Der Prophet Hosea versah seinen Dienst noch vor dem Zerfall des Nordreichs Israel
in der Mitte des 8. Jhdts vor Christi Geburt. In diesem Buch lesen wir von Gottes großer, bedingungsloser Liebe, die er trotz unserer Sünden und trotz Seines gerechten Zorns über unsere Sünde, für uns hat.
In Kapitel 1 illustriert der Herr seine große Liebe für sein untreues Volk, indem er Hosea den Auftrag gibt, eine Prostituierte zu heiraten. Dabei soll Hosea quasi Gottes Rolle einnehmen. Auch seine Kinder haben symbolische Bedeutung, da ihre Namen etwas über Israel aussagen.
Gott lässt Hosea dabei von Anfang an klar wissen, dass die Dinge in seinem Leben Botschaften für Israel sind. Das muss schon sehr krass gewesen sein. Doch gleichzeitig ist es faszinierend, wie Gott uns durch Hosea zeigt, wie wir IHN behandeln (bzw wie Israel es damals tat … aber wir sind ja nicht zwingend viel besser) … und, dass ER uns trotzdem weiter liebt.
- IHR LIEBEN: darüber sollten wir nachdenken. So viel Liebe! Solch bedingungslose Liebe! So viel Geduld … so viel Gnade!
- Preis den Herrn!!!!!!
In Kapitel 2 lesen wir davon, wie Hosea seine Klage gegen seine untreue Frau vorbringt. Das ist natürlich ein Abbild davon, wie Gott Menschen sieht, die sich von Ihm abgewandt haben. Doch vor allem ist es ein Ruf an das Volk, zu Gott zurückzukehren. Dahinter steckt die Überzeugung, dass der gerecht richtende Gott einen Weg finden wird, denen Gnade zu erweisen, die zu ihm umkehren. Hosea glaubt also in gewisser Weise an das Evangelium, bevor dieses in Christus vollständig offenbart wird.
Im Fortgang lesen wir aber auch, dass Hoseas Ehefrau Gomer nicht versteht, wie treu ihr Ehemann für sie gesorgt hat … genauso wie Israel (und oftmals auch wir) übersah (übersehen), wie treu der HERR für Israel (uns) sorgt.
Ab Vers 16 sehen wir dann ein Bild davon, wie Gottes Treue die Untreue seines Volks überwindet. Das darf uns Ermutigung sein, wenn wir mal gegen Gott gehandelt. Der Weg zurück steht offen. Und gerade weil der HERR so treu und gut ist, sollten wir immer wieder zu ihm kommen und immer mehr mit ihm und für ihn leben.
Das kurze 3. Kapitel bildet den Abschluss des ersten Teils des Buchs. Gott ruft Hosea dazu auf, seine Frau wieder anzunehmen und zeigt damit, was er für sein untreues Volk tun wird. Doch wir lesen hier auch, dass dies keine intime Beziehung sein wird.
Der Herr erklärt damit, wie er sich einerseits seines Volkes annehmen wird und doch zugleich eine Zeit bevorsteht, in der die Beziehung zum Herrn noch nicht in Ordnung sein wird.
Doch das Kapitel endet mit einer frohen Botschaft. Eines Tages wird die Beziehung wieder heil sein.
Genau dazu würde der Herr dann in Jesus Christus zu seinem Volk und in diese Welt kommen. Und so dürfen wir wissen, dass wir durch den Glauben bei Gott schon liebende Annahme gefunden haben. Und wir dürfen wissen, dass der HERR eines Tages als der Bräutigam wiederkommen wird, und dann wird unsere Gemeinschaft mit dem Herrn vollkommen ungetrübt sein.
- Darauf dürfen wir uns schon freuen.
In Kapitel 4 kommen harte Worte. Gott klagt Israel an. Das Volk, samt der Priester, wird gerichtet werden. Gott lässt sich den Götzendienst und die Gottlosigkeit nicht auf ewig gefallen.
Ab Vers 4 lesen wir dann, dass die Priester und Propheten als geistliche Leiter in besonderer Weise angeklagt und zur Rechenschaft gezogen werden.
- Dies gilt ja auch heute noch, wie wir in Jakobus 3,1 sehen.
Gerade deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass ich immer wieder von Gemeindemitgliedern höre, dass sie für uns Älteste beten. Das brauchen wir – denn nur mit Gott Hilfe werden wir so leben, lehren und leiten, wie es IHM gefällt und gut für SEINE Gemeinde ist.
In den ersten Versen von Kapitel 5 lesen wir die Fortsetzung der Anklage gegen die Priester und das Königshaus des Nordreichs Israel, das auch Ephraim genannt wird.
Ab 5,8 folgt auf die Anklage das Gericht. Dabei richtet sich das Gericht sowohl gegen das Nordreich Israel, wie auch gegen das Südreich Juda.
Im letzten Vers dieses Kapitel kündigt der Herr an, dass inmitten des Gerichts eine Umkehr stattfinden wird: „15 Ich will wieder an meinen Ort gehen, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen; wenn’s ihnen übel ergeht, so werden sie mich suchen“
- Das ist auch für uns recht typisch. Not lehrt beten (was ja eine Form der Hinwendung zu Gott ist).
- Die Frage ist dabei, ob wir aus tiefstem Herzen unsere Sünde erkennen und uns davon ab- und dem Herrn zuwenden ODER ob wir primär die Konsequenzen der Sünde bereuen. Das ist keine wahre Buße und führt letztendlich bestenfalls dazu, dass wir den sündigen Begierden unserer Herzen beim nächsten Mal einfach etwas anders folgen, in der Hoffnung, dass die Sünde da keine Konsequenzen hat.
- Hier brauchen wir alle immer wieder Gottes Hilfe, denn wahre Buße ist immer etwas, das der Geist Gottes in uns wirken muss.