorenen Wolle (das Vlies).

Und dann ist er bereit. Gott reduziert seine ohnehin schon völlig unterlegene Armee noch von 32.000 Mann auf nur 300 Leute – dann ermutigt er ihn durch das Belauschen der Feinde. Und dann richtet der Feind quasi selbst, als Gideons Männer einfach nur trompeten, rufen und Fackeln hochhalten. Und so rettet Gott letztendlich das Volk. Doch Gideon und die Männer dürfen dann im Nachgang auch noch kämpfen. Und sie tun das und sind dabei sehr erfolgreich.

 

Römer 4

Nachdem Paulus am Ende von Kapitel 3 das Evangelium der Gnade in aller Klarheit definiert hat, erklärt er nun vor allem den Juden, dass seine Lehre genau das ist, was auch im AT bezeugt wird.

Er beginnt dabei bei Abraham und betont, dass auch schon der Stammvater Abraham nur durch aufgrund des Glauben gerecht war (bzw ihm die Gerechtigkeit Jesu zugerechnet wurde). Paulus ist hier rhetorisch sehr geschickt. Nicht nur, dass er Abraham und in Vers 6ff auch noch David anführt und eifrig aus dem AT zitiert, er bringt es dann auch auf den Punkt, wenn er in Vers 4 und 5 den Kontrast darstellt: „Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht. Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.“

  • Diese Worte erinnern an Kapitel 2, wo er ja auch schon aufgezeigt hatte, dass Werke des Gesetzes eben nur dann nützen, wenn wir das Gesetz perfekt erfüllen. Wer das nicht tut, wird den Zorn Gottes ernten, es sei denn, dass er Gnade bei Gott findet.

In diesem Spannungsfeld zwischen Gerechtigkeit durch Werke des Gesetzes und Gerechtigkeit aus Gnade durch den Glauben, ordnet Paulus Abraham und David der zweiten Gruppe zu. Damit stellt er die Juden vor ein Problem. Wollen sie für sich wirklich in Anspruch nehmen, besser zu sein, als der von Natur aus „Gottlose“ Stammvater Abraham?

Gleiches gilt für die Seligpreisungen Davids (v.6ff) – wollen die Juden sagen, dass sie in diesem Sinne nicht selig sind, weil sie die Vergebung durch Glauben nicht nötig haben?

Ab Vers 9 macht Paulus dann deutlich, dass diese Seligpreisungen und Zusagen nicht nur den Juden galten. Selbst Abraham bekam die Zusagen schon, als er noch unbeschnitten war. Auch hier argumentiert Paulus wieder sehr geschickt. Er zeigt den Juden, dass Abraham ja im Prinzip selber ein „Heide“ war, als die Zusagen Gottes zu ihm kamen und er dann wegen seines Glaubens als „gerecht“ erklärt wurde. So ist Abraham also der Stammvater von Juden und Heiden zugleich … also aller, die glauben! Gerechtigkeit ist dabei etwas, das uns zugesprochen wird und eben nicht etwas, das wir selbst erlangen! Deshalb wird sie auch die „Gerechtigkeit des Glaubens“ genannt (v.13).

Und dann wird Paulus noch deutlicher … Denn das Gesetz richtet nur Zorn an; wo aber das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung.

In der weiteren Betrachtung muss man sich fast etwas wundern, wenn Paulus den Glauben Abrahams so überschwänglich rühmt, denn eigentlich hatte Abraham ja sehr wohl Schwächen und Zweifel – wie wir ja gerade am letzten Sonntag in 1. Mo 12,10-20 gesehen haben. Es geht also eindeutig nicht um perfekten Glauben! Aber Abraham hatte ein grundsätzliches Gottvertrauen und das genügt!

Dabei ging es aber nicht nur um Abraham. Abraham hatte seinen Glauben und die Zusagen von Gott nicht nur um seiner selbst willen bekommen, sondern eben auch als ein Vorbild für alle Gläubigen.

  • So dürfen wir wissen, dass jeder, der den stellvertretend für Sünder gestorbenen und am dritten Tage auferstandenen Retter Jesus Christus im Glauben als seinen HERRN annimmt, allein aufgrund von Gottes Gnade und durch den Glauben gerettet wird.