Die ersten 11 Verse dieses Psalms klingen recht verzweifelt. Der Psalmist sieht das Böse in der Welt und ruft zu Gott und fragt, warum er nicht eingreift. Das ist sicherlich eine Frage, die schon viele Christen an vielen Orten und zu vielen Zeiten hatten / haben. Gerade auch heute am 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Ausschwitz kann man sich fragen, warum der HERR das Böse der Nazi-Diktatur so lange gewähren ließ.
ABER, wir sollten nicht übersehen, dass Paulus einzelne Aussagen aus diesem Psalm in Römer 3,10ff aufgreift und verdeutlicht, dass das letztendlich uns alle beschreibt. Von daher ist es letztendlich Ausdruck der Geduld Gottes, dass er die Bösen nicht sofort richtet. Nur deshalb hatten wir noch Zeit zur Buße, so dass wir gerettet werden konnten. Und zugleich dürfen wir darauf vertrauen, dass der HERR die Seinen im „schlimmsten Fall“ durch den Tod hindurch rettet.
In Vers 12 kommt dann ein weiterer Ruf zu Gott. Nun klingt mehr Hoffnung durch, dass der HERR eingreifen wird. Das mündet dann in einem wunderschönen Lobpreis Gottes in den letzten drei Versen.
- Und diese Zuversicht dürfen auch wir haben. Auch wenn es manchmal so scheinen mag, dass Gott nicht eingreift, so dürfen wir doch wissen, dass Er nicht ewige das Unrecht zulassen wird. Eines Tages wird Er als der Helfer der Armen und Schwachen und als Richter alles Bösen eingreifen.
- Dann wird ihm nichts und niemand mehr widerstehen können. Auf diesen Tag dürfen sich all diejenigen freuen, die sich zuvor IHM zugewandt haben.