In Kapitel 9 taucht der spätere König Saul auf und hat eine von Gott so geführte Begegnung mit Samuel. Nur wegen der verlorenen Eselinnen macht sich Saul überhaupt auf den Weg und nur wegen des Widerspruchs seines Knechts geht er zu Samuel. Samuel ist bereits vom Herr vorbereitet und empfängt Saul in Wissen darum, dass das der Mann ist, den der HERR aufgrund der Bitte des Volkes zum König einsetzen wird.

Doch all das bleibt hier vorerst noch verborgen. Von daher ist Kapitel 9 nur der Vorspann zu dem, was dann in Kapitel 10 berichtet wird. In Kapitel10 sehen wir, wie Gott den Israeliten gibt, was sie wollen. Samuel verkündet, dass Saul König werden soll. Dabei sieht alles noch ganz gut aus. Gott kündigt an, dass Saul mit dem Geist des Herrn zugerüstet werden wird (10,6) und Saul bekommt von Gott ein neues Herz.

Und doch wird dann deutlich, dass die Erwählung Sauls zum König letztendlich nicht Gott gewollt war (10,19). Die Vielschichtigkeit von Gottes Willen ist hier offensichtlich … den einerseits will Gott, dass Saul König werden soll und setzt dies auch durch, doch andererseits ist er nicht der König, den Gott will. Und so sehen wir hier eben auch, dass Menschen echte Verantwortung für das tragen, was sie tun und dann auch die Konsequenzen tragen müssen.

Vers 20 zeigt dann nochmal, wie Gott in allem und durch alles wirkt. Der ja bereits klar identifizierte König wird nochmal per Los bestimmt wird. Und bei all dem wirkt Saul wie die beste und Gott-gefälligste Wahl.

  • Erst später wird dann deutlich, dass Saul zwar wie ein perfekter König aussah, aber erst sein Nachfolger (David) dann ein (weitestgehend) guter König war … der auf den perfekten König Jesus hinweist.

In Kapitel 11 lesen wir davon, wie Saul Israel „Richter-gleich“ von den Feinden befreit. Interessant ist, dass der Geist Gottes Saul zu heiligem Zorn führt.

Und dann sehen wir, dass Saul nach geschlagener Schlacht milde ist und die Spötter im Inneren, die ihn noch nicht als König anerkannt hatten, nicht richtet. Vielmehr wird er nun nochmal – und nun wohl von allen – als König bestätigt.

  • Bis hierher sieht also alles sehr gut aus.

Samuel geht quasi in Rente und legt sein Richteramt nieder, da Israel ja nun von einem König geführt wird. Dabei lässt er sich vom Volk bestätigen, dass er ein gerechter Richter war. Dann zieht er Resümee und sieht zurück auf die Geschichte Israels. Sich selbst sieht er in einer Linie mit Jerubaal (Gideon), Barak und Jeftah. Interessant ist dabei, dass hier nur Barak aber nicht Debora genannt wird.

Ab Vers 12 kommt dann die Anklage. Samuel macht den Israeliten ganz klar, dass die Wahl eines Königs Gott nicht gefällt und Gott bestätigt das, durch das von Samuel angekündigte Zeichen, von Donner & Regen. Aber dann macht Samuel dem Volk Mut und verspricht ihm die Treue Gottes und beschreibt, wie er aus dem Hintergrund weiter für sein Volk da sein will (V.20ff).

Gerade Vers 23 (Es sei aber auch ferne von mir, mich an dem HERRN dadurch zu versündigen, daß ich davon abließe, für euch zu beten und euch zu lehren den guten und richtigen Weg!) kann uns da sicher ein Vorbild sein. Mich fordert das heraus