Die Heilung des Blind-Geborenen zu Beginn des 9. Kapitels ist eine wirklich interessante Begebenheit. Die Jünger unterstellen, dass die Blindheit des Jungen direkt auf spezifische Sünde entweder der Eltern oder des Jungen zurückzuführen sind. Natürlich ist die Annahme, dass Krankheit auf Sünde zurückzuführen ist, grundsätzlich richtig. Erst durch den Sündenfall war nicht mehr alles sehr gut. Von daher ist jede Form von Leid, Krankheit etc die Konsequenz von Sünde. Gleichzeitig ist es aber so, dass nicht jede Krankheit unmittelbar die Konsequenz einer spezifischen Sünde ist. Und in diesem Fall verdeutlich Jesus, dass die Blindheit des Mannes von Gott zu einem ganz bestimmten Zweck zugelassen wurde – nämlich damit Jesus seine Vollmacht über Krankheiten durch die Heilung offenbaren konnte. Jesus ist das Licht der Welt, der im übertragenen Sinne auch dem Blinden Licht schenkt, so dass er sehen kann.

Im Fortgang des Kapitels wird immer deutlicher, dass der vormals Blinde nach der Begegnung mit „dem Licht der Welt“ nun auch geistliche Erkenntnis hat. Die Pharisäer hingegen offenbaren ihre geistliche Blindheit. Sie klammern sich an Gesetze und verstehen diese falsch und vor allem verkennen sie den Geber aller Gesetze, den Herrn Jesus.

Andererseits sollte uns die Heilung des Blindgeborenen Mut machen. Selbst völlig Blinde können sehend werden. Und wer dann sehend geworden ist, wird nicht schweigen können von dem, was er erlebt und erfahren hat.

  • Möge das auf uns zutreffen. Auf das wir Jesu Licht in diese Welt leuchten lassen!