Gleich zu Beginn sehen wir, dass Paulus Timotheus sehr darin ermutigt, in seinem Eifer für den Herrn zu leben, nicht nachzulassen und sich auch nicht durch Widerstände ängstigen zu lassen. Dabei schreibt Paulus in einem sehr liebevollen, väterlichen Ton und erinnert Timotheus an das Gute, was er sowohl von Menschen wie auch von Gott empfangen hat.

Da der Dienst am Evangelium immer auch ein umkämpfter Dienst ist, ist es gut und richtig, einen Mann wie Timotheus zu ermutigen.

  • Diese Ermutigung brauchen sicher auch heute viele Menschen, die sich für das Evangelium einsetzen und damit im Prinzip alle Christen.

Paulus verweist dann auch noch auf sein eigenes Vorbild. Das finde ich sehr herausfordernd. Ich weiß, dass ich oft nicht so lebe, dass ich andere dazu aufrufen wollen würde, mir in allen Dingen zu folgen. Und doch möchte ich immer mehr so leben, dass ich für Andere ein gutes Vorbild sein kann.

  • Möge der Herr uns allen da immer wieder viel Gnade schenken und uns zur rechten Zeit ermutigen.

Zu Beginn von Kap. 2 appelliert Paulus nochmals an Timotheus, seine Stärke in der Gnade des Herrn zu finden. Und dann soll er das tun, was auch Paulus tut. Der oft zitierte Vers 2 liefert uns das Prinzip der Multiplikation: „Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig sind, auch andere zu lehren.“

  • Jeder Leiter in der Gemeinde sollte diesen Aufruf ernst nehmen. Neben eigenem Einsatz sind wir auch dazu aufgerufen, unseren Dienst zu multiplizieren. Ein guter Lehrer & Leiter fördert multiplikative Leiter und Lehrer.

Im Fortgang berichtet Paulus von seinen Leiden, um des Evangeliums willen. Er ruft Timotheus dazu auf, seinem Vorbild zu folgen. Denn Gottes Wort kann nicht gebunden werden. Wenn wir auch gebunden werden und Widerstand erfahren, so dürfen wir doch wissen, dass die Botschaft, die wir verkünden, nicht aufgehalten werden kann. Mit Jesus stehen wir auf der Seite des Siegers, auch wenn es sich für uns persönlich nicht immer so anfühlt. Im eigenen Dienst sollten wir unseren Fokus wahren und uns nicht leicht ablenken lassen. Das bedeutet zum einen, dass wir entschlossen unseren Weg gehen und zum anderen, dass wir dabei das Evangelium immer vor Augen haben bzw im Herzen tragen.

Ab Vers 14 folgt dann ein Aufruf, sich genau zu überlegen, welche Kämpfe man kämpft. Manches ist unnütz oder sogar für manche Zuhörer verwirrend und somit schädlich. Davon sollten wir uns fernhalten. Neben dem Fokus auf gute und erbauliche Lehre weist Paulus den Timotheus immer wieder darauf hin, dass die gute Lehre mit einem guten Leben einhergehen muss.

  • Wir tun gut daran, dass zu beherzigen.

Ein falsches Leben führt fast zwangsläufig auch zu falscher Lehre, mit der dann Sünden gerechtfertigt werden sollen. Und andersherum, wird die gute Lehre erst dann wirklich glaubwürdig, wenn sie durch ein vorbildliches Leben unterstützt wird.

Trotz des Aufrufs, sich aus manchen Dingen herauszuhalten, macht Paulus dann ab Vers 23 auch deutlich, dass es manchmal dringend nötig ist, Position zu beziehen und falsche Lehre als solche zu entlarven.

  • Manchmal muss man die ermahnen, die falsche Kämpfe führen und dann beten, dass Gott ihnen Umkehr schenkt.

