Der sehr warmherzig geschriebene Brief geht weiter, wobei Paulus jetzt an seine eigene Rolle bei der Gründung und Begleitung der Gemeinde beschreibt.
Paulus kam damals nicht mit „Schmeichelworten“, sondern mit Worten voller Wahrheit, die er als Zeuge Gottes primär vor Gott gesprochen hat.
- Es ist eine gute Disziplin, sich gerade beim Evangelisieren und Lehren von Gottes Wort bewusst zu machen, wer unser erster Zuhörer ist. Wir reden vor Gott und in seinem Auftrag. Das nimmt Menschenfurcht.
Im Fortgang beschreibt Paulus seine „pastorale“ Rolle zuerst mit dem Bild „einer Mutter“ (Vers 7) und dann als „Vater“ (Vers 11). Und so zeigt uns Paulus, das ganze Spektrum der pastoralen Verantwortung.
Und dann kommen wieder die Thessalonicher in den Blick.
Paulus lobt sie vor allem dafür, wie sie seine Predigten aufgenommen haben: „13 Und darum danken wir auch Gott ohne Unterlaß dafür, daß ihr das Wort der göttlichen Predigt, das ihr von uns empfangen habt, nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das in euch wirkt, die ihr glaubt.“
- Ich wünsche mir, dass wir mit dieser Erwartungshaltung unsere Bibeln lesen und auf Predigten und Bibellehre hören.
Ab Vers 14 kommt dann die geistliche Realität in den Blick, dass Widerstand für Christen normal ist. Sowohl die Thessalonicher, wie auch Paulus erleben das, genauso wie auch die Christen in Judäa. Deshalb konnte Paulus auch trotz seines Vorhabens noch nicht wieder persönlich nach Thessalonich kommen.
In Vers 19 lesen wir dann Worte, die die Thessalonicher sicher fast etwas verlegen gemacht haben dürften, die aber eben einfach die große Liebe des Apostels für diese Gemeinde offenbaren: „19 Denn wer ist unsre Hoffnung oder Freude oder unser Ruhmeskranz – seid nicht auch ihr es vor unserm Herrn Jesus, wenn er kommt? 20 Ihr seid ja unsre Ehre und Freude. “
- Im ganzen Kapitel lesen wir, dass Paulus die Thessalonicher vor allem an Dinge erinnert, die sie erlebt haben. Das tut er sicher zum einen aus Dankbarkeit und zur Ermutigung der Gemeinde. Zum anderen aber sich auch, um sie davor zu schützen, das aus dem Blick zu verlieren und sich im Anbetracht von Schwierigkeiten von der guten biblischen Lehre zu entfernen, die doch so viel Segen gebracht hat.
- Auch wir brauchen immer mal wieder Ermutigung und tun gut uns an das zu erinnern, was wir sicher wissen, um so im Glauben gestärkt zu werden.