Zu Beginn von Kapitel 11 wird deutlich, dass nicht alles so gut war, wie es auf den ersten Blick ausgesehen haben mag. Die Luther 1984 beginnt mit dem nicht gerade verheißungsvollen Wort „Aber“. Das ist in diesem Kontext kein gutes Wort und so nimmt der Bericht eine dramatische Wendung. Die 1.000 Frauen – oder zumindest die Fremden unter ihnen, führen letztendlich dazu, dass sich Salomo vom einen wahren Gott ab- und den Götzen seiner ausländischen Frauen zuwendet.
- Wie viele Männer Gottes haben sich durch illegitime Beziehungen für ihren Dienst disqualifiziert. Lasst uns da immer wieder für einander beten, dass Gott uns da bewahrt.
Vers 6 klingt stark nach den Worten zu Beginn der meisten Richterberichte. Nur im Falle Salomos dauert es noch eine Weile, bis (auch nur in einem Teil des Landes) die Feinde auftreten. Der Text stellt uns erst zwei äußere Feinde vor und macht dann deutlich, dass der echte Schaden durch einen Feind im Inneren (Jerobeam) kommen wird.
- Wie schon häufiger zuvor, lässt der Text keinen Zweifel daran, dass Gott sowohl die äußeren, wie auch den inneren Feind selbst benutzt. Gott lässt das Unheil nicht nur zu, Er verursacht es als Strafe. Natürlich dürfen wir daraus nicht schließen, dass alles Unheil Strafe ist. Aber wir dürfen klar erkennen, dass Sünde zu Unheil führt und dass Gott nicht nur segnet, sondern als gerechter Gott eben auch straft.
Am Ende dieses Kapitels ist die zukünftige Teilung des Königreichs ist besiegelt und Salomo stirbt und so beginnt die Abwärtsspirale, die uns bis zum Ende des AT begleiten wird.
- Interessant ist dabei auch, dass die Verheißung an David nun nicht mehr durch die 12 Stämme Israel weitergeht, sondern nur durch Juda (V.36)
Die Adressaten des Briefs waren wohl versucht, sich wieder dem alten Priestertum nach der Ordnung Aarons zuzuwenden, anstatt sich auf das ewige Priestertum des Herrn Jesus als eines Priesters nach der Ordnung Melchisedeks zu verlassen.
- Wer das tatsächlich tut, verleugnet letztendlich das Evangelium. Andererseits wäre dies auch ein Indiz dafür, dass eine solche Person Jesus noch nicht wirklich kennt – denn, wenn man Jesus in seiner ganzen Liebe und Herrlichkeit erkennt, wird man sich nicht von ihm abwenden – zumindest nicht dauerhaft. Auch deshalb, weil der Heilige Geist, die Gläubigen immer wieder zur Buße leitet und sie so zurück zu Jesus bringt.
Wer sich also, von Jesus abwendet, der zeigt damit, dass er das Evangelium noch nicht wirklich im Glauben angenommen hat. Ja im Gegenteil, eine Rückkehr zu diesen Dingen, nachdem man das Evangelium verkündet bekommen hat, ist eine ganz offensichtliche bewusste Ablehnung des Evangeliums. Davor warnt der Schreiber vor allem in der ersten Hälfte von Kapitel 6.
Dabei ist eine Ablehnung des Evangeliums aufgrund des (noch) nicht Verstehens weniger ernst, wie die sehr bewusste Ablehnung und Abkehr vom Evangelium. Der Schreiber geht so weit, dass er betont, dass in einem solchen Fall keine Hoffnung mehr besteht, dass ein solcher Mensch noch wieder umkehren und gerettet werden könnte.
Vers 9 lässt dann erahnen, dass es dem Schreiber wohl nicht darum geht zu lehren, dass man tatsächlich seine Erlösung verlieren kann, denn er scheint sich sicher zu sein, dass die Leser wirklich bekehrt sind und deshalb eben nicht abfallen werden. Aber in letzter Instanz kann er – genauso wenig wie sonst jemand – den Menschen ins Herz schauen und von daher tut er das, was auch andere biblische Schreiber immer wieder tun:
– Er erklärt das Evangelium und zeigt die Einzigartigkeit dieser guten Nachricht!
– Und er warnt vor den Konsequenzen, wenn diese Nachricht abgelehnt wird.
Letzteres scheint heute politisch inkorrekt zu sein und natürlich wollen wir das auch immer nur in Kombination mit der Evangeliumserklärung tun. Und doch ist es absolut biblisch, eben nicht nur das angebotene Heil zu verkünden, sondern auch vor dem Verderben zu warnen, das jeden erwartet, der das Evangelium ablehnt.