5,12-16: „12 Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die Hände der Apostel; und sie waren alle in der Halle Salomos einmütig beieinander. 13 Von den andern aber wagte keiner, ihnen zu nahe zu kommen; doch das Volk hielt viel von ihnen. 14 Desto mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten – eine Menge Männer und Frauen –, 15 sodass sie die Kranken sogar auf die Straßen hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele. 16 Es kamen auch viele aus den Städten rings um Jerusalem und brachten Kranke und solche, die von unreinen Geistern geplagt waren; und alle wurden gesund.“
Wie schon am Ende von Kapitel 2 und in 4,32ff kommt auch hier nochmal eine kurze Zusammenfassung dazu, wie die erste Gemeinde zusammenlebte. Wiederum ist hier auch davon die Rede, dass Gott durch die Hände der Apostel Zeichen und Wunder tat.
- Auch hier werden die Zeichen und Wunder also wieder explizit mit den Aposteln verknüpft.
- Von daher ist es interessant, dass manche Christen meinen, dass uns diese (deskriptiven) Texte lehren, dass wir Christen auch heute noch solche Zeichen und Wunder tun können.
- Mir scheint dies eher zu zeigen, dass das eben nur die Apostel damals konnten.
- Damit will ich nicht sagen, dass es heute keine Wunder mehr gibt und diese ggf auch eine zeichenhafte Wirkung haben können. Aber diese Texte lehren das nicht (sie wiedersprechen dem auch nicht unbedingt).
- Es lohnt sich also immer, genau hinzusehen, was da wirklich steht und was wir daraus ggf lernen können. Hier geht es wohl eher darum, dass Gott die Vollmacht der Apostel in der Lehre durch Zeichen und Wunder bestätigte.
Was für uns aber sicher vorbildlich sein darf ist das, was wir über die ganze Gemeinde lesen: „und sie waren alle in der Halle Salomos einmütig beieinander.“
- Dieses sich mit ALLEN versammeln und die dabei erlebbare Einmut ist auch heute für jede Gemeinde erstrebenswert.
Das Ergebnis wohl sowohl der Zeichen und Wunder wie auch des einmütigen Zusammenseins war, dass andere die Gemeinde wahrnahmen und schätzen … aber auch eine Ehrfurcht hatten, die zu einer gewissen Distanz führt. Diese wurde immer dann überwunden, wenn jemand zum Glauben kam. Und das geschah offenbar sehr oft. Ich finde den Halbsatz sehr bemerkenswert: „Desto mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten.“
Wir haben ja bereits gelesen, dass an Pfingsten 3000 Männer zum Glauben kamen und die Zahl dann weiter auf 5000 gewachsen war. Und wenn es jetzt heißt „desto mehr wuchs die Zahl“ … lässt das erahnen, dass die Erweckung in Jerusalem mit hohem Tempo weiterging.
Die Verse 15 & 16 zeigen uns dann nochmal, wie mächtig Gott durch die Apostel und vor allem Petrus wirkte und ihn Wunder tun ließ, die zuvor Jesus vollbracht hatte.