Psalm 5:
In diesem Gebet betet David konkret für Strafe für seine Feinde. Er erkennt richtiger Weise an, dass Sünder vor Gott nicht bestehen können. Gerade das könnte diesen Psalm auch bedrohlich klingen lassen. Dies vor allem, wenn wir bedenken, dass Vers 10 ja in Römer 3,13 zitiert wird und dabei auf alle Menschen hin angewandt wird.
Von daher zeigt uns dieser Psalm, dass keiner aufgrund seiner Werke vor Gott bestehen kann. Gleichzeitig zeigt uns der Psalm jemanden, der genau diese Zuversicht hat … und das macht Hoffnung.
Christus ist der Eine, auf den Vers 10 niemals zutraf und durch IHN allein können dann auch wir um Gottes Beistand, Barmherzigkeit und Gnade wissen!
- Das ist die Zuversicht des Psalmisten und das darf auch unsere Zuversicht sein. Vers 8: „Ich aber darf in dein Haus gehen durch deine große Güte und anbeten vor deinem heiligen Tempel in deiner Furcht.“
- Unsere Gerechtigkeit findet sich IN CHRISTUS und so können wir vor Gott bestehen. Vers 12-13: „Lass sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich lass sie rühmen, denn du beschirmest sie. Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben! Denn du, HERR, segnest die Gerechten, du deckest sie mit Gnade wie mit einem Schilde.“
Psalm 38:
Dieser Psalm beginnt als ein Bußpsalm. Der Psalmist weiß, dass seine Leiden ihre Ursache in seinen Sünden haben. Er erkennt an, dass Gott jedes Recht hätte, ihm in Zorn und Grimm zu begegnen. Gerade deshalb bittet er um Gnade.
Was wir hier sehen ist sicher die richtige Einstellung vor Gott. Der Psalmist kommt nicht fordernd zu Gott, sondern im Wissen um seine Sündhaftigkeit. Und aus dieser Erkenntnis heraus pocht er nun eben nicht auf sein „Recht“, sondern bittet um Gnade.
- Ich denke, dass wir da immer wieder in der Gefahr stehen, diesen wichtigen Grundsatz zu verkennen. Wir klagen Gott an, wenn wir Leid erfahren … dabei ist alles Leid die Konsequenz menschlicher Sünde. Natürlich hätte Gott diese verhindern können, aber sie kommt durch uns. Deshalb können wir niemals als Ankläger vor Gott treten, sonder immer nur als um Gnade und Barmherzigkeit Bittende.
Gerade in dieser Phase der Schwachheit erlebt der Psalmist dann aber wohl auch, dass seine Leiden nicht nur in seinen eigenen Sünden begründet sind, sondern eben auch in den Taten böser Menschen um ihn herum.
Doch auch in dieser Not wird der Psalmist nicht zum Ankläger. Er appelliert hier neben der Gnade auch auf die Gerechtigkeit Gottes, der die Feine eines Tages strafen bzw ihnen Einhalt gebieten wird. Er „harrt auf den Herrn“ (V.16). Er bekennt seine eigene Schuld (V.19) und er bittet Gott um Beistand und Hilfe (V.22f).
- Ich finde diese demütige Haltung des Psalmisten sehr hilfreich und vorbildlich. Viel zu oft wähne ich mich im Recht und komme mit meinen Erwartungen und zumindest indirekt Forderungen zu Gott. Stattdessen ist es gut und richtig, sich erst einmal selbst zu überprüfen und dann demütig vor Gott zu treten und auf den Herrn zu vertrauen, der Alles gut machen wird.
Psalm 42:
In diesem Psalm erleben wir den Psalmisten, der offenbar sowohl die Gemeinschaft der Gläubigen, wie auch die spürbare Gegenwart Gottes vermisst. Manchmal erleben wir ja solche Täler, in denen Gott weit weg erscheint.
Und gerade aktuell vermissen immer noch einige die Gemeinschaft der Gläubigen, entweder weil sie aus Sorge nicht zu den GoDis kommen oder einfach deshalb, weil sie nicht jede Woche einen Platz kriegen.
- Wenn Du so leidest hoffe ich, dass dieser Psalm Dir in Deinen Gebeten eine Hilfe sein kann.
Doch es sollte nicht beim wehmütigen Blick zurück in die Vergangenheit bleiben.
- Ein dankbarer Blick zurück ist gut … und dann ein Blick auf Gott, der ja immer noch der Gleiche ist und der uns immer das gibt, was wir wahrhaft brauchen.
- Von daher dürfen wir eben immer vor allem auch erwartungsfroh in die Zukunft sehen und voller Hoffnung beten!
Manchmal braucht es dann einer Zeit des Wartens (Harrens) auf Gott.
- Ich möchte uns alle ermutigen, gerade in schweren Zeiten den Blick auf Gott zu richten, der treu für uns sorgt. So können wir dann einstimmen in den Refrain: „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“ (v.6 & 12)