4,1-8: „1 Weiter, liebe Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus – da ihr von uns empfangen habt, wie ihr leben sollt, um Gott zu gefallen, was ihr ja auch tut –, dass ihr darin immer vollkommener werdet. 2 Denn ihr wisst, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus. 3 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht 4 und ein jeder von euch seine eigene Frau zu gewinnen suche in Heiligkeit und Ehrerbietung, 5 nicht in gieriger Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen. 6 Niemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel; denn der Herr ist ein Richter über das alles, wie wir euch schon früher gesagt und bezeugt haben. [HfA: Keiner von euch darf seine Grenzen überschreiten und seinen Mitmenschen mit dessen Ehepartner betrügen. Denn wir haben es euch bereits mit allem Nachdruck gesagt: Wer so etwas tut, wird in Gott einen unbestechlichen Richter finden.] 7 Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. 8 Wer das nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen Heiligen Geist in euch gibt.“
Am Ende von Kapitel 3 hatte Paulus schon gebetet: „3,12 Euch aber lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann, wie auch wir sie zu euch haben, 13 damit eure Herzen gestärkt werden und untadelig seien in Heiligkeit vor Gott, unserm Vater, wenn unser Herr Jesus kommt mit allen seinen Heiligen. Amen.“
Paulus betet also für untadelige Herzen. Zu Beginn von Kapitel 4 macht er dann aber deutlich, dass Heiligung nicht nur Gottes Werk ist, sondern auch unsere Verantwortung. Bis zur 1. Hälfte von Vers 3 lesen wir einen sehr allgemeinen Aufruf zur Heiligung, der dann ab der zweiten Hälfte von Vers 3 konkret auf das Thema Unzucht – also sexuelle Sünde – eingegrenzt wird. Sex gehört in die Ehe und soll dort ausgelebt werden – und nirgends sonst.
Paulus erwähnt dabei die Heiden als Menschen, die in gieriger Lust leben. Diese gierige Lust endet nicht mit der Bekehrung. Aber wir sollten als Christen unsere gierigen Gelüste unter den Gehorsam Christi bringen. Das kann uns dann auch helfen, weniger von Begierde getrieben zu sein, sondern mehr Freude daran zu haben, nach Gottes Willen zu leben. Die Vers 3b-5 und 7 beziehen sich eindeutig auf den Bereich der sexuellen Sünde. Von daher ist Vers 6 (in der Lutherübersetzung) sehr verwirrend, weil es da scheinbar um etwas anderes geht. Doch das ist nicht so. Vers 6 bezieht sich auf Vers 5 und mit „Handel“ ist kein Geschäftemachen gemeint, sondern unser Handeln. Der enge Bezug zu Vers 5 kommt in den meisten anderen Übersetzungen deutlicher zum Ausdruck und die Hoffnung für Alle-Übersetzung ist hier tatsächlich sehr hilfreich, weil sie deutlich macht, um was es hier wirklich geht – nämlich um Warnung vor Ehebruch.
Ob die Thessalonicher im Bereich der sexuellen Sünde eine Ermahnung besonders nötig hatten, oder ob Paulus das anspricht