2 Samuel 4

Das 4. Kapitel fängt etwas seltsam an. Die kurzen Berichte über Rechab und Baana und dann über Mefi-Boschet kommen unvermittelt. Im Anschluss verstehen wir dann aber, warum sie erwähnt werden. David bleibt sich treu und bestraft auch den Mord an seinen Feinden. Damit agiert er treu dem Gebot „Du sollst nicht töten“ bzw morden. David erkennt hier den klaren Unterschied zwischen Mord und dem Töten im Krieg oder zur rechtmäßigen Bestrafung

  • Ich wünschte mir, dass unsere Gesellschaft eine ähnliche Einstellung zum Recht entwickelt. Unrechtmäßig erzielte Erfolge sollten nie gepriesen werden.
  • David agier hier aber vor allem eben auch als ein Mann, der keine Rache will, sondern Frieden … und so ist er ein Schatten des Herrn Jesus, unseres Friedefürsten! Es bleibt aber bei einem blassen Schatten, den die Verstümmelung der zum Tode bestraften Männer, ist sicher völlig unnötig.

 

Epheser 6

Die ersten 9 Verse aus Kapitel 6 setzen den Abschnitt zur Unterordnung fort, der in Kapitel 5, 21 mit einer allgemeinen Aufforderung begonnen hatte und dann zuerst auf die Ehe hin angewandt wurde. In den Versen 1-4 kommt nun die Anwendung im Hinblick auf Väter und Kinder und dann in den Versen 5-9 von Sklaven zu Herren.

Ich finde es interessant, dass hier auch die Kinder direkt angesprochen wurden. Da diese Briefe für gewöhnlich in der Gemeinde gelesen wurden, waren die Kinder wohl dabei und es wurde auch erwartet, dass sie zuhören.

  • Das sollte uns zu denken geben, wenn wir unsere Kids am Sonntag in KiGos stecken oder uns damit zufriedengeben, wenn sie im GoDi leise und brav sind.
  • Das Wort Gottes ist auch für Kinder und man darf ihnen da ruhig etwas zumuten.
  • Von daher freue ich mich, dass wir beim 12 Uhr GoDi in Zukunft die Möglichkeit haben, die Kids zumindest teilweise mit ihm GoDi zu haben.

Wir sehen hier auch, dass es jeweils klare Rollen gibt. Kinder sollen sich genauso unterordnen, wie die „Sklaven“ damals und beides sollte uns etwas darüber vermitteln, wie wir uns unserem himmlischen Vater und HERRN unterordnen sollten. Andererseits sind Väter und „Herren“ aufgefordert, ihre Position nicht zu missbrauchen, sondern sie so auszuüben, wie es eben auch Gott gegenüber uns tut.

Manchmal wird das biblische Rollenverständnis von Mann & Frau in Familie und Gemeinde damit versucht zu relativieren, dass darauf verwiesen wird, dass hier ja auch Sklaverei erwähnt wird und diese ja letztendlich Gott nicht gefallen kann. Wenn das also einfach Ausdruck der damaligen Dinge war, dann sollte auch das Verhältnis von Mann und Frau als zeitbedingt angesehen werden.

Richtig ist, dass es hier in Bezug auf Sklaven und Herrn tatsächlich keine Bewertung der Sklaverei gibt. Es geht also tatsächlich nur darum, sich in seiner jeweiligen Rolle so zu verhalten, dass man seinen Glauben an den HERRN aller HERRN bezeugt. Sklaverei wird aber eben nie als eine gute Einrichtung beschrieben.

Bzgl der Ehe und dem Rollenverständnis ist das anders. Die Rollen in der Ehe sollen etwas reflektieren von der Beziehung der Gemeinde zu Christus und die unterschiedlichen Rollen in Familie und Gemeinde werden außerdem beschrieben als etwas, dass dem inner-trinitarischen Verhältnis entspricht (1. Kor 11) und in Schöpfung und Sündenfall begründet ist (1. Tim 2).

In unserem Text sehen wir heute neben der Beziehung Herr-Sklave dann auch noch eine dritte Beziehung, nämlich Väter und Kinder. Wiederum wird hier nur gelehrt, wie man sich in der jeweiligen Rolle verhalten soll. Es wird hier nicht bewertet. Aber kaum jemand würde in Analogie zur Sklaverei sagen, dass heute auch Kinder aus dem Gebot der Unterordnung entlassen werden sollten.

Der Brief endet dann in Kap 6, ab Vers 10 mit einer Erinnerung daran, dass das christliche Leben nicht immer leicht ist. Wir stehen in einem Kampf und Gott hat uns für diesen Kampf eine Rüstung gegeben. Diese gilt es anzuziehen.

Und so endet dieser Brief des inhaftierten und doch sehr mutigen Kämpfers Paulus.