In Fortsetzung der Wehe-Worte lesen wir in den ersten sieben Versen Anklagen Gottes wegen der Sorglosigkeit und dem Schwelgen im Überfluss inmitten des angekündigten Gerichts. Doch das Ignorieren des kommenden Gerichts ist fatal.
Ab Vers 8 verkündet Amos das kommende Gericht nochmals in aller Deutlichkeit.
- Im 2. Petrus 3 lesen wir ähnlich warnende Worte, die noch klarer in unsere Zeit sprechen und verdeutlichen, dass das einfache Ausblenden des kommenden Gerichts nie eine gute Idee ist.
- Von daher tun wir gut daran, die Ermahnungen der Propheten zu hören und uns zu fragen, in welchen Bereichen wir uns von Gott entfernt haben … und dann sollten wir wieder zu IHM hin umkehren.
Mit Kapitel 7 beginnt der letzte Teil des Buchs Amos. Nun sieht Amos Visionen des kommenden Gerichts. Nach den ersten beiden Visionen tritt Amos noch für das Volk ein und tatsächlich lesen wir, dass der HERR vom angekündigten Gericht ablässt. Wir sehen also, dass der HERR langsam zum Zorn ist und bereit ist, dem Volk mit Barmherzigkeit zu begegnen. ABER auch Gottes Geduld hat ein Ende. Das erkennt Amos dann bei der dritten Vision des kommenden Gerichts. Nun versucht er gar nicht mehr, den HERRN umzustimmen.
Ab Vers 10 sehen wir dann, wie korrupt Israel ist. Der Prophet Amazja spielt eine zwiespältige Rolle und letztendlich will er, dass Amos verschwinden und schweigen soll. Dabei scheint er völlig zu verkennen, dass Amos ja nur ein Bote Gottes ist.
- Das war ja überhaupt eigentlich immer das Problem im Umgang mit den Propheten und leider ist es auch heute oft noch zu beobachten: da wo Gottes Worte klar und deutlich verkündet werden, wird es immer auch Menschen geben, die diese Worte nicht hören wollen und sich dann gegen die Boten stellen.
Das fand seinen Höhepunkt, als die Menschen sogar Gottes eigenen Sohn ablehnten und ihn zum Verstummen bringen wollten.
- Wir dürfen dankbar sein, dass der HERR weiter so geduldig ist und vor allem dürfen wir dankbar dafür sein, dass ER uns Herzen gegeben hat, die er empfänglich für sein Wort gemacht hat.
- Möge der HERR uns davor bewahren, unsere Herzen zu verhärten, sondern es schenken, dass wir seine Worte an uns heranlassen, so dass ER uns durch seinen Geist immer wieder zur Buße leiten kann, wenn wir vom guten Weg abgekommen sind.
Zu Beginn des 8. Kapitels sieht Amos eine weitere Vision, die das kommende Gericht bildhaft beschreibt. Was dann kommt sind sehr dramatische Worte darüber, wie der Herr sich von seinem Volk abwendet und sein Gericht sendet.
Bemerkenswert ist dabei, dass das Israel im Exil erst merken wird, was sie an Gottes Wort hatten. Doch dann wird es zu spät sein.
- Ich befürchte, dass es uns da oft gar nicht so ganz anders geht. Wir haben Gottes Wort frei zugänglich, aber wir achten wenig darauf.
- Das geht selbst mir als Pastor immer wieder so.
- Ich danke dem Herrn dafür, dass sein Wort in Jesus Christus nicht von uns genommen wurde, sondern zu uns kam und nun durch seinen Geist in uns wohnt.
- So dürfen wir dem Wort nun immer mehr Raum geben (Kol 3,16).
Im letzten Kapitel (Kapitel 9) sieht Amos noch eine letzte Vision des kommenden Gerichts.
Doch dann – nach all den Klage- und Gerichtsworten endet Amos dann mit Worten voller Hoffnung und Zuversicht. Dabei werden hier die Heiden in die Zusagen mit eingeschlossen.
- Durch Jesus Christus kam dann die Befreiung aus dem Exil – nicht im physischen Sinn, sondern in geistlicher Hinsicht.
- Und eines Tages wird Jesus wiederkommen und dann werden alle – „über die Gottes Name genannt ist“ (9,12) für alle Ewigkeit in seine herrliche Gegenwart einziehen, in der die Fülle herrschen wird, die in den letzten Versen angedeutet wird.