Zu Beginn von Kapitel 12 wird Jesus von Maria gesalbt. Auch ihr Bruder Lazarus ist dabei, der als von den Toten auferweckter zu einer Attraktion geworden ist. Deshalb schmieden Jesu Feinde nun auch ein Mordkomplett gegen den Mann, der schon einmal tot war.

Ab Vers 12 lesen wir von Jesu Einzug Jerusalem. Noch wird er vom Volk gefeiert – bevor er dann nur wenige Tage später beim Weg aus der Stadt nach Golgatha verspottet werden wird, und genau diese große Wende und ihre geistliche Bedeutung deutet er dann in den Versen 20ff an. Dabei betont Jesus nicht nur, dass er selber sterben muss, sondern auch, dass seine Nachfolger ihm eben auch in Ablehnung, Leid und Widerstand folgen sollten. So heißt es ab Vers 24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. 25 Wer sein Leben lieb hat, der wird’s verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird’s erhalten zum ewigen Leben. 26 Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“

Jesus verbindet seine Ankündigung mit einem klaren Ruf zum Glauben: „Glaubt an das Licht, solange ihr’s habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet.“ (Vers 36)

Ab Johannes 12,37 lesen wir Worte über den Unglauben des Volkes: „Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen tat, glaubten sie doch nicht an ihn,  38 damit erfüllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte: »Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?«  39 Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja hat wiederum gesagt :  40 »Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe.«

Hier klingt in negativer Form durch, dass der Glaube ein Geschenk Gottes ist und es eben Menschen nicht unbedingt möglich ist, zu glauben. Das ist natürlich keine „physische“ Unfähigkeit, sondern ein moralisches Problem. Ohne Gottes Eingreifen wollen Menschen nicht glauben. Dafür bleibt der Mensch voll und ganz verantwortlich. (siehe z.B. 12,47f)

Gleichzeitig ist der Unglaube einiger Menschen der Weg über den Gott dann seine Ziele erreicht.

  • So war der Unglaube der Menschen in Jerusalem ja in gewisser Weise notwendig, damit Jesus am Kreuz für unsere Sünden sterben würde.
  • Und der Unglaube vieler Juden führte später dazu, dass sich der christliche Glaube weit über Jerusalem heraus ausbreitete (Apg 8,1ff // Röm 11).

Und doch ruft Jesus uns nochmals zum Glauben, denn das ist das Ziel seines Werkes, wie er selber in Vers 46 erklärt: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.

Dabei ist Jesus der Retter, weil er Gott ist – genau das erklärt Jesus in Vers 44f: „Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.  45 Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.

  • Wir sollten also an Jesus glauben, was so viel meint, wie sich IHM ganz anzuvertrauen.