1 Mose 4

Nach dem Sündenfall lesen wir nun davon, wie das Leben außerhalb des Gartens weitergeht.
Adam und Eva haben nun Kinder und kommen damit dem Auftrag des sich Vermehrens nach.

In den Versen 3-5 kommt indirekt zum Ausdruck, dass Kains Opfer im Gegensatz zu Abels nicht aus Glauben (Hebr 11,4), und Frömmigkeit (1. Mo 4,7) kommt. Ganz sicher spielt die Art des Opfers keine Rolle, da später die Situation bei Jakob und Esau ja andersherum ist.
Was aber vor allem auffällt ist, dass hier nun schon verstanden wird, dass Menschen sich Gott nur durch ein Opfer nahen können … wobei diese Opfer natürlich nur Schatten des Opfers sind, dass wir alle brauchen. Von daher ist dann auch klar, dass es nicht um die genaue Art des Opfers gehen kann … schon gar nicht, bevor Gott dazu Anordnungen gegeben hat.
Es geht um die Herzenshaltung und da hapert es bei Kain.

Schon vor seinem Brudermord, ist Kain weit von Gott entfernt. Er kann nicht einmal in Richtung Gott sehen.

  • Möge Gott schenken, dass ich immer öfter meinen Blick auf Gott erheben kann.

Und dann kommt es zum Brudermord … und dieser erste Mord der Bibel geht dann gleich einher mit der nächsten Sünde … Kain lügt Gott an.
Kains absurder Vorwurf, dass die Strafe zu hart sei, trifft auf Gottes unverdiente Gnade. Hier zeigt sich schon zum zweiten Mal (nach 3,15) in mitten von Sünde und verdientem Gericht die große Gnade Gottes.

In Vers 17 kommen wir dann zu der überraschenden Aussage, dass Kain eine Frau hat. Das kann dann ja wohl nur seine Schwester sein. Gott hat kein Problem damit, uns nicht alle Details zu nennen und uns mit einigen Fragen einfach so stehen zu lassen. Daraus eine bibelkritische Haltung werden zu lassen, ist völlig verkehrt. Denn wenn diese Berichte Menschenwerk wären, würde sicher mehr dazu gesagt werden. Aber das hat Gott nicht nötig. Er ist Gott und sagt uns nur das, was wir wissen müssen und was ER uns offenbaren will … und nicht unbedingt auch das, was wir evtl gerne wissen würden.

Vers 26 scheint dann regelmäßigen Gottesdienst bzw Gebet zu beschreiben.

 

Matthäus 4:

Nach seiner Taufe wird Jesus direkt in die Wüste geführt, wo er 40 Tage bleibt und versucht wird (Kap. 4). Wie schon in Kapitel 2, sehen wir auch hier wieder, wie das Leben Jesus in vielen Dingen die Geschichte Israels wiederholt. Die Geschichte Israels ist dabei ein Schatten des, was Jesus dann in perfekter Form durchleben bzw erfüllen würde.

Letztendlich hilft uns das AT, das Leben Jesu noch besser zu verstehen und vor allem eben auch andersherum. Wer Jesus erkennt, versteht dann das AT eigentlich erst richtig (2. Kor 3,14).

So wie Israel wird auch Jesus in der Wüste versucht. Doch da wo Israel versagte und gegen Gott murrte, widersteht Jesus den Versuchungen Satans und hält ihm Gottes Wort entgegen. Interessant ist, dass Jesus auf Passagen aus dem Bericht aus der Zeit der Wüstenwanderung zurückgreift und uns so den Zusammenhang vor Augen führt.

Jesus erweist sich hier als der bessere Israel. Er ist der, der jeder Versuchung widersteht und genau deshalb letztendlich eben auch in der Lage ist, als das heilige und perfekte Opferlamm stellvertretend für Sünder zu sterben und so unsere Schuld auf sich zu nehmen. Wir sehen hier, dass das auch für Jesus nicht einfach war. Er wurde versucht – wie wir – und doch blieb er ohne Sünde (Heb 4,15) und deshalb kann er auch mit uns mitfühlen, die wir selber versucht werden.

Jesus wird von Satan höchst persönlich versucht und dieser arbeitet dabei sehr trickreich auch noch mit biblischen Zitaten. Er zitiert Psalm 91 und doch wendet er die Verse entgegen ihrer eigentlich Bedeutung an.
Das gleiche passiert letztendlich eben auch, wenn wir Bibelstellen aus dem Kontext reißen oder missachten, dass der übergeordnete Kontext aller Bibelverse und –abschnitte immer das Evangelium von Jesus Christus ist. Dann kann es passieren, dass wir AT Texte direkt auf uns beziehen und z.B. sehr gesetzlich auslegen, obwohl sie uns eben primär zeigen, dass wir Christus brauchen, der allein alle Gesetze gehalten und alle Zusagen ererbt hat.

  • Lasst uns Jesus loben und preisen, der für uns allen Versuchungen widerstanden hat und Satan besiegt hat, so dass wir durch IHN Miterben aller Verheißungen Gottes sein können!

Nach zwei Kapiteln, in denen es um Geburt und Kleinkindphase bei Jesus ging und 1,5 Kapiteln, die sich mit der Zeit der unmittelbaren Vorbereitung seines öffentlichen Dienstes durch Taufe und Versuchungszeit, geht es ab Kapitel 4, Vers 12 richtig los.

Irgendwie wirkt es fast so, als würde Matthäus ziemlich mit der Tür ins Haus fallen, denn die Gefangennahme des Johannes war ja bisher nicht erwähnt worden. Es ist aus dem Matthäusevangelium nicht klar, was Jesus evtl bereits in Nazareth getan/gewirkt hat. Der Bericht beginnt mit seiner Rückkehr nach Galiläa. Matthäus erwähnt dies wohl vor allem auch deshalb, weil sich hier wiederum zeigt, wie der Dienst Jesu im AT gegründet ist. Auch dieser Rückzug und der daraus folgende Dienst in Galiläa war schon prophetisch angekündigt wurden. Gott lenkt halt die ganze Geschichte und „Umstände“ sind eben nicht dem Zufall überlassen, sondern fest im Griff des Allmächtigen.

Was Jesus vor allem in seinem öffentlichen Wirken tut, ist zu predigen. Er heilt und tut auch andere Wunder, aber das ist alles nur Beiwerk. Seine Hauptaufgabe vor seinem stellvertretenden Sühnetod war, ihnen zu predigen. Das betont ja auch Jesus selbst (Mk 1,38). Matthäus beschreibt die Predigtbotschaft Jesu mit den Worten „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“.
Am Anfang der Predigtbotschaft Jesu steht die unbequeme Wahrheit, dass wir Menschen auf Abwegen sind, wir sind Sünder, die Umkehr brauchen. Genau dazu ruft er mit den Worten „tut Buße“ auf – und greift dabei die Botschaft seines Vorläufers Johannes des Täufers auf. Und dann betont er, dass das „Himmelreich nahe ist“.
Das Himmelreich ist nahe, weil der Herr dieses Reiches – Jesus – nahe ist. Und da wo Jesus als Herr anerkannt wird und man ihm folgt, da ist Himmelreich (oder auch „Reich Gottes“, das ist das Gleiche, aber Matthäus umschreibt in seinem sehr auf Juden ausgerichteten Evangelium fast immer den Gottesnamen, weil das bei Juden so üblich ist.)
Das Reich Gottes kam also mit Jesus und es kam so richtig, als Jesus nach seiner Himmelfahrt Macht, Ehre und Reichtum empfing (siehe dazu die Prophetie bei Daniel 7,14) und es wird in ganzer Fülle kommen, wenn Jesus dieses Reich bei seiner Wiederkehr in aller Pracht und für alle sichtbar aufrichten wird.

Und doch können wir eben schon heute Teil des Himmelreichs sein. Wir Christen haben dort unser Bürgerrecht. Noch leben wir im Exil dieser Welt, aber wir haben schon eine neue Heimat und gehören eben auch schon zu einem neuen Regiment. Jesus beginnt damit, sein Reich zu bauen, in dem er Menschen in seine Nachfolge ruft und so sammelt er die ersten Jünger, die offensichtlich in Jesus eine attraktive Autorität erkennen, so dass sie Alles stehen und liegen lassen, um ihm zu folgen.

Und dann sehen wir, dass Jesus die Autorität seiner Predigtbotschaft durch mächtige Zeichen bestätigt. Dabei tut er, was er predigt. Er macht Menschen heil und befreit sie vom Bösen.

  • Das haben wir alle erlebt, wenn wir zum Reich Gottes gehören.
  • Wir mögen noch Krankheiten haben, aber die größte und ewig tödlichste aller Krankheiten, unsere Sündennatur, hat Jesus geheilt. Wenn wir auch noch nicht frei von der Gegenwart der Sünde in unserem Leben ist, so ist die Schuld der Sünde getilgt und die Macht der Sünde gebrochen, denn Jesus ist für die Schuld der Seinen ans Kreuz gegangen und hat in seiner Auferstehung über die Sünde triumphiert.
  • So lasst uns dann auch als Bürger des Himmelreichs leben und von unserem großen Retter und Herrn Zeugnis geben.