Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen ist recht leicht zu erstehen und doch sehr eindringlich. Manche werden sich nicht auf die Wiederkehr des Herrn vorbereiten. Doch wenn ER dann kommt, wird es ein böses Erwachen geben. Denn dann ist es zu spät, sich noch auf Ihn vorzubereiten. Man wird keinen Zugang zu IHM und zum Himmelreich bekommen.
- Dieses Gleichnis sollte uns motivieren, in unserem Leben für den Herrn nicht nachzulassen und jeden Tag in der Erwartung seiner baldigen Rückkehr zu leben.
- Und es sollte uns motivieren, das Evangelium mit Dringlichkeit zu bezeugen und Menschen dazu aufzurufen, auf diese Botschaft hier und jetzt zu reagieren.
Wir haben ja in Kapitel 24 schon kar und deutlich gesehen, dass der Herr eines Tages kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.
Von daher ist es wortwörtlich „lebensgefährlich“ zu meinen, man könnte noch warten, um sich mit dem Evangelium intensiver zu beschäftigen.
Diese Warnung gilt gerade auch denen, die sich evtl recht leichtfertig als Christen bezeichnen. So wie die törichten Jungfrauen meinen sie, der Bräutigam käme für sie … doch letztendlich ignorieren sie ihn und werden dann eines Tages feststellen müssen, dass ihre „Herr, Herr, tu uns auf!“ genauso scheitern werden, wie die der Jungfrauen.
Ein Leben als Christ ist ein Leben in der Nachfolge des Christus.
Dabei wird aus dem Urteil in Vers 12: „Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht“ deutlich, dass diejenigen, die nicht wachsam auf den HERRN warten, IHN noch nicht wirklich kennen und echte Beziehung zu ihm haben, so dass er eben auch sie nicht wirklich kennt.
- In anderen Worten: wer Christus wahrhaft erkannt hat, wird seine Nähe suchen und ihm nachfolgen.
Deshalb ist Bekehrung immer mehr, als allein ein Lippenbekenntnis. Es ist eine komplette Lebensveränderung – es ist die Wiedergeburt zu einem neuen Leben in der frohen und dankbaren Nachfolge des Herrn.
Wer Christus wahrhaft kennt, der sehnt sich nach seiner Wiederkehr und lebt wachsam!
Das zweite Gleichnis ab Vers 14 ist ähnlich. Hier geht es darum, wie wir mit den Dingen umgehen, die Gott uns anvertraut. Es ist nicht entscheidend, wie viel uns Gott anvertraut hat, sondern was wir damit machen. Setzen wir uns froh und dankbar für Gott mit all dem ein, was ER uns gegeben hat, oder lassen wir die uns von Gott anvertrauten Talente brach liegen?
- Es ist meine große Ambition eines Tages die Worte aus Vers 21 und 23 zu hören: „Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“
Der heutige Leseabschnitt kann leicht missverstanden werden, wenn wir ihn losgelöst vom Kontext lesen. Was hier beschrieben wird ist, dass es im Endgericht Belohnung und Strafe geben wird, abhängig davon, wie Menschen gelebt haben.
- Und genau das will Jesus hier verdeutlichen. Unsere Werke spielen eine wichtige Rolle und gute Werke werden eines Tages belohnt werden, genauso wie böse Werke eines Tages gerichtet werden.
ABER dabei sollten wir niemals aus den Augen verlieren, was allein unsere Werke gut macht. Es ist Gottes Wille, dass wir – was auch immer wir tun – wir Alles zu seiner Ehre tun (1. Kor 10,31). Das heißt, dass die Basis für jedes gute Werk die ist, dass wir es für IHN und zu Seiner Ehre tun. Ein solches Handeln setzt Glauben voraus – oder in anderen Worten, die Erkenntnis Gottes und ein Herz, dass eben nicht selbstsüchtig ist, sondern Gott dienen und den Menschen Gutes tun will. Das muss uns beides Gott schenken – denn seit dem Sündenfall wollen wir einfach die falschen Dinge.
Aber wenn Gott uns verändert hat und uns Glauben geschenkt hat, dann sind wir aufgerufen IHM und den Menschen zu dienen. So hängt unser Tun, zudem wir berufen sind – und das gnädige Handeln Gottes – immer ganz eng zusammen, so wie es Paulus im Philipper 2,12f schreibt: „schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“
- So wünsche ich uns allen diese innere Einstellung, dass wir den Menschen so begegnen, dass wir Gott dadurch ehren … denn Jesus macht hier ja deutlich, dass Er sich sehr klar mit den Schwachen und Hilfsbedürftigen identifiziert.