1 Mose 20

In Kapitel 20 erleben wir ein deja vu … Abraham hat aus der Zeit in Ägypten (Kap 12) nichts dazu gelernt. Dabei ist mir völlig unklar, warum Abraham und Sarah überhaupt in eine Region umziehen, die Abraham später als gottlos bezeichnet.

  • Auch wenn das hier sicher nicht der Hauptpunkt ist, möchte ich doch anmerken, dass wir bei jedem angedachten Umzug wesentlich mitbedenken sollten, ob es dort eine gute Gemeinde gibt. Denn in gottlosen Umgebungen leidet auch unsere Frömmigkeit.

Obwohl Sarah sehr alt und hochbetagt ist (18,11) muss sie eine sehr hübsche Rentnerin gewesen sein.

  • Wiederum sehen wir, dass Abraham nur sehr bedingt als Vorbild taugt.

Was aber wirklich hervorsticht ist, dass Gott in seiner großen Gnade wiederum eingreift und Schlimmeres verhindert und dann das Gebet des Abrahams hört und auch den angeblich so gottlosen Abimelech heilt.

 

Matthäus 20

Zu Beginn von Kap. 20 spricht Jesus in Form eines Gleichnisses über den Zugang zum Himmelreich und den Lohn der Nachfolge.  Im Gleichnis geht jeder Arbeiter freiwillig mit, weil er mit dem vereinbarten Lohn bzw der allgemeinen Aussicht auf Entlohnung einverstanden ist. Doch als sie dann bezahlt werden, neiden die ersten Arbeiter es denen, die für nur eine Stunde Arbeit den gleichen Lohn bekommen. Sie erwarten jetzt für sich mehr, als den vereinbarten Lohn.

Das mag nach unserem Gerechtigkeitsempfinden sogar gut nachvollziehbar sein … aber andererseits ist es halt so, dass der Arbeitgeber natürlich das Recht hat, großzügig zu sein.

  • Der Punkt dieses Gleichnisses ist nun natürlich nicht, dass wir uns das Himmelreich verdienen müssen, sondern, dass der HERR das Recht hat, jedem gnädig zu sein, dem er gnädig sein will. Jeder, der zu ihm kommt und sich in seinen Dienst stellt, wird das Reich ererben. Dabei geht es dann aber eben nicht darum, wie lange wir als Christen auf Erden gelebt haben, oder wie viel wir gearbeitet haben. Es geht allein darum, dass wir zum Herrn kommen.

Dieses „Nicht-Leistungs-Prinzip“ kommt dann auch in den Worten Jesus auf die Frage der Mutter der Zebedäus-Söhne zum Ausdruck: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!“ … auch wenn diese Aussage nicht in allen Schriftzeugnissen an dieser Stelle steht (sie kommt dann aber auf jeden Fall in 22,14).

Die Aussage „die Letzten werden die ersten sein“ deutet an, dass Gott eben nicht nach weltlichen Maßstäben richtet.

  • Uns sollte das nicht dazu motivieren, weniger zu machen … aber unsere Motivation in allem sollte eben nicht allein der Lohn sein, sondern unsere Liebe zum HERRN! Und vor allen sollten wir niemals anderen die Gnade Gottes neiden, auf die wir selber angewiesen sind.

So werden wir dann in allen Dingen froh voran gehen, auch wenn der Weg mal schwer wird … und damit sollten wir rechnen, denn Jesus kündigt ja in den Versen 17ff nicht nur sein eigenes Leiden an, sondern ergänzt dann in v.23, dass die Jünger auch schwere Zeiten erleben werden.

Die Heilung der Blinden am Ende des Kapitels zeigt Jesu Barmherzigkeit und ist ein großartiges Bild dafür, wie wir alle davon abhängig sind, dass Jesus uns die Augen (für geistliche Wahrheiten) auftut. Außerdem macht es uns Mut, unsere Bitten vor Jesus zu bringen, denn wenngleich er manchmal Bitten nicht direkt annimmt (wie bei der Mutter und Frau des Zebedäus), so tut er es eben doch immer wieder.