Kapitel 10 beschreibt die große Weisheit und den unvergleichlichen Reichtum Salomos. In gewisser Weise ist das nun der Höhepunkt des Alten Testaments.

  • Gott hat sich ein Volk erwählt, es groß und mächtig werden lassen, Er hat es in das gelobte Land gebracht, es hat einen König voller Weisheit und das Gesetz. Der König bringt die vorgeschriebenen Opfer und er und das ganze Volk liebt in Frieden und großer Fülle und Gott wohnt mitten unter dem Volk in einem herrlichen Tempel.

Das klingt fast nach dem Paradies und danach, dass Gottes Zusagen hier ihre Erfüllung finden. Doch schnell wird deutlich, dass dem nicht so ist. Dies ist nur ein Schatten der zukünftigen Herrlichkeit und nur von kurzer Dauer. Und doch ist es etwas, auf das Israel zurücksehen wird – verbunden mit der Hoffnung, dass es so mal wieder werden möge. Und das wird auch geschehen. Es wird sogar noch viel besser werden!

  • Jesus Christus ist die Weisheit (1 Korinther 1,30). Er ist der Erbe aller Dinge. Von daher übersteigen seine Weisheit und sein Reichtum bei weitem dem, was Salomo hatte. Seine Weisheit ist vollkommen und sein Reichtum bleibt ewige bestehen.

Zu Beginn von Kapitel 11 wird deutlich, dass nicht alles so gut war, wie es auf den ersten Blick ausgesehen haben mag. Die Luther 1984 beginnt mit dem nicht gerade verheißungsvollen Wort „Aber“. Das ist in diesem Kontext kein gutes Wort und so nimmt der Bericht eine dramatische Wendung. Die 1.000 Frauen – oder zumindest die Fremden unter ihnen, führen letztendlich dazu, dass sich Salomo von dem einen wahren Gott ab- und den Götzen seiner ausländischen Frauen zuwendet.

  • Viele Männer Gottes haben sich durch illegitime Beziehungen für ihren Dienst disqualifiziert. Und viele weitere Männer & Frauen, sind durch ungläubige Ehepartner von Gott weggekommen.
  • Lasst uns da immer wieder für einander beten, dass Gott uns bewahrt.

Vers 6 klingt stark nach den Worten zu Beginn der meisten Richterberichte. Nur im Falle Salomos dauert es noch eine Weile, bis (auch nur in einem Teil des Landes) die Feinde auftreten. Der Text stellt uns erst zwei äußere Feinde vor und macht dann deutlich, dass der echte Schaden durch einen Feind im Inneren (Jerobeam) kommen wird.

  • Wie schon häufiger zuvor, lässt der Text keinen Zweifel daran, dass Gott sowohl die äußeren, wie auch den inneren Feind selbst benutzt. Gott lässt das Unheil nicht nur zu, Er verursacht es als Strafe. Natürlich dürfen wir daraus nicht schließen, dass alles Unheil Strafe ist. Aber wir dürfen klar erkennen, dass Sünde zu Unheil führt und dass Gott nicht nur segnet, sondern als gerechter Gott eben auch straft.

Am Ende dieses Kapitels ist die zukünftige Teilung des Königreichs ist besiegelt und Salomo stirbt und so beginnt die Abwärtsspirale, die uns bis zum Ende des AT begleiten wird.

  • Interessant ist dabei auch, dass die Verheißung an David nun nicht mehr durch die 12 Stämme Israel weitergeht, sondern nur durch Juda (V.36)