Das Buch 1. Mose ist voller deja vu’s. So wie einst Sarah ihren Mann Abraham, so fordert nun Rahel Jakob dazu auf, die Dienerin zu schwängern. Und damit beginnt der große Wettstreit ums Kinderkriegen. Obwohl Jakob weiß, dass Kinder ein Geschenk von Gott sind, lässt er sich letztendlich doch auf Rahels Plan ein.

Dann kommt der seltsame Bericht über den Streit über die Liebesäpfel. Was auch immer Liebesäpfel sind, letztendlich kann es sich hier ja wohl nur um Aberglaube handeln. Und wiederum macht Jakob bei allem mit, anstatt als Verantwortung zu ergreifen und seine Frauen zurecht zu weisen. Und doch segnet Gott wiederum dieses an sich gottlose Treiben – das nenne ich einen wahrhaft gnädigen Gott!

Nachdem der Erbe der Verheißung, Juda ja auch erst das 4. Kind war, wird dann später nochmals deutlich, dass Gott sich nicht an menschliche Hierarchien bindet. Und so kommt der „Held“ des Rests des 1. Buch Mose (Josef) erst als vorerst letztes Kind zur Welt.

Ab Vers 25 sehen wir, dass Jakob in seinem Schwiegervater einen adäquaten Geschäftspartner gefunden hat J. Man betrügt sich gegenseitig. Die Strategie, mit der Jakob gefleckte Viecher zeugen lässt, klingt wiederum nach einem Aberglauben. Aber aus welchem Grund auch immer, schenkt der HERR auch hier Gelingen.

  • Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz kapiere, was es damit auf sich hat.

Zu Beginn von Kap. 31 lesen wir, dass Gott selbst Jakob nach Hause schickt. Ab Vers 5 berichtet Jakob von dem, was Gott getan hat – auch wenn sich nicht leugnen lässt, dass er selber da gezielt nachgeholfen hat. Wie dem auch sei, Jakob ist trotz aller seiner Betrügereien und Sünden von Gott geliebt und gesegnet.

  • Das darf auch uns ein Trost sein. Gottes Liebe für uns hängt eben nicht davon ab, dass wir besonders liebenswürdig sind. Denn dann dürften wir wohl kaum Hoffnung haben, vom heiligen Gott wirklich geliebt zu sein. Aber Gottes Liebe ist voraussetzungslos.

Im Fortgang (ab Vers 14) sehen wir, dass die Frauen auch eher materiell denken und selbstsüchtig handeln. Das gipfelt darin, dass Rahel den Hausgott stiehlt. Dabei ist das ja schon auch recht lächerlich – einen Gott, den man stehlen und verstecken kann, kann ja nun ganz sicher nicht helfen.

  • Der eine wahre Gott greift dann ein und spricht sogar zu dem Mann mit dem abhanden gekommenen Hausgott und beschützt so seinen Erwählten.

In Vers 32 sehen wir dann, dass Jakob ein bisschen schnell dabei ist, die Todesstrafe zu verhängen. Doch Rahel lügt weiter und wird nicht entdeckt. Letztendlich schließen dann Laben und Jakob Frieden.

  • Hier wird nochmal sichtbar, wie der Herr letztendlich Jakob beschützt und reich gesegnet in das gelobte Land zurückziehen lässt.

In Kap. 32 sehen wir, dass die Betrügereien der Vergangenheit Jakob jetzt sehr ängstlich machen.

  • So geht es ja vielen Betrügern. Im Moment der Sünde agieren sie oft überraschend ruhig aber irgendwann holen sie ihre vergangenen Sünden ein und machen ihnen Probleme und Angst.

Das Gebet ab Vers 10 ist ein gutes Gebet – Jakob zitiert Gottes Zusagen und findet darin Zuversicht. So sollten wir auch immer mal wieder beten. Lobpreisgebete ehren Gott und stärken unseren Glauben! Und doch erscheint Jakob nur bedingt ermutigt (v.21)

Ab Vers 24 lesen wir den Bericht von Jakobs Ringkampf mit dem Engel Gottes (Christus?). Jakobs Verlangen danach gesegnet zu werden, war sehr groß. Erst erschwindelt er sich den Segen seines Vaters und jetzt kämpft er verzweifelt um den Segen Gottes.

  • Ich wünsche mir, dass ich und wir alle auch immer mehr danach streben, Gottes Segen zu erfahren – nicht durch Betrügereien und Kämpfe, sondern durch den „normalen Weg“ des Gehorsams.

Gott gibt Jakob einen neuen Namen – Israel. Gott hat die Autorität neue Namen zu verleihen. Die Bedeutung des Namens ist erstaunlich „du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen”, wobei es hier sicher nicht darum geht, dass Jakob gegen Gott gewonnen hat, sondern aus dem Kampf / der Prüfung erfolgreich hervorgegangen ist.

Zu Beginn von Kap. 33 sehen wir, dass Jakob nun mutig vorangeht. Die Rückkehr des reumütigen Jakobs hat schon irgendwie Anklänge an das Gleichnis vom verlorenen Sohn, wobei Esau eher die Rolle des Vaters, als des Bruders einnimmt. ER ist der gnädige und vergebungsbereite Bruder.

Nach Abrahams Kauf von Sarahs Grab, erwirbt Jakob jetzt (v. 19) das zweite Stück Erde (von dem berichtet wird) im versprochenen Land. Wenngleich das Land später mit Gewalt eingenommen wird, so sind zumindest die Anfänge hier sehr klein aber zivil.

Und nun baut auch Jakob einen Altar und benennt ihn nach seinem Gott und sich selbst.

Interessant ist dabei, dass Jakob nun offensichtlich doch nicht zu Esau geht, obwohl er ihm das ja zugesagt hatte. Das ist einerseits gut und richtig, denn so bleibt er im gelobten Land. Und vielleicht traut er dem Frieden auch nicht so ganz.