Kapitel 5 beginnt in den ersten Versen mit einer ganz bekannten Christus-Prophetie.

Dabei betont Gott, dass ER seinen Hirten senden wird und dieser aus Bethlehem kommen wird.

Zuvor kommt jedoch noch eine Zeit des Leidens, und erst danach wird Seine Herrlichkeit die Welt erfüllen.

  • In gewisser Weise ist dies nun geschehen.

Das babylonische Exil war eine Zeit des Leidens für Michas Zuhörer (Juda) und jetzt wird die Herrlichkeit des Herrn aller Welt verkündet. Und doch gibt es hier natürlich auch eine zukünftige Perspektive.

  • Noch gibt es Leid und das wird noch weiter zunehmen, bevor dann der HERR wiederkommt, er alle seine Feinde besieht und mit Seiner Herrlichkeit alle Welt erfüllen wird.

In dieser Zwischenzeit tut Gott genau das, wovon Micha in den Verse 6-8 zeugt: Er gebraucht einen gläubigen Überrest, der dieser Welt zum Segen werden soll und dem Niemand wehren kann.

  • Diese Verheißung gilt auch uns. Auch wenn wir Leid und Widerstand erfahren, so sind wir letztendlich doch sicher geborgen in Gottes Hand (Röm 8,31ff).

Letztendlich wird Gott alle seine Feinde vernichten und das Ausrotten, was ihm Konkurrenz macht: sowohl den Götzendienst in unseren Herzen wie auch die äußeren Feinde.

In Kapitel 6 ruft Micha sein Volk zu einem ihm wohlgefälligen Gottesdienst. Dabei hören wir in den Versen 6-7 eine Stimme, die durch Fragen deutlich macht, dass wir niemals gut genug für Gott sein können. Was können wir sündige Menschen schon tun, um mit dem Heiligen Gott im Reinen zu sein.

Vers 8 gibt uns die Antwort auf diese Frage: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“

Die zweite Hälfte des Kapitels zeigt uns, dass Juda diesen Aufruf nicht angenommen hat. Und so kommt Gottes Urteil und seine Strafe über das Volk.

  • Auch wir hätten diese Strafe verdient. Aber jeder der glaubt darf wissen, dass Jesus diese Strafe für uns getragen hat und perfekt erfüllt hat, was der Herr in Vers 8 fordert!

In den ersten 7 Versen des 7. Kapitels hören wir eine letzte Klage über die Gottlosigkeit in Juda. Wie schon in Kapitel 1 sehen wir hier, dass Micha darunter leidet.

  • Das sollte uns herausfordern uns zu fragen, wie es uns mit der Gottlosigkeit um uns herum geht?
  • Stellen wir uns ihr mutig entgegen?

Doch das Buch endet nicht mit der Klage, sondern führt uns hin zur Hoffnung auf unseren barmherzigen und gnädigen Gott. Die Demütigen und Gottesfürchtigen werden erleben, dass Gott sie in Liebe annimmt. Ihre Gebete werden erhört werden und Gott wird sich all derer erbarmen, die sich IHM in Buße und im Glauben zuwenden.

Und so endet das Buch mit dem großartigen Lobpreis: „18 Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erläßt die Schuld denen, die übriggeblieben sind von seinem Erbteil; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig!  19 Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.  20 Du wirst Jakob die Treue halten und Abraham Gnade erweisen, wie du unsern Vätern vorzeiten geschworen hast.“