In diesem Kapitel wird vom Tod und von der Auferstehung des Lazarus berichtet. Dieser Bericht ist erstaunlich, da Jesus es bewusst zulässt, dass Lazarus stirbt und gerade dadurch eine tiefe geistliche Wahrheit zu illustrieren.
Die Schwestern Maria & Martha erkennen, dass Jesus die Macht hat Krankheit zu heilen und Leben zu bewahren. Sie erkennen wohl auch, dass es eine Auferstehung der Toten gibt. Genau das sagt Jesus der Marta, die darin Trost findet. Die Aussage Jesus ist dabei sehr klar. Er verkündet sich selbst als denjenigen, durch den der Weg zum ewigen Leben führt. Marta bekennt darauf sehr deutlich ihren Glauben.
Doch dann kommt Maria. Sie begegnet Jesus mit den gleichen Worten wie ihre Schwester zuvor (Joh 11:32 Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.; vgl 11,21). Hier sehen wir Jesu erstaunliche Fähigkeit, mit den Weinenden zu weinen. Er empfindet ihren Schmerz nach und das lässt ihn nicht kalt, obwohl ER weiß, dass er Lazarus gleich auferwecken wird. Und dann offenbart Jesus ganz sichtbar seine Macht über Leben und Tod indem er Lazarus auferweckt. Doch natürlich ist diese Auferweckung viel weniger als die Auferstehung zum ewigen Leben. Denn selbst der auferweckte Lazarus war weiterhin sterblich und das war nur eine Lebensverlängerung. Aber durch dieses für Alle sichtbare Wunder / Zeichen illustriert Jesus die geistliche Wahrheit.
Das erinnert mich an den Gelähmten aus Mk 2, dem die Sünden vergeben wurden und der dann auch noch geheilt wurde. Auch dort war die physische Heilung natürlich viel weniger bedeutend – aber für die Menschen sichtbar und somit ein Indiz dafür, dass auch die unsichtbare Zusage zutrifft.
- Ich wünsche uns das Gottvertrauen, dass wir auch die geistlichen Wahrheiten voller Freude und Zuversicht im Glauben annehmen, die wir nicht persönlich physisch illustriert sehen.
Immerhin bekommen wir einen Blick darauf durch diese biblischen Berichte.
- Das wirft die Frage auf: Wonach sehnen wir uns mehr – nach physischer Heilung o.ä. oder nach geistlichem Segen. Irdischer Reichtum oder Schätze im Himmel. Ein leichtes frohes Leben auf Erden oder ein glorreiches ewiges Leben?
- Möge der HERR uns hier immer wieder Klarsicht schenken!
Doch wiederum müssen wir dann eben auch lesen, dass Jesus trotz aller seiner Werke der Liebe und Barmherzigkeit von Menschen abgelehnt wurde. Dabei spricht Kaiphas ungewollt prophetisch, wenn er sagt, dass Jesus für das Volk sterben würde und dies besser ist!
- Das ist in der Tat war und dafür dürfen wir Gott preisen!
Ab Johannes 11,55 lesen wir, wie Jesus nach Jerusalem kommt. Jesus geht nun ganz konkret auf das Kreuz zu.