3,17-26: „17 Nun, liebe Brüder, ich weiß, dass ihr’s aus Unwissenheit getan habt wie auch eure Oberen. 18 Gott aber hat erfüllt, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigt hat: dass sein Christus leiden sollte. 19 So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden, 20 damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus. 21 Ihn muss der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn. 22 Mose hat gesagt (5.Mose 18,15; 18,19): »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; den sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird. 23 Und es wird geschehen, wer diesen Propheten nicht hören wird, der soll vertilgt werden aus dem Volk.« 24 Und alle Propheten von Samuel an, wie viele auch danach geredet haben, die haben auch diese Tage verkündigt. 25 Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott geschlossen hat mit euren Vätern, als er zu Abraham sprach (1.Mose 22,18): »Durch dein Geschlecht sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden.« 26 Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht Jesus erweckt und hat ihn zu euch gesandt, euch zu segnen, dass ein jeder sich bekehre von seiner Bosheit.

Im zweiten Teil seiner Rede im Tempel spricht Petrus nun nicht mehr über die Heilung des Gelähmten. Vielmehr kehrt er zurück zu seinem Hauptthema und spricht nun über Jesus. Dabei erklärt er nun, dass Jesu Tod nicht einfach nur das Ergebnis des bösen Handels der Menschen war. Das hätte man nach seinen Worten in Vers 13-15 ja noch denken können. Und natürlich ist es richtig, dass die Menschen sich schwer versündigt haben, als sie Jesus verleugnet und dahingegeben haben. Aber sie taten das letztendlich in Erfüllung eines großen Plans, den Gott schon lange zuvor gemacht hatte. So lesen wir in Vers 18: „18 Gott aber hat erfüllt, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigt hat: dass sein Christus leiden sollte.

Zugleich mindert das nicht die echte Schuld der Menschen. Deswegen ruft Petrus sie nun zur Buße: „19 So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden“.

  • Wir sehen hier also, wie Gottes souveränes Handeln nach seinem ewigen Ratschluss, die menschliche Verantwortung nicht aus-, sondern mit einschließt.
  • Das ist für unseren Verstand kaum zu erfassen. In unserem Denken kommen wir schnell dazu zu sagen, dass, wenn Gott völlig souverän seinen ewigen Plan ausführt und dabei die Menschen gebraucht, die Jesus getötet haben, diese ja nicht schuld sein können. Oder wir denken, dass Gott das so nicht gewollt hat, aber er dann als überlegener „Schachspieler“ einen perfekten nächsten Zug macht … aber dann reagiert Gott auf uns, anstatt alles vorher so geplant zu haben.

Beide Positionen werden von Christen vertreten. Doch beide Positionen denken zu menschlich und übersehen dabei, was Gottes Wort tatsächlich lehrt.

  • Meine Ermutigung für uns ist, dass wir nicht zu schnell unseren Gedanken Raum geben, sondern immer erst sehr sorgfältig lesen und bedenken, was Gottes Wort tatsächlich lehrt.

Nach dem Ruf zur Buße fährt Petrus fort und erklärt, was die Buße bewirken wird: „20 damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus.

Doch bevor Jesus wiederkommt, musste er in den Himmel auffahren. In allem steht hier ein „musste“ bzw „muss“. Denn alles musste so kommen, wie es Gott durch die Propheten angekündigt hatte. Dabei ist Jesus sowohl die Erfüllung von Prophetie, wie auch selbst ein Prophet, der uns Gottes Perspektive und Gottes Pläne verkündet hat. Petrus zitiert hier gegenüber den Juden mehrfach das Alte Testament, so dass sie das auch erkennen können.

Zentral ist dabei auch der Aufruf, den Mose im Blick auf Jesus gesagt hatte: „den sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird.“ Wer Buße tut und auf Jesus hört, wird also Erquickung erleben! Diese Erquickung kommt vom Herrn. Und sie kommt eines Tages in der Person des Christus, der da ist, JESUS! Wenn Jesus wiederkommt, bringt er aber nicht nur Erquickung. Er bringt auch Gericht und Verderben über alle, die nicht auf ihn hören. (Und es wird geschehen, wer diesen Propheten nicht hören wird, der soll vertilgt werden aus dem Volk.) Auch das hatten die Propheten des AT bereits verkündet.

Petrus verkündet also das, was schon das AT lehrt. Gott verheißt Segen denen, die auf den Retter vertrauen und Fluch denen, die ihn ablehnen. Und so konfrontiert Petrus seine Zuhörer. Der Aufruf am Ende ist klar: „dass ein jeder sich bekehre von seiner Bosheit.

  • Möge diese Botschaft auch heute noch viele Menschen erreichen. Und möge der Herr uns den Mut und die Klarheit geben, andere Menschen zu zur Buße und zum Glauben zu rufen, wie Petrus es damals im Tempel tat … wohlgemerkt, in der Stadt, in der Jesus nur 50 Tage zuvor in Kooperationen zwischen allen Mächtigen getötet worden war!