In Kapitel 7 sehen wir, dass Salomo zwar in der richtigen Reihenfolge und doch unverhältnismäßig agiert. Erst nachdem das Haus für den wahren König (der Tempel Gottes) gebaut ist, baut sich auch König Salomo ein Haus. Doch sein Haus wird noch deutlich größer, als das Haus Gottes. Und er investiert mehr Zeit in den Bau.
Immerhin scheint Salomo klar zu erkennen, dass Gott viel mehr Macht hat und der wahre König ist. Und er bringt seine Schätze in den Tempel (V.51).
- Das ist eine gute Erinnerung auch für uns.
- Wo sammeln wir unsere Schätze? In unseren Häusern oder bei Gott … im Himmel?
Salomos Gebet zur Einweihung des Tempels in Kapitel 8 ist ein wunderbares Gebet. Und doch gibt es ein Problem. Er ruft Gott auf, zu seinem Wort zu stehen (V.25f), das Problem ist aber nicht, dass Gott sein Wort nicht hält, sondern dass Davids Nachkommen nicht so leben, wie von Gott befohlen.
Die Verse 46ff sind bemerkenswert. Salomo erkennt hier an (wie ja im Prinzip im ganzen Gebet), dass wir alle Sünder sind und appelliert deshalb an Gottes Gnade für bußfertige Sünder.
Vers 56 ist auch interessant. Salomo identifiziert die Friedenszeit als die Zeit der verheißenen Ruhe. Sicher war das eine sehr vorläufige Erfüllung dieser Zusage und doch wissen wir z.B. aus Hebr. 3-4, dass wir noch auf die versprochene Ruhe warten … und unsere Lebenserfahrung sagt uns das auch. Wir dürfen immer mal wieder einen Vorgeschmack bekommen (deshalb auch der Ruhe-Sonntag) und doch haben wir noch keine dauerhafte Ruhe. Deshalb habe ich auch immer wieder Sehnsucht nach dem Himmel … auch wenn ich grundsätzlich Lebens-bejahend bin J
Und auch Vers 58 ist interessant. Hier erkennt Salomo an, dass Gott unsere Herzen bewegen muss, damit wir IHM wohlgefällig leben können. Von daher ist es immer wieder ein gutes Gebet, Gott um ein reines, mutiges und demütiges, gehorsames, dankbares und frohes Herz zu bitten.
- Möge der Herr uns immer wieder solche Herzen geben.
Obwohl auch dieses Kapitel also zeigt, dass Salomo nicht perfekt agiert, so kann man doch sagen, dass wir Ende von Kapitel 8 den Höhepunkt des AT erreicht haben. Hier ist Freude und Segen und es sieht so aus, als wären alle Verheißungen erfüllt. Wir werden dann aber schnell sehen, dass es bald bergab geht … bis dann Jesus kam … und erst wenn JESUS wiederkommt werden dann tatsächlich alle Verheißungen erfüllt sein.