1 Mose 11

Da am Ende von Kapitel 10 (v.31). schon Sprachen (im Plural) erwähnt werden findet der Bericht aus Kapitel 11 wohl irgendwo zeitlich während der Berichte aus Kapitel 10 statt. Kap. 11 zeigt uns, dass das was die Menschen eint die Rebellion gegen Gott ist.

Der Bericht ist voller Ironie. Die Menschen meinen sich erheben zu können, indem sie einen Turm bis in den Himmel bauen und dann beschreibt Gott sich in menschlicher Weise als jemand, der mal nach unten ging um nachzusehen, was da unten denn so los ist. Von daher verstehe ich auch den Kommentar aus Vers 6 eher als Ironie:

6 Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun.

Der Ungehorsam des Menschen zeigt sich dabei nicht nur in dem Streben, Gott gleich sein zu wollen (wie schon bei Adam & Eva), sondern auch in dem bewussten Streben, sich nicht auf der Erde ausbreiten zu wollen, obwohl dieses Gebot sowohl an Adam, wie auch an Noah erging.

Die Sprachenvermehrung bedeutet, dass Menschen sich nicht mehr verstehen … das ist Fluch – die Umkehrung sehen wir dann am Pfingsttag, und das wird den Menschen zum Segen.

Und dann kommt eine Familienlinie in den Fokus. Was hier auffällt ist, dass in den ersten Generationen die Menschen noch länger leben, als die Noah angekündigten 120 Jahre. In Vers 26 taucht dann Abram auf, um den es dann in den nächsten Kapitel gehen wird.

 

Matthäus 11

Zu Beginn von Kapitel 11 kommt Johannes der Täufer in den Blick, um den es (d.v.) am Sonntag auch in der Predigt gehen wird. Dabei erfahren wir, dass Johannes der Täufer während seiner Inhaftierung eine Glaubenskrise hatte. Das ist in Anbetracht seiner Situation im Gefängnis sicher gut nachvollziehbar. Johannes tut dabei das Richtige. Er sieht nicht auf seine Umstände, sondern überprüft die Fakten. Und so sendet er seine Jünger zu Jesus, damit Jesus selbst erklären kann, wer er ist. In seiner Antwort lässt Jesus keine Zweifel aufkommen. Er beschreibt sich selbst als den, durch den die alttestamentlichen Verheißungen erfüllt werden und stärkt so den Glauben des Johannes.

Jesus weiß gleichzeitig aber eben auch, dass falsche Erwartungen dazu führen können, dass sich Menschen enttäuscht und verärgert von ihm abwenden.

Jesus verkündet ab Vers 7 klar und deutlich, dass weder Johannes der Täufer, noch er selbst gekommen sind, um menschliche Erwartungen zu befriedigen. Sie kamen so, wie es in der Schrift verheißen war. Johannes der Täufer war dabei der Vorläufer, der den Weg bereitet hat und sich selbst beschreibt Jesus hier als „den Menschensohn“. Genau diese Botschaft gilt es zu verkünden. Nur so können wir Menschen helfen, nicht falsche Erwartungen zu haben, die dann enttäuscht werden, sondern eben wirklich das Evangelium zu verstehen und darin eine sichere Zuversicht über alle Lebensumstände hinaus zu finden.

  • Und so sollten auch wir heute immer wieder bereit sein zu hören und so unser Gottesbild formen zu lassen, anstatt uns unser eigenes „Gottesbild“ auszudenken.
  • Ich weiß, wie groß die Gefahr ist, einfach seine eigenen Wünsche und Gedanken auf Gott zu projizieren und IHN dann anzuklagen, wenn sich Dinge anders entwickeln, als wir uns das wünschen würden.
  • Aber Gott ist Gott und er sagt uns, wer er ist und was er tun wird. Darum: „Wer Ohren hat, der höre!“ (v.15)

Ab Vers 20 lesen wir, wie Jesus die Städte anklagt, in denen er Wunder getan und gelehrt hat. Viele der Menschen dort lehnen ihn – nach anfänglicher Begeisterung – ab.

  • Wohlgemerkt, diese Ablehnung des ewigen Sohns Gottes ist eine noch größere Sünde, als all das, was in Sodom geschehen ist – und diese Stadt steht ja als Inbegriff des Bösen schlechthin.

Was Jesus dann ab Vers 25 betet, ist politisch sicher inkorrekt. Denn letztendlich macht Jesus durch sein Gebet deutlich, dass die Erkenntnis geistlicher Dinge allein von Gott kommt. Die Weisen und Klugen dieser Welt verstehen nichts – denn die Sünde macht uns alle Unverständig und nicht empfänglich für geistliche Wahrheiten. Es bedarf des Eingreifens Gottes, der uns „Unmündigen“ geistliche Wahrheiten offenbaren muss (siehe dazu auch 1. Kor 2,10ff).

  • Und so dürfen wir Gott preisen und danken für all das, was wir aufgrund seiner Gnade und Barmherzigkeit verstehen dürfen.