Nachdem der Herr deutlich macht, dass Er um alle Sünden weiß und diese auch strafen wird, kommt in den Versen 5-11 ein Kontrast, der neben dem Gericht eben auch den Weg des Segens beschreibt. Dabei greift Jeremia auf die Worte aus Psalm 1 zurück (V.7-8).

  • Lasst uns solche Menschen sein, die sich auf den Herrn verlassen und das tun, indem wir auf Gottes Wort hören und beständig darüber nachdenken.

Gleichzeitig sehen wir aber auch das Grundproblem aller Menschen, wenn es in Vers 9 heißt: „Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?

  • Es ist gut zu wissen, dass der HERR uns in seiner großen Gnade mit dem Glauben auch ein neues Herz gegeben hat.

Im Fortgang lesen wir dann weitere Warnungen Gottes – wer ihn verlässt, wird zuschanden werden und dann lesen wir ein Gebet Jeremias, der offenbar erkennt, dass auch er Hilfe und Rettung braucht – sowohl im Inneren (heil mich), wie auch im Äußeren (lass die zuschanden werden, die mich verfolgen).

Schließlich bekommt Jeremia noch einen Auftrag (ab V.19). Er soll den Königen und dem ganzen Volk verkünden, dass der einzige Weg zum Heil und Segen der ist, den Anordnungen Gottes zu folgen.

  • Das klingt nach Werkegerechtigkeit … aber letztendlich ist das aber eben doch einfach Ausdruck des Glaubens und Vertrauens auf Gott.
  • Die Werke an sich würden sicher immer noch zur Verdammnis führen. Aber wenn sie anfangen, auf den Herrn zu vertrauen und das durch gehorsam sichtbar wird, dann gibt es Hoffnung.
  • Letztendlich dürfen wir wissen, dass JESUS selbst derjenige ist, der diese Gebote für uns gehalten hat, so dass wir durch IHN vor Gott bestehen können.

In Kapitel 18 sendet der HERR Jeremia zu einem Töpfer. Durch die Beobachtung dort, will der HERR ihn etwas lehren. Denn Gott ist wie ein Töpfer und wir Menschen sind wie der Ton in seiner Hand. Wenn das, was er gemacht hat, ihm nicht gefällt, hat er jedes Recht nochmal neu anzufangen.

Natürlich hat dieses Gleichnis Grenzen. Wir sind lebendige Steine (1. Petrus 2) und doch sind wir eben Geschöpfe Gottes und damit ist er der rechtmäßige Töpfer (siehe dazu auch Röm 9).

Die Botschaft für Jeremia ist, dass der HERR mit dem „Ton“ (Israel) nicht einverstanden ist und es deshalb richten wird.

Dabei macht der HERR deutlich, dass er Israel immer wieder zur Umkehr gerufen hat, aber das Volk mit bösem und verstocktem Herzen schlimmer ist, als selbst die gottlosen Heiden.

Von daher kommt sein Gericht zurecht.

  • Wir sollten hier sowohl die Geduld Gottes sehen, wie auch seinen rechtmäßigen Anspruch. Und vor allem sollten wir immer wieder schnell dabei sein, umzukehren, wenn wir auf Abwegen unterwegs waren.

Am Ende des Kapitels lesen wir, dass das Volk aber eben nicht Buße tut, sondern lieber den Botschafter Gottes (Jeremia) als Feind zu bekämpfen.

  • Das veranlasst Jeremia zu einem Gebet, durch das er die Bestrafung des bösen Volkes fordert.
  • So ein Gebet mag uns erstmal krass erscheinen … und doch ist es sicher gut nachvollziehbar. Und natürlich dürfen wir Gott bitten, das Böse zu richten. Doch dabei sollten wir immer auch Raum für seine Gnade lassen, ohne die wir ja selber vor Gott nicht bestehen könnten.

Nachdem Jeremia in Kap. 18 bei einem Töpfer selber Anschauungsunterrichte bekommen hat, soll er nun in Kapitel 19 abermals zum Töpfer gehen, nun aber, um einen Krug zu kaufen.

Während in Kap. 18 zumindest noch die Hoffnung da war, dass der Töpfer den Ton nochmal nutzt, um neu anzufangen, ist der Krug nun dazu da, eine noch drastischere Lektion zu lehren.

Jeremia soll führende Männer mitnehmen und dann den Krug zerschlagen.

So soll es auch dem Volk ergehen. Dabei kündigt der HERR durch Jeremia die schrecklichen Dinge an, die bei der Belagerung durch die Babylonier geschehen würden – unter anderem, dass Essen der eigenen Kinder …

  • Auch in diesem Kapitel sehen wir wieder das ganze Ausmaß der Sündhaftigkeit des Volkes.
  • Und wir sehen, wie der HERR diese Sünden nicht ungestraft lassen wird.
  • Ich muss zugeben, dass ich Jeremia um seinen Dienst nicht beneide und ich bin so dankbar, dass ich ein Prediger der guten Nachricht des Evangeliums sein darf.

IN Kapitel lesen wir dann, dass nachdem Jeremia die harten Gerichtsworte verkündet hat, er von denen, gegen die er im Auftrag Gottes gesprochen hatte, geschlagen und eingesperrt wird.

Das veranlasst ihn, Gott und seine göttliche Berufung in Frage zu stellen. Er würde am liebsten schweigen und sich verkriechen, aber er erlebt, dass Gottes Wort ihn so durchdringt, dass er nicht schweigen kann (V.9b).

Trotzdem will er nicht mehr. Wir hören hier sehr verzweifelte Worte eines Mannes, der unter der Last seines schweren Dienstes leidet.

  • Möge der HERR all diejenigen, die ihm treu dienen und ihn bezeugen, vor einer solchen Depression bewahren!