Nach dem Aufruf vom Ende des 2. Kapitels, „törichte und unnütze Fragen“ zurückzuweisen erklärt Paulus seinem Zögling Timotheus in Kapitel 3, dass es ihn nicht überraschen sollte, wenn er „Schlimmes“ erlebt. Das muss kommen und die Sünde wird viel Raum haben – das eben auch bei Leuten, die sich als Gläubige ausgeben. Durch ihr Leben offenbaren sie jedoch, dass sie eben nicht wirklich zu Gott gehören.

Das falsche Leben fördert dann wiederum falsche Lehren, die von diesen Irrlehrern neu erfunden werden (wobei die meisten Irrlehren nicht wirklich neu sind). All das ist letztendlich zum Scheitern verurteilt – dessen dürfen wir uns gewiss sein.

  • Diese Erkenntnis kann eine Ermutigung in schweren Zeiten sein und sie ist eine Warnung für jeden, der in Gefahr steht, sich vom guten Leben und der guten Lehre zu entfernen.

Ab Vers 10 wagt Paulus es, sich selbst ganz explizit zum Vorbild für Timotheus zu erklären. Doch die letztendliche Basis für Alles ist das Wort Gottes. Dies lehrt uns das Evangelium und rüstet uns zu jedem guten Werk zu.

  • Genau deshalb ist gute Lehre und die klare Verkündigung des Evangeliums so wichtig!

Und weil die Worte aus Vers 14-17 so grundlegend sind, möchte ich sie hier nochmal zitieren: „Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und daß du von Kind auf die heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“

 

Im 4. Kapitel lesen wir die letzten uns überlieferten Worte des Apostels Paulus. Es ist also so etwas wie sein Testament an Timotheus und an uns. Nachdem Paulus am Ende von Kapitel 3 betont hat, dass die Bibel das von Gott ausgehauchte Wort ist, das Leben geben und verändern kann, ermahnt er nun Timotheus, dieses Wort treu zu verkünden und dabei vor allem die Kernbotschaft der Bibel, das Evangelium!

Wie wir schon zu Beginn des Briefes gesehen haben, war Timotheus wohl durch äußere Umstände eingeschüchtert. Hier macht Paulus nun deutlich, dass wir nicht Menschen und das, was sie uns antun können fürchten sollen, sondern Gott, der wiederkommen wird um zu richten.

Ganz realistisch sagt Paulus dabei, dass die Verkündigung des Wortes oftmals unpopulär sein wird. Die Ohren der Menschen jucken nach anderen Dingen und sie wünschen sich oftmals Prediger, die ihnen sagen, was sie hören wollen. Aber das ist nicht Gottes Wille.

  • Bitte betet für mich und andere Prediger – aber auch für Euch selbst, dass wir immer treu Gottes Wort weitersagen. Dabei dürfen wir uns darauf besinnen, was dieses Wort zu tun vermag (sieh Kap 3,14-17).

Ab Vers 6 kommt Paulus dann nochmals auf sich selbst zu sprechen. Er weiß darum, dass er bald sterben wird. Das ist okay für ihn. Er hat hier auf Erden getan, was Gott von ihm wollte und so kann er gehen und die „Krone der Gerechtigkeit“ in Empfang nehmen, die allen versprochen ist, die Gott treu bleiben.

  • Das sollte Timotheus (und uns!) dazu motivieren, ebenfalls treu weiter Gott zu folgen und Sein Wort weiter zu sagen.

Ab Vers 9 folgen abschließende Grüße. Dabei tauchen mit Lukas und Markus zwei der Evangeliumsschreiber auf.

Paulus erklärt nochmal, wie der Herr im treu zur Seite stand, selbst als die Menschen ihn im Stich gelassen hatten und so vertraut er auf die baldige letztendliche Erlösung durch Gott.

  • Möge der HERR uns diese Zuversicht schenken und uns bis zu diesem Tag immer wieder stärken, so dass wir IHM treu nachfolgen!