1 Mose 35

Kapitel 35 beginnt mit einer neuerlichen Segenszusage Gottes an Jakob. Nach dem Drama vom Ende von Kap. 34 ist der Auftrag, weiterzuziehen sicher auch zum Schutz von Gottes Volk. Warum Jakob dann scheinbar weiß, dass seine Familie fremde Götter hat, bleibt unklar. Auf jeden Fall befiehlt er die Reinigung. Und das ist auch gut so, denn Unreinheit und Götzendienst ist vor Gott nicht akzeptabel.

Ab Vers 9 haben wir schon wieder eine Segenszusage Gottes an Jakob. Das klingt alles sehr vertraut. Gott wiederholt Seine Versprechen für vergessliche und glaubensschwache Menschen. Scheinbar hatte Jakob seinen neuen Namen (den er ja bereits in Kap. 32 erhalten hatte) bisher noch nicht wirklich angenommen. Zumindest wurde er ja bisher immer noch als Jakob benannt. Es ist auch interessant, wie im Folgenden, die beiden Namen immer wieder abwechselnd vorkommen.

Warum Jakob dann von Bethel weiterzieht, ist mir nicht ganz klar. Auf jeden Fall kommen sie letztendlich nach Bethlehem – und diese Stadt wird ja noch wichtig als Geburtsstadt von König David und König Jesus. Auf dem Weg wird nun erst mal Benjamin geboren und die geliebte Rahel stirbt dabei.

Die Sünde des Ruben (v.22) bleibt hier vorerst eine kleine Randnotiz und man könnte sich fragen, ob Jakob das einfach so hinnimmt … bis wir dann in Kap. 49 zu Seinen letzten Worten kommen.

 

Markus 7

In den ersten 23 Versen lesen wir, wie Jesus den Pharisäern deutlich sagt, dass sie ihre eigenen Regeln zum allgemeinen Gesetz machen und dabei die eigentlichen Gebote Gottes aushöhlen. Damit nehmen sie zum einen zu Unrecht den Platz Gottes ein und zum anderen offenbaren sie ihre defizitäre Theologie.

  • Natürlich ist es im menschlichen Zusammenleben okay, sich auf bestimmte Regeln zu einigen. Das ist sogar gut und hilfreich. Aber man sollte immer klar trennen zwischen dem, auf was man sich unter Menschen geeinigt hat und was eine definitive Forderung Gottes ist. Die Pharisäer haben diese Unterscheidung nicht gemacht und das führt sofort in eine unbiblische Gesetzlichkeit.

Vor allem aber, missverstehen die Pharisäer das grundsätzliche Problem aller Menschen. Was Menschen brauchen ist nicht primär eine Verhaltensänderung, sondern ein neues Herz. Und das kann uns nur Gott geben.

  • Für uns bedeutet das zum einen, dass wir eben nicht nur an den Symptomen (unseren Taten) herumdoktern sollten, sondern immer wieder an der Wurzel ansetzen sollten, indem wir Gott darum bitten, unsere Herzen zu reformieren.
  • Im Bezug auf andere bedeutet das, dass wir eben nicht zuerst bei den Taten ansetzen sollten, sondern bei den Herzen. Die Welt braucht nicht primär etwas mehr Moral, sondern Erlösung, mit der dann auch eine Beschneidung bzw Veränderung des Herzens einhergeht.

Wir sollten also das Gottes Wort und seine Gebote klar verkündigen, dabei aber immer auch betonen, dass Gott ein guter Gott ist, der es gut mit uns meint. Wenn wir das glauben, sollte das unsere Herzen anrühren, so dass wir dann aus vollem Herzen das tun, was Gott von uns will. Das ist dann der biblische Glaubensgehorsam.

Ab Vers 24 sehen wir dann eine Frau, die Jesus, entgegen aller ‚gesetzlicher‘ Widerstände, aus vollem Herzen vertraut. Sie ist eine Ausländerin und ihre Tochter war nicht einmal anwesend. Diese Herzenshaltung des Glaubens ist das, was Jesus sucht und so heilt er das Kind selbst aus der Distanz und obwohl sie eben keine Jüdin ist und offenbart dadurch seine Vollmacht!

Der letzte Abschnitt ist voller Symbolik. Jesus heilt einen Taubstummen, so dass Er nun Gottes Wort hören und dann auch verkündigen kann. Was hier nochmal deutlich wird ist, dass Jesus souverän eingreifen muss, damit wir Sein Wort hören und verstehen können. Der Herr muss uns ein neues Herz geben – dann werden wir auch Sein Wort hören und verstehen und wir werden erkennen, wer ER wirklich ist. Faszinierend ist dabei, dass Jesu Worte den Taubstummen hörend macht, so dass er dann Jesus bezeugen kann.

  • Das sollte allen Menschen ein Vorbild sein, die aufgrund von Gottes Gnade Gottes Wort hören durften. Wer es hört und glaubt, sollte es dann auch weitersagen.

Und so bete ich, dass wir alle vollen Herzens einstimmen können in die Worte aus v.37: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hörend und die Sprachlosen redend!