Kapitel 24 ist ein wunderbarer Bericht darüber, wie Abraham für seinen Sohn eine Frau suchen lässt. Er sendet seinen Knecht, damit er aus der erweiterten Familie Abrahams eine gottesfürchtige Frau für Isaak finden möge. Dabei sehen wir, wie Gott alle Dinge lenkt und die Menschen in allen Dingen Gottesfürchtig und gehorsam sind. Selbst Abrahams Knecht betet zu Abrahams Gott, erlebt Gebetserhörung und preist Gott dafür.

  • Doch bei allem, was wir hier an menschlicher Weisheit und an Glauben sehen ist klar, dass der entscheidende Faktor nicht das Handeln der Menschen ist. Gott handelt entsprechend seiner Verheißung.
  • Von daher tun wir gut daran, nicht primär die Menschen als Vorbilder zu betrachten, sondern Gott für seine Treue zu loben.

In Kapitel 25 wird dann berichtet, dass Gott Abraham selbst in ganz hohem Alter nochmal heiratet und er noch weitere Kinder geschenkt. Bemerkenswert ist dann, dass Abrahams entscheidet, dass sein ganzes Erbe komplett an seinen Sohn Isaak gehen soll, denn Abraham weiß, dass Isaak der Sohn der Verheißung ist. Gleichzeitig sorgt er aber auch für seine anderen Söhne und er sendet sie fort, so dass es nicht zu Bruderstreit und Eifersucht kommt. Einzig Ismael ist noch in der Nähe als Abraham stirbt und ist dann auch beim Begräbnis von Abraham dabei. Das ist wohl ein Ausdruck der Liebe, die auch zwischen Abraham und seinem ersten Sohn bestand. In Vers 11 lesen wir davon, dass Gott den Isaak segnet und somit seine Verheißungen bestätigt.

Gottes Treue und Versorgung zeigt sich aber auch bei Ismael. Er hatte 12 Söhne und 12 Stämme. Da war er seinem Bruder wohl eine Generation voraus. Trotzdem ist klar, durch welchen Sohn die Verheißungen erfüllt werden sollten.

  • Es ist schon wirklich interessant, dass der Islam hier nun in Ismael den Sohn der Verheißung sieht. Das ist mehr als nur ein Irrtum … das ist wohl eine bewusste Abkehr von dem, was Gott selbst gesagt hat.

Ab Vers 19 kommt dann ein Bericht, der nochmals verdeutlicht, dass Gott ein erwählender Gott ist. Das war ja schon bei Abraham zu erkennen: Gott hat ihn erwählt – sein (oftmals eher wankelmütiger) Glaube war ja nur die Konsequenz davon, dass Gott sich ihm offenbart hatte. Genauso war es auch bei Isaak, dem verheißenen Sohn. Ismael war nicht schlechter, aber Gott hatte einfach einen anderen Plan. Bei Jakob und Esau ist das jetzt noch deutlicher. Sie sind Zwillinge und schon vor ihrer Geburt trifft Gott seine Wahl. Diese hatte nicht damit zu tun, dass Gott irgendwie wusste, wie sich die beiden entwickeln würden, sondern einfach mit seiner freien Gnadenwahl. (siehe dazu auch Römer 9,10-18)

Allein schon der Umstand, dass Rebekka – nachdem sie eigentlich unfruchtbar war – Kinder hat, läßt erahnen, dass Gott hier etwas ganz Besonderes vorhat. Der Bericht über Jakob und Esau klingt ein bisschen so wie der von Kain und Abel – zwei Söhne, die unterschiedlich sind und miteinander Streit haben. Dabei ist hier die Rollenverteilung anders herum. Der Jäger ist hier nun der, der bei Gott keine Annahme findet.

Am Ende des Kapitels sehen wir dann sehr deutlich, dass die Zwillinge nun wahrlich beide nicht gerade die Super-Jungs waren. Der eine ist ein hinterlistiger Betrüger und der andere ein Dummkopf.

  • Ist es nicht ermutigend, dass der HERR auch mit solchen Leuten Geschichte schreibt? ?

In Kapitel 26 wiederholt Gott seine Zusagen an Isaak, die er zuvor mehrfach seinem Vater Abraham gegeben hatte. Isaak erweist sich als der legitime Erbe seines Vaters, denn er offenbart den gleichen Kleinglauben und verleugnet seine Frau und behauptet sie sei seine Schwester, so wie es zuvor sein Vater schon zweimal mit Sarah getan hatte. Dabei belügt er sogar den gleichen König (Abimelech), den zuvor schon Abraham belogen hatten (Kap. 21).

  • Während Isaak feige agiert, sehen wir, wie der König der Philister, wiederum voller Gnade handelt und dann auch noch zum Beschützer von Isaak und Rebekka wird

Der Herr segnet Isaak immer weiter – die hundertfältige Ernte ist ja ein großer Segen. Davon spricht Jesus dann später ja auch im geistlichen Sinne im Sämann-Gleichnis.

Ab Vers 15 sehen wir dann, dass Isaak zum Brunnenbauer wird. Er zieht weiter, bis er im „Weiten Raum“ friedlich siedeln kann. Ach das mag zu einem gewissen Grad für uns als Vorbild taugen. Gott hat sicher keinen Gefallen an den vielen Territorialkriegen – und auch im übertragenen Sinne wäre es sicher oft weiser, wir würden mal nachgeben und „weiter ziehen“.

  • Doch vor allem sehen wir hinter all diesen Dingen wieder die Hand Gottes, der Isaak durch all diese Dinge an den Ort bringt, wo er ihn haben will.