3,12-17: „So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; 13 und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 14 Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. 15 Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. 16 Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. 17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Nach dem Aufruf, sich von all den Dingen abzuwenden, die das Leben von Nicht-Christen ausmachen, erklärt Paulus hier, was das christliche Leben ausmachen sollte. Er bleibt hier bei der Bildsprache der Kleidung, die wir aus- bzw. anziehen sollen. Wir trachten nach dem was droben ist, indem wir also entsprechend unserer Berufung als „Auserwählte Gottes, als die Heiligen und Geliebten“ leben.

Dabei geht es hier nun um das liebevolle Miteinander unter Christen. Als Christen sollten wir darauf bedacht sein, in Frieden und herzlicher Liebe miteinander verbunden zu leben. Da wo es etwas zu vergeben gibt, sollen wir schnell dazu bereit sein. Dabei sollen wir uns an der Vergebung orientieren, die wir selber von Gott empfangen haben. Im Anbetracht dessen, was der HERR uns vergeben hat, wäre es absurd, selber nicht vergebungsbereit zu sein. Über allem soll dabei die Liebe regieren.

Ich habe gerade heute früh mit einem Christen gesprochen, der sehr unter einem Konflikt mit einem anderen Christen leidet. Dabei kam mir Vers 15 in den Sinn – der Friede Christis soll unsere Herzen erfüllen. Dieser Friede verändert alles und vor allem verändert er uns und hilft uns, in allem dankbar zu sein.

Schließlich ruft Paulus die Kolosser dazu auf, dem Wort Gottes viel Raum zu geben. Im Paralleltext in Epheser 5 ist hier interessanterweise davon die Rede, dass wir uns voll Heiligen Geist sein sollen. Wo das Wort viel Raum hat, hat auch der Heilige Geist Raum!

Dabei soll das Wort Gottes nicht nur in Predigten oder durch Bibellesen Raum bekommen, sondern auch durch das, was wir einander zu singen und miteinander in Liedern bekennen. Das ist ja gerade auch ein Bereich, in dem wir aufeinander Rücksicht nehmen und Liebe üben dürfen. Und dieses Gebot gibt unserem Singen einen klaren Fokus. Wir singen nicht für uns selbst, sondern für Gott und füreinander!

Überhaupt sollte all unser Tun immer auf Gott ausgerichtet sein und deshalb auch aufeinander, denn auch dazu ruft Gott uns auf! So erfüllen wir das abschließende Gebot aus Vers 17: „alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.