Zu Beginn des Buchs lesen wir von einer sehr unguten Familiendynamik, die vor allem auch damit zu tun hat, dass ein Mann zwei Frauen hat. Die eine hat Kinder, die andere wird vom Mann mehr geliebt. Da ist Neid und Streit vorprogrammiert. Hanna leidet und lässt sich selbst von ihrem Mann nicht aufmuntern. Aber sie weiß, an wen sie sich in ihrer Not wenden kann und so betet sie.
- Das ist immer der richtige Weg. All unsere Not dürfen wir dem Herrn bringen. Er sorgt uns und liebt es, wenn sich seine Kinder ihm im Gebet zuwenden.
Der Priester Eli sieht die still betende Hanna und offenbart ein schlechtes Urteilsvermögen. Er verwechselt ihr Gebet mit Trunkenheit. Doch dann hört er, was Hanna sagt und wofür sie betet … und als Bote Gottes sagt er ihr zu, dass der Herr ihr Gebet erhören wird.
Hanna hatte Gott versprochen, dass sie ihm ihren Sohn weihen würde. Was wir hier sehen taugt nicht wirklich als Beispiel für eine Kinderdarbringung. Denn was Hanna tut, ist etwas sehr besonderes und kein Vorbild für uns.
- Samuel ist dabei in manchem ähnlich zu Johannes dem Täufer. Sie wie Johannes, ist Samuel das Kind, das einer Unfruchtbaren geschenkt wird. Und dieses Kind wird zum Vorläufer eines Großen Königs (bei Samuel ist das dann David … bei Johannes der König, der noch größer und besser als der große König David ist – Jesus!
- Der Herr ist der Allmächtige. Ihm ist nichts unmöglich und er schreibt Geschichte!
Kapitel 7 ist ein ganz wichtiges Kapitel in Bezug auf die Ehe. Es wird immer mal wieder behauptet, dass die Bibel (oder zumindest das NT) nicht klar lehrt, dass Geschlechtsverkehr exklusiv in den geschützten Rahmen der Ehe gehört. Meines Erachtens stehen dem die Verse 1-9 komplett entgegen. Denn was sonst könnte außerhalb der Ehe „Unzucht“ sein (v.2) und damit zu tun haben, dass sich Männer und Frauen nicht „enthalten“ können (v.9) aber dann innerhalb der Ehe okay sein?
Dann geht es um Ehescheidung. Diese ist biblisch grundsätzlich abzulehnen. Wenn es aber dazu kommt, ist eine Wiederheirat keine Option. Die einzigen Optionen sind dann Versöhnung oder alleine bleiben (7,10f). Ggf beschreiben die Verse 12ff eine Ausnahme, bei der es evtl doch eine Wiederheirat geben kann (und evtl gibt es dann noch einen zweiten Ausnahmefall … siehe Mt 19,9). Aber das ist zumindest bei diesen beiden Bibelstellen nicht wirklich eindeutig. Denn das „nicht gebunden sein“ in Vers 15 bezieht sich wohl einfach auf das Scheidungsverbot.
Paulus sieht das Singledasein als eine gute Gabe Gottes an – macht aber deutlich, dass grundsätzlich auch die Ehe gut ist. Letztendlich muss das jeder im Rahmen der biblischen Rahmenbedingungen für sich entscheiden. Dabei sollte man evtl auch die äußeren Bedingungen bedenken … das zumindest erwähnt Paulus.
- Wir sehen hier, wie praktisch dieser Brief ist. Paulus spricht ganz praktische Gemeinde- und Lebenssituationen an.
Eine Heirat derer, die nicht gebunden sind, sollte im Herrn geschehen … d.h. Gläubige sollen nur Gläubige heiraten (V.39).
- Auch wenn Paulus das hier konkret im Hinblick auf die Freiheit zur Wiederheirat von Witwen sagt, ist das sicher (auch bestätigt durch andere Bibelaussagen) ein allgemein gültiges Gebot.