Im ersten Teil des 38. Kapitels lesen wir einen Bericht, der ganz ähnlich dem ist, was wir auch schon in Kapitel 21 gelesen haben. Uns wird hier nochmal in etwas anderen Worten berichtet, wie Jeremia das Volk in Juda warnte, sich freiwillig in die Hände der Babylonier zu geben.

Hier lesen wir nun, dass das dazu führte, dass Jeremia aus dem Verkehr gezogen und in einen Brunnen geworfen wurde. Wiederum ist es letztendlich König Zedekia, der Jeremia rettet. Zedekia hat weiter Interesse, von Jeremia zu hören. Doch letztendlich vertraut er mehr auf die Szenarien, die er sich selber ausmalt, als auf das Wort Gottes.

  • Das ist wirklich ein trauriges Bild eines Menschen, der ein gewisses Interesse an Gott hat, aber letztendlich nicht bereit ist, Gott wirklich zu vertrauen.
  • Möge der Herr uns da weichere Herzen schenken, die Gott mehr vertrauen, als unseren eigenen Gedanken und Ängsten.

Der letzte halbe Vers aus Kapitel 38 (in manchen Übersetzungen ist die schon 39,1) dient quasi als Überschrift für Kapitel 39: „Und es geschah, daß Jerusalem erobert wurde.“

Genauso wie es der HERR durch Jeremia angekündigt hatte, kommt es nun auch. Die Babylonier erobern Jerusalem. Zedekia muss das nun auch einsehen. Er versucht noch zu fliehen … irgendwie scheint er immer noch zu hoffen, dass Jeremias Prophetie nicht eintreffen wird. Aber Gottes Wort irrt sich nie. Und so wird Zedekia gefangen genommen und muss dann mit ansehen, wie seine Söhne getötet werden, bevor man ihm dann die Augen aussticht und ins Exil führt.

  • Die Babylonier sind grausam. Das letzte was Zedekia in seinem Leben sehen musste, war die Tötung seiner Söhne. Doch letztendlich sind die Babylonier eben auch die Werkzeuge Gottes im Gericht über den ungläubigen König.

Jerusalem wird zerstört und viele Menschen müssen ins Exil. Nur die Unterschicht darf im Land bleiben. Schließlich lesen wir, dass die Babylonier Jeremia bewusst verschonen, und dass auch Ebed-Melech verschont wird.

  • Letztendlich wendet sich hier also das Blatt und es wird allen offenbar, dass Jeremia ein treuer Bote Gottes war.
  • Das sollte gerade die ermutigen, die im treuen Dienst am Herrn Widerstand erfahren und auf Ablehnung stoßen. Der HERR ist treu und steht den Seinen bei.
  • Spätestens in der Ewigkeit werden wir das alle klar und deutlich erkennen … und manchmal zeigt der HERR das eben auch schon hier auf Erden.

In den ersten Versen von Kapitel 40 lesen wir nochmals von Jeremias Freilassung und davon, wie der Oberste der Leibwache der Babylonier erkennt und verkündet, dass der Sieg der Babylonier über Juda letztendlich Gottes Werk war.

  • Das ist schon eine sehr tiefe und überraschende Erkenntnis für einen Mann, der ja nicht zu Gottes Volk gehörte.

Ab Vers 7 lesen wir dann von den Menschen, die in Juda bleiben durften. Offenbar schätzten sie den Statthalter der Babylonier, der ihnen ein gutes Leben erlaubte. Sie profitierten davon, dass die Reichen Bürger weggeführt worden waren, so dass sie nun in ihren Häusern leben und genug zu essen haben konnten.

Diese positive Einstellung gegenüber Gedalja ist dann wohl auch der Grund dafür, dass sie ihn vor einem Mordkomplott warnten. Doch Gedalja war sehr gutgläubig und konnte sich das nicht vorstellen.

  • Man kann schon ahnen, was passieren wird. Aber dazu kommen wir dann morgen.