1 Mose 18

Der Besuch des Herrn bei Abraham ist schon interessant. Drei Männer erscheinen und irgendwie erkennt Abraham dabei, dass Gott da ist. Später wird dann deutlich, dass wir hier wohl tatsächlich wieder eine AT Erscheinung des Herrn haben (18,22), während die beiden anderen „Männer“ Engel sind (19,1).

Abraham begegnet Gott jetzt so, wie es sein sollte – voller Demut und Gastfreundschaft. Wiederum sagt der HERR Abraham die Geburt eines Nachkommens zu. So wie Abraham zuvor (Kap.17) lacht nun Sarah über diese „unrealistische“ Zusage. Doch der Herr antwortet mit großartigen Wort (v.14): Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? … diese Frage sollten wir uns immer wieder klar machen – und die darin implizit beinhaltete Antwort!

Sarah wird mit ihrem (sündigen) Unglauben konfrontiert. Wie so oft, wenn Menschen mit Sünde konfrontiert werden, ist auch ihre Reaktion das Leugnen der Sünde, statt echter Buße.

  • Herr, schenk uns die Bereitschaft, unsere Sünden offen einzugestehen und gerade so immer wieder zu bekennen, dass wir Dich als unseren gnädigen Retter brauchen!

Ab Vers 16 lesen wir dann über „Verhandlungen“ die Abraham mit dem Herrn führt. Abraham meint, dass es in Sodom sicher einige Gerechte gibt, die das Gericht Gottes nicht verdienen. Dabei verkennt Abraham, dass aus sicher selbst nicht einmal Lot, Lots Frau und die zwei Töchter gerecht sind und es verdienen würden, gerettet zu werden. Es gibt keine Gerechten … es sei denn, Gott macht uns durch den Glauben dazu. Gericht über die Ungläubigen ist also nie ungerecht und Rettung ist immer nur Gnade! Ohne Gnade gehören wir alle zu Sodom und hätten nichts Besseres verdient!

 

Matthäus 18

Zu Beginn von Kapitel 18 steht die Frage der Jünger: „Wer ist doch der Größte im Himmelreich?“

Jesus erklärt am Beispiel der Kinder, dass das nichts damit zu tun hat, was wir leisten oder wer wir sind. So wie die Kinder voller Vertrauen zu Jesus kommen, sollen auch wir zu Gott kommen, nämlich mit kindlichem Vertrauen. Spätestens ab dem Jugendalter kommt man meist mit dem, was man anzubieten hat … aber kleine Kinder kommen einfach so, mit leeren Händen und voller Erwartung. So dürfen und sollen wir zu Gott kommen.

Matthäus berichtet uns nun an dieser Stelle vom Gleichnis vom verlorenen Schaf. Es ist gut möglich, dass Jesus seine Gleichnisse mehrfach und immer mal wieder leicht unterschiedlich verwandt hat … das machen wir ja auch so.

Hier scheinen zwei Aspekte angedeutet zu werden.

  1. Ein gläubiges Gotteskind wird nicht letztendlich zum Abfall verführt werden. Verführung zum Abfall ist eine große Sünde – aber Gott weiß seine Kinder trotzdem zu retten, so wie das verlorene Schaf. Wenn es in Vers 14 heißt, dass Gott nicht will, dass auch nur eines von diesen Kleinen verloren gehe, dann ist das wohl mehr, als nur sein allgemeiner Wille, mit dem er will, dass alle Menschen gerettet werden. Hier geht es wohl um den Willen, den er als allmächtiger Gott (und guter Hirte) konsequent umsetzt.
  2. Anhand des Schafs wird deshalb auch deutlich, dass unser Zugang zum Himmelreich eben nichts ist, was wir tun und was uns groß machen könnte. Denn die Rettung ist das Werk desjenigen, der das verlorene Schaf findet und nach Hause bringt!

Ab Vers 15 lesen wir von der Zurechtweisung in der Gemeinde. Sünde sollte angesprochen werden und zwar mit dem Ziel der Widerherstellung des Sünders. Doch wenn dieser nicht hören will, sollte der Widerspruch verstärkt werden. In letzter Instanz muss dann ein solcher Fall vor die Gemeinde gebracht werden und müsste dann ggf auch zum Gemeindeausschluss führen.

Interessant ist dabei, dass Jesus hier zum zweiten Mal von der Gemeinde spricht und dieser hier scheinbar die apostolische Autorität gibt, die er zuvor schon Petrus gegeben hatte (Kap. 16).

Wichtig ist aber bei aller Zurechtweisung immer die Bereitschaft zur Vergebung. Das macht Jesus ganz klar, als Petrus die Grenzen des Vergebens erfragt. Die sollte es nicht geben, denn wir werden niemals so viel vergeben müssen, wie uns in Christus vergeben wurde.

  • Hier sehen wir mal wieder, wie wichtig es ist, sich immer wieder auf das Evangelium der Gnade zu besinnen. Es schützt vor Stolz und vor Hartherzigkeit!