Psalm 7:

Dieser Psalm mag im ersten Moment seltsam klingen. Der Beter (David) leidet offenbar unter dem bösen Treiben anderer Menschen und ruft Gott nun dazu auf, die Bösen zu besiegen. Er weiß sich dabei (in der konkreten Situation) unschuldig.

Auch wenn der Ruf nach Vergeltung für unsere Ohren seltsam klingen mag, so ist dies doch ein legitimer und weiser Ruf. David übt nicht selbst Vergeltung und sondern ruft nach Gott. Und er vertraut darauf, dass Gott eines Tages alles Unrecht richten wird und findet in dieser Gewissheit neue Zuversicht in seiner schwierigen Situation.

Im engeren Sinne konnte wohl nur der Herr Jesus diesen Psalm beten, denn er allein ist vollkommen gerecht.

  • Doch wenn wir durch den Glauben zu IHM gehören, können auch wir darauf vertrauen, dass der HERR für uns streiten wird.

Wie bei vielen anderen Psalmen auch, sehen wir in diesem Psalm eine Entwicklung auf Seiten des Psalmbeters (David). Er beginnt damit (V.1-6), dass er seine Not vor Gott bringt. Doch dann gewinnt er an Zuversicht. Er bittet den Herrn mutig um sein Eingreifen (V.7-10) und verkündet dann öffentlich, dass Gott eingreifen und gerecht richten wird und die Bösen letztendlich scheitern werden (V.11-17). All das führt zum abschließenden Lobpreis Gottes (V.18)

  • Hier sehen wir etwas, das wir hoffentlich auch selbst erleben. Gerade dann, wenn wir uns im Gebet Gott zuwenden, wird unser Glaube gestärkt.
  • Und das ist kein Placebo, sondern genau richtig. Denn was David hier verkündet ist ja wahr. Wir verlieren das nur leicht aus dem Blick!
  • Von daher wünsche ich uns allen regelmäßige Zeiten der Glaubensstärkung im Gebet.

Psalm 27:

Dieses Gebet ist ein wunderbares Gebet, in dem ganz viel Gottvertrauen und Freude an Gott und Seiner Gemeinde zum Ausdruck kommt. Zu Beginn wird der Herr als Kraftquelle und Zufluchtsort gepriesen. Der Psalmist (David) sucht seine Zuflucht beim Herrn und ist sich so gewiss, dass er die Feinde nicht fürchten muss. Gerade, weil Gott als der Helfer in jeder Not erkannt wird, sehnt sich der Beter danach, in der bewussten Gegenwart des Herrn zu leben.

  • Wir dürfen heute wissen, dass der Herr durch Seinen Geist immer bei uns ist.

David weiß um die Freude, Gott mit Anderen zusammen anzubeten. Die Gottesdienste, das Loben Gottes, aber eben auch der Schutzraum im Hause Gottes sind wohltuend, gerade wenn die Welt Gott und den Gläubigen gegenüber feindlich gesinnt ist.

  • Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns um Frieden in der Gemeinde bemühen.

Ab Vers 7 betet David dann Gottes Wort im Vertrauen darauf, dass es kein effektiveres Gebet gibt, als Gebete, die aus Gottes Wort direkt kommen. Und so sucht er nach Gottes Anweisung, das Antlitz Gottes. Schon am Ende von Vers 10 klingt dabei das feste Vertrauen auf Gottes Beistand in Antwort auf das Gebet durch.

In Vers 11 bittet David Gott um klare Wegweisung und Führung. Gerade im Wissen um die Feinde ist es gut danach zu streben, Gott-gefällig zu leben.

  • So dürfen wir um Gottes Wohlwollen wissen und darum, dass unsere Feinde uns nicht zu Recht beschuldigen können.

Vers 13 ist dann nochmals ein klarer Ausdruck des Vertrauens Davids auf Gottes Hilfe und auf das ewige Leben in der Gegenwart Gottes.

  • Ich wünsche uns allen, dass wir uns vom Psalmisten mitreißen lassen und in dieses Gebet mit frohem Herzen und festen Glauben einstimmen können!

Psalm 31:

Auch dieser Psalm ist ein Psalm Davids. Doch zugleich ist es auch ein Psalm des Herrn Jesus, der ja Vers 6 am Kreuz zitiert. Es ist nicht schwer, sich bei vielen Aspekten des Psalms vorzustellen, dass David das erlebt und gebetet hat … und auch auf Jesus trifft Vieles zu.
So haben wir wohl mal wieder einen Psalm, der von David geschrieben doch gleichzeitig auch die Worte des Herrn Jesus sind … sowohl, weil er das lebendige Wort ist und Davids Worte von Gott inspiriert waren … und auch, weil Jesus diesen Psalm erfüllt.

Aber dieser Psalm ist auch ein Gebet für uns. Gerade in der Betrachtung der Treue Gottes zu David und Jesus finden auch wir Hoffnung, um in schweren Zeiten weiter auf Gott zu vertrauen.

  • Von daher ist dieser Psalm sicher hoch-aktuell.
  • Unser Erlöser und Herr ist eben ein treuer Gott (V.6b), der Alles in seiner Hand hält, so dass eben auch unsere Zeit nicht in den Händen unserer Feinde, unserer Gesundheit oder unserer eigenen Entscheidung steht, sondern in Gottes Händen (V.16).

Der Psalm endet mit einem Aufruf: „Liebet den HERRN, alle seine Heiligen!“ und mit großartigen Zusagen: „Die Gläubigen behütet der HERR und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt. Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des HERRN harret!

  • Das wünsche ich uns – eine wachsende Liebe für Gott und festes Vertrauen auf den Gott, der die Gläubigen behütet!

Psalm 34:

In den ersten 4 Versen preist der Psalmist Gott und ruft dann auch andere dazu auf, das mit ihm zusammen zu tun. In gewisser Weise ist das also ein Aufruf zu gemeinsamem Gottesdienst.

Dann erklärt David, warum es gut und richtig ist, Gott zu loben und zu preisen. Dabei bezieht sich David wohl auf konkrete Gebetserhörung, als er in Notzeiten nach Gott rief (V.5) und schließt dann direkt von sich auf andere.

  • Gott ist der Gleiche und er ist ein treuer Helfer in Not.
  • Dabei lässt Gott Not zu … aber er rettet die Gläubigen eben letztendlich aus aller Not – spätestens durch den Tod hindurch in die herrliche Ewigkeit hinein.

Dann geht es in der 2. Hälfte des Psalms ab Vers 12 um Gottesfurcht. Danach sollen wir streben und dabei erleben, dass es besser ist, Gott zu fürchten, als die Dinge dieser Welt. Gottesfurcht führt zu heiligem Leben und dieses offenbart sich auch darin, wie wir mit Anderen leben. (V.14f).

Ab Vers 16 wird uns dann der treue, den Seinen helfende Gott vor Augen geführt.
Interessant ist dabei, dass in Vers 20 auf einmal ein Wechsel vom Plural (z.B. Vers 18 „die Gerechten“) zum Singular „der Gerechte“ auftaucht. Wie so oft in den Psalmen, scheint hier nun der eine wahrhaft von sich aus Gerechte (Jesus) in den Blick zu kommen. So wird Vers 21 ja indirekt in Joh 19,36 aufgegriffen.

Außerdem wird die Einstellung zum Gerechten zum entscheidenden Kriterium dafür, was Gott mit Menschen tun wird (v.22f).

Der Psalm endet damit, dass uns deutlich vor Augen geführt wird, dass was uns rettet eben nicht unsere eigene Gerechtigkeit ist, sondern unser „Trauen auf den Herrn“. Das muss mit der Gottesfurcht Hand-in-Hand gehen.

  • So lehrt uns dieser Psalm, dass Gott ein Retter und ein gnädiger Gott ist, der denen beisteht, die ihn fürchten und auf ihn vertrauen.
  • Mögen wir darauf vertrauen und so erleben, dass Gott für uns ist!

Psalm 52:

Die ersten zwei Verse verweisen uns auf den Kontext, in den hinein dieser Psalm geschrieben wurde. Davon lesen wir im 1. Samuel 22. Doeg ist ein Verräter und wird dann noch zum Werkzeug Sauls und tötet die Priester.
David spricht in Psalm 52 Worte des Gerichts über Doeg. In Vers 8 macht David eine interessante Bemerkung: „die Gerechten werden es sehen und sich fürchten und werden seiner lachen“

  • Wer sind diese Gerechten?

Es sind Menschen wie David und wir. Es sind Sünder, die sich in Angesicht des Gerichts Gottes fürchten … und doch sind sie Gerechte. Aber eben nicht, weil sie selber gerecht. Aufgrund ihres Glaubens (an Jesus Christus) wird ihnen ihr Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet, so wie das eben schon bei Abraham war – der vorausschauend an den Heiland glaubte und so, wie wir alle durch Glauben vor Gott bestehen können.
Doch wegen der uns immer noch eigenen Sünde, erleben wir Gericht eben immer auch als etwas, dass uns Angst macht, denn wir wissen, dass wir das letztendlich auch verdient hätten.

Das Gelächter ab Vers 9 ist deshalb auch nicht das von Menschen, die selber „besser“ sind, sondern von Menschen, die auf Gott vertrauen.

  • Diese Lachen basiert sicher auf der Erleichterung zu wissen, dass man selber aufgrund seines Gottvertrauens keine Strafe fürchten muss.

Der Psalmist erhebt sich dabei nicht über die Ungerechten, sondern bekennt sein Vertrauen auf Gott – dankt IHM und wartet geduldig auf Gottes Eingreifen.

  • Ein solches Leben im Glauben wünsche ich uns auch – gerade auch in schweren Zeiten, wie der, die David hier erleben musste.