1 Mose 48

Jakob ist voller Freude und Dankbarkeit, seinen Sohn wiederzuhaben und auch noch dessen Söhne kennenlernen zu dürfen. Josef hat weiterhin einen besonderen Platz im Herzen seines Vaters. Das zeigt sich auch darin, dass Josef durch seine zwei Söhne quasi das doppelte Erbe bekommen sollte.

Nur nebenbei bemerkt sein, dass wir hier schon sehen, wie kompliziert das mit den 12 Stämmen ist. Aus Josef werden 2 Stämme … und dann gibt es noch 11 weitere … und im Fortgang der Bibel werden wir sehen, dass die Benennung der 12 Stämme immer mal wieder variiert. Es sind ja nun 13 (bzw inkl Josef 14) und in den verschiedenen Listen fehlen immer mal wieder andere (z.B. in Offb. 7 ja der ansonsten recht bedeutende Stamm Ephraim, nachdem ja das Nordreich gelegentlich benannt wird).  Es geht wohl gar nicht so sehr, um die genaue Zuordnung, sondern um die Zahl 12 … das sehen wir dann bei den Aposteln ja auch wieder (Matthias wird als Ersatz nachgewählt … und Paulus kommt auch noch irgendwie dazu …)

Interessant ist auch, wie Jakob sich als jüngerer Sohn nicht nur den Erstgeborenensegen als jüngerer Sohn ergaunert hat, sondern nun dies auch bei seinen Enkeln so hält, und trotz des Einspruchs Josefs dem Jüngeren den Erstgeborenensegen gibt.

 

Lukas 4:

In diesem Kapitel beginnt nun der Bericht über das öffentliche Wirken Jesu. Doch zuvor führt der Heilige Geist Jesus in die Wüste. Hier ist eine Analogie zu Israel unverkennbar, wobei natürlich der Exodus und die Wüstenwanderung Israels aus dem 2. Mose ein Typ für das Geschehen ist, das hier beschrieben wird.

Auch Jesus kommt durch das Wasser und dann in die Wüste. Auch er wird versucht. Aber er erweist sich als der wahre „Israel“. Da wohl Israel den Versuchungen nachgab und sündigte, bleibt Jesus frei von jeder Sünde und widersteht den Versuchungen. Von daher ist diese Passage von größter Wichtigkeit, da sie uns zeigt, dass Jesus aller Gerechtigkeit Genüge tut und so qualifiziert ist, als stellvertretendes Opfer unsere Schuld zu sühnen.

Ab Vers 14 sehen wir weiter, wie Jesus bei seinem Wirken auf Erden vom Geist geleitet und zugerüstet war. Manchmal kann man ja den Eindruck bekommen, dass der Heilige Geist quasi passiv im Himmel wartete, bis Jesus uns Ihn sandte. Das stimmt aber nicht – Jesus hatte den Geist und tat durch ihn die Wunder, die er tat. Wiederum ist es gut, wenn wir uns vergegenwärtigen, dass wir heute den gleichen Geist in uns und bei uns wissen dürfen.

Die erste Predigt, die Lukas von Jesus berichtet, hat es gleich in sich. Als guter Jude predigt Jesus aus dem AT. Dabei erklärt er, dass das AT von ihm zeugt. Die Verse aus Jesaja 61 weisen auf Sein Kommen hin. Dabei sind bei Jesaja das 1. & 2. Kommen des Herrn so eng miteinander verbunden, dass sie in einem Vers gemeinsame erwähnt werden (Jes 61,2). Jesus lässt bewusst den Schlussteil weg, denn der Tag des Gerichts ist noch nicht gekommen. Noch ist Gnadenzeit. Andererseits war den Juden wahrscheinlich klar, dass Jesaja neben der Gnade auch Gericht angekündigt hatte.

  • Ich preise den Herrn dafür, dass ER geduldig wartet und uns so viel Gnadenzeit gegeben hat. So dürfen nun noch viele die feste Hoffnung auf die Ewigkeit bei Gott haben und müssen das Gericht nicht fürchten!

Die Menschen waren erstaunt über die Lehre Jesu. Sie kannten ihn als Josefs Sohn und konnten sich nicht vorstellen, dass dieser einfache Zimmermannssohn mit solcher Weisheit und Autorität lehren konnte.

Die Menschen in Nazareth lehnten letztendlich das lebendig gewordene Wort Gottes ab. Jesus erklärt dann, dass dies in schlechter Kontinuität des AT steht. Und so hat Gott Seinen Dienst schon immer nicht allein auf die Juden begrenzt. Die Juden sind aufgebracht und wollen ihn töten – aber irgendwie hat Jesus eine solche Autorität und wird so von seinem Vater geschützt, dass er letztendlich einfach durch den Mob hindurch geht und die Stadt verlässt.

In Kapernaum sehen wir dann die große Autorität in der Lehre Jesu und seine Macht über Dämonen und Krankheiten. Die Menschen kommen auch dort dann letztendlich mit der falschen inneren Einstellung. Sie wollen, dass Jesus sie gesund macht – aber haben dabei wohl nur das körperliche im Blick, während Jesus den ganzen Menschen sieht und vor allem dafür gekommen ist, uns Menschen das Evangelium zu verkünden, denn das allein gibt wahres Leben. Deswegen muss er auch weiterziehen, um das Reich Gottes anderswo zu verkünden, so dass Menschen durch den Glauben an das Evangelium zu Bürgern dieses Reiches werden können.