Richter 21

Nachdem um eine geschundene und ermordete Frau zu richten, 25.000 Mann getötet wurden, werden aus Mitleid Frauen gesucht. Dieses Mal ist es nicht „nur“ eine Frau, die leiden muss, sondern zuerst 400 und später noch mehr. Außerdem werden viele andere umgebracht.

Was als Mission zur Herstellung von Gerechtigkeit beginnt, endet in noch größerem Unrecht.

So endet das Buch Richter an der Stelle, die zuvor mehrmals mit den Worten „Israel tat, was dem Herrn missfiel“ beschrieben wurde.

  • Nachdem die Kapitel 3-16 deutlich gemacht hatten, dass Israel einen besseren, ewig lebenden Richter/Retter braucht, zeigen uns die letzten 5 Kapitel, wie sehr Israel einen König braucht, der deutlich sagt, was gut und richtig ist. Sonst tut jeder, was ihm Recht dünkt … und das Ergebnis ist Chaos.
  • Ich hoffe, dass wir alle das Buch Richter so lesen. Es geht hier nicht um Lebensbilder oder darum, normativ Dinge vom Vorbild der Richter abzuleiten.
    • Es geht weder um Frauen im Pastorendienst (eine recht kreative Ableitung aus dem Dienst der Richterin Deborah), noch darum, wie man Gottes Willen erfragen kann (ein aus dem Kontext Anwenden des Beispiels der Wolle des Gideon).
    • Es geht vielmehr darum, dass das was wir in diesem Buch sehen, eben nicht gut genug ist. Und so weist das Buch in die Zukunft, hin zum einen wahren Retter und zum König aller Könige!
  • Ich preise Gott, dass ich mit Jesus leben darf, dass ER mein Retter und HERR ist und ich mich nicht auf solche Richter verlassen muss darauf, dass das was Menschen Recht dünkt, schon irgendwie passen wird.

 

1 Korinther 1

Der 1. Korintherbrief greift einige recht unterschiedliche Themen auf. Paulus schreibt dabei in eine ganz konkrete Gemeindesituation hinein. Er weiß um einige Missstände in der Gemeinde und er antwortet auf Fragen, die an ihn herangetragen worden waren. Wer tiefer in diesen Brief einsteigen will ist herzlich zur Bibelstunde eingeladen, in der wir derzeit diesen Brief studieren.

Wie so oft beginnt Paulus mit einem wunderbaren Dankgebet für die Gemeinde. Trotz aller Missstände liebt Paulus die Geschwister.

  • Allein das sollte uns schon herausfordern. Haben wir diesen Blick auf andere Christen, auch dann noch, wenn sie ganz offensichtlich in einigen wesentlichen Bereichen theologische und ethische Verfehlungen haben?

Im Gebet klingt dann auch schon ein Thema an, das später im Brief noch ausführlich behandelt werden wird – die Frage nach Geistesgaben. Dazu erklärt Paulus, dass die Korinther keinen Mangel an irgendeiner Gabe haben.

Dann kommt er auf ein erstes Problem in der Gemeinde zu sprechen. Er ermahnt die Gläubigen zur Einheit. Parteiungen in der Gemeinde sind immer falsch. Denn letztendlich hängen wir nie an Menschen, sondern gehören gemeinsam zum Leib Christi und er ist das Haupt, das uns eint.

  • Natürlich kann man auch mal geteilter Meinung sein und Dinge diskutieren – aber Spaltungen unter Christen sind nie Gott-gefällig – zumindest dann, wenn sie eben nicht um falscher Lehre willen geschehen, sondern aufgrund von persönlichen Präferenzen.

Was trennt – und uns auch trennen sollte – ist allein unsere Stellung zur Botschaft vom Kreuz. Und das macht Paulus dann ab 1,18 deutlich. An dieser Botschaft scheiden sich die Geister. Dabei ist die gläubige und frohe Annahme dieser Botschaft etwas, dass wir aus uns heraus nicht tun werden. Geistliche Wahrheiten kann man nur mit Hilfe des Geistes verstehen (siehe Kap. 2). Genau das betont Paulus dann auch und ermahnt so zur Demut.

  • Ohne Gottes Eingreifen, nach seiner Berufung und Erwählung wären wir nichts.

Christus ist unser Ein und Alles … er ist der, in dem sich alle Schrift erfüllt. Er ist für uns zu dem geworden, was wir nicht schaffen konnten. Wenn wir im AT vom weisen oder vom Gerechten lesen, dann dürfen wir wissen, dass das zuerst Christus beschreibt und dann eben alle, die in IHM sind.

1:30-31   30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung,  31 damit, wie geschrieben steht: »Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!«“

  • Wenn wir uns nur dieser Wahrheit rühmen, dann verbindet uns das mit allen anderen, die Wahrhaft zu Christus gehören. Und so ist das Evangelium zwar einerseits etwas, das uns von Nicht-Christen trennt, aber eben auch etwas, das uns Christen eint und dabei hilft, Spaltungen zu überwinden.