In Kapitel 8 sehen wir nochmal die enge Verbindung des Buch Nehemia zum Buch Esra, denn nun taucht Esra auf. Er liest das Gesetz … und er legt es klar und verständlich aus.
- Das ist der Auftrag aller Prediger … Gott reden zu lassen und dann drauf bedacht zu sein, dass jeder versteht, was Gott zu sagen hat.
- Das ist auch die Erwartung, mit der wir Predigten hören sollten. Es geht nicht – oder zumindest nicht primär – um gute Anekdoten, besonders fantasievolle Illustrationen oder um gute Rhetorik. Was VOR ALLEM zählt ist, dass der Prediger Gott selbst zu Wort kommen lässt und uns hilft, Gottes Wort zu hören und zu verstehen!
Auf das Vorlesen und Auslegen der Schrift folgt in Kapitel 9 echte Buße. Gottes Wort wird uns immer wieder unsere Sünden aufzeigen.
- Wenn das nicht geschieht, lesen wir Gottes Wort nicht aufmerksam oder wir geben uns der Selbsttäuschung hin.
- Aber Gottes Wort lässt uns nicht in der Verzweiflung von Sündenerkenntnis. Er zeigt uns immer auch den gnädigen und barmherzigen Gott, der treu ist, auch wenn wir untreu sind … und der in seiner großen Liebe sein Volk aus der Konsequenz seiner Sünden rettet.
Die Leviten erinnerten das Volk genau daran. Sie erinnern an Gottes mächtiges Werk und seine große Treue. Das tröstet und führt zum Gotteslob.
- Das wünsche ich uns allen für unser Bibellesen – dass wir beim Lesen anfangen über Gottes Größe und Güte zu staunen und so unser Bibellesen zum Lobpreis führt.
In Kapitel 10 sehen wir dann, dass Gottes Volk nach dem Hören des Gesetzes und dem Bußgebet nun Gott zusagt, dass sie das Gesetz halten wollen.
- Dieses Anliegen ist gut und richtig … und doch ist es unrealistisch. Denn wir sind wankelmütig und bedürfen immer wieder der Gnade Gottes.
- So wie die Menschen damals, brauchen auch wir einen Retter und Herrn, der uns immer wieder vergibt und aufhilft. Genau das zeigt uns das Gesetz … und das sehen wir dann auch im Fortgang des Buchs, denn diesen großen Worten folgen eben meist nur bedingt Taten.
Gleichzeitig verpflichtet sich das Volk dazu, den Zehnten zu geben. Damit sollten zum einen die Leviten unterstützt werden und zum anderen sollte es ein Opfer für Gott sein.
- Was wir hier lesen, sollte auch heute noch unsere Ambition sein:
- Treue gegenüber den Geboten Gottes
- Und die Bereitschaf, „nur“ 90% von dem zu behalten, was der Herr uns gibt, damit er mit den anderen 10% seine Gemeinde bauen kann.