In Kapitel 17 lesen wir Jesu hohepriesterliches Gebet, dass er am Gründonnerstag – wahrscheinlich nach dem Abendmahl – gebetet hat. Das Gebet besteht ziemlich offensichtlich aus drei Teilen. In den ersten 5 Versen betet er für sich. Dabei betet er aber sicher auch bewusst vor den Jüngern, die er dadurch über den Vater, über sich selbst und über seine Mission betet. Der Vater hat ihn gesandt, um der Welt die Herrlichkeit des Vaters zu bezeugen. Dabei wird die Einheit zwischen Gott dem Vater und dem Sohn deutlich. Nun hat er seinen Auftrag erfüllt und all denen, die der Vater ihm anvertraut hat, ewiges Leben geschenkt. Damit meint er nicht, dass nicht auch noch andere gerettet werden. Noch am Kreuz wird der mit ihm gekreuzigte Dieb eine Bekehrung erleben. Aber Jesus weiß, dass die Zeit des Sterbens nun gekommen ist und er dann wieder zurückkehren darf in die ewige Herrlichkeit. Jesus macht hier auch deutlich, dass er ewiger Gott ist, der schon vor der Erschaffung der Welt mit dem Vater vereint war.
Und dann betet er ganz gezielt für die Jünger.
Er betet für Einheit unter den Christen, durch die die Herrlichkeit Gottes auch in ihrem Miteinander sichtbar wird. Dieses Thema greift Jesus später dann nochmal auf (V.11; V.21ff). Diese Aufforderung müssen wir heute immer wieder hören. Denn auch unter echten Christen gibt es noch viel zu oft Streit und das schadet dem Evangeliumszeugnis.
Weiter bittet Jesus, dass der Vater sie im Glauben bewahrt. An anderer Stelle sagt Jesus zu Petrus, dass er für ihn gebetet habe, damit sein Glaube nicht aufhört und hier lesen wir nun, dass Jesus das für alle seine Jünger betet – mit Ausnahme des Einen, der von vorneherein dazu bestimmt war, als Jesu Verräter zu agieren.
- Dieses Gebet rührt mich an. Denn ich weiß, dass ich trotz all meiner Schwäche von meinem HERRN gehalten werde. Ich muss nicht aus eigener Kraft an IHM festhalten. Er hält mich und befähigt mich so dazu, auch an IHM festzuhalten.
Und dann lese ich das wunderbare Gebet „Heilige sie in der Wahrheit; Dein Wort ist die Wahrheit.“
- Auch das macht mich froh, denn so darf ich wissen, dass auch meine Heiligung nicht nur mein Werk ist, sondern etwas, dass der Vater in mir tut. Dabei gebraucht Er sein Wort und natürlich bedeutet das für uns, dass wir dieses Wort lesen und bedenken sollen. Denn durch Sein Wort verändert Gott uns – er heiligt uns.
Gerade die Aussage „Dein Wort ist die Wahrheit“ ist auch ein hilfreiches Korrektiv beim Ruf zur Einheit. Denn Gottes Wort ist die Basis aller wahren geistlichen Einheit. Der Ruf zur Einheit braucht diese Grundlage. Während also einerseits die Einheit der Kinder Gottes durch unnötige Streitereien gefährdet ist, gibt es immer mal wieder auch den Ruf zu einer Einheit, der die nötige Grundlage fehlt. Eine solche Einheit gefällt Gott nicht.
Ab Vers 20 wird deutlich betet Jesus dann für alle Gläubigen aller Zeiten.
- Lieber Christ: Ist Dir das bewusst? Am Vorabend seiner Kreuzigung hat Jesus auch für Dich gebetet!
- Wir haben einen wunderbaren HERRN und guten Hirten!