Nun werden die Prophetien Jeremias immer konkreter. Er macht nicht nur deutlich, durch wen der HERR das Volk Juda richten wird – die Babylonier unter König Nebudkadnezar – sondern auch für wie lange das Exil sein wird – 70 Jahre.

Noch ein letztes Mal erklingt hier der Ruf zur Buße, durch die das Unheil vermieden werden könnte.

  • Bei allem Erschrecken über das Gericht sollten wir hier also zwei Dinge bedenken:
  • Der Herr ist sehr geduldig und richtet nicht vorschnell.
  • Das Volk hat das Gericht verdient, denn trotz aller Drohungen und ersten Phasen des göttlichen Gerichts, verharren sie in der Sünde.

Jeremia beschreibt, dass der HERR wirklich der allmächtige Herr über alle Dinge ist. Er richtet das untreue Juda. Aber die gottlosen Völker, durch die er das Gericht vollzieht werden, werden auch selber zur Rechenschaft gezogen. Denn letztendlich ist der HERR eben immer noch seinem erwählten Volk treu.

Wenn die Völker den mächtigen Gott hinter aller Geschichte noch nicht erkannt haben, dann soll das eines Tages eben doch sichtbar werden. Vers 30 bringt das sehr bildhaft zum Ausdruck:

„Der HERR wird brüllen aus der Höhe und seinen Donner hören lassen aus seiner heiligen Wohnung. Er wird brüllen über seine Fluren hin; wie einer, der die Kelter tritt, wird er seinen Ruf erschallen lassen über alle Bewohner der Erde hin, 31 und sein Schall wird dringen bis an die Enden der Erde.“

  • Wie gut ist es zu wissen, dass der Löwe von Juda unser Retter und Herr ist!

Ab Kapitel 26 predigt Jeremia gegen falschen Glauben und das sich falsche in Sicherheit Wiegen des Volks Juda an.

Juda fühlt sich sicher, weil es den Tempel hat. Das wird als Indiz dafür genommen, dass Gott auf ihrer Seite steht. Doch Jeremia warnt das Volk vor diesem Irrglauben und ruft es ein letztes Mal zur Umkehr auf. Aber sein Ruf verhallt und anstatt umzukehren, nimmt man ihn vorübergehend fest.

Jeremia kommt zwar schnell frei, aber sein Mitstreiter, der Prophet Uria wird getötet, wie so viele andere Propheten vor und nach ihm auch.

In Kapitel 27 lesen wir von einer weiteren Botschaft Jeremias, der sich ganz offensichtlich durch nichts einschüchtern ließ. Entgegen dem Irrglauben, dass Juda sicher sein, macht er durch Worte und durch ein Joch, das er sich selber anlegte, deutlich, dass die Besetzung durch Babylon unmittelbar bevor steht. Und so kam es dann ja auch.

Doch auch das führte nicht zur Umkehr. Stattdessen lesen wir in Kapitel 28, dass ein Lügenprophet aufstand, der dem König und alle Oberen genau das sagte, wonach ihnen die Ohren juckten. Er meinte, dass die Belagerung durch Babylon schnell enden würde. Jeremia widerstand diesem falschen Propheten und der HERR machte dann sehr deutlich, wer sein wahrer Prophet ist, indem er den falschen Propheten, Hananja, genau wir von Jeremia angekündigt, sterben ließ.

  • In all dem sehen wir, wie gefährlich und dumm es ist, Gottes Wort nicht ernst zu nehmen, weil es uns gerade nicht gefällt.
  • Wenn Gott redet, sollten wir hören, es glauben und danach leben.
  • Möge das so sein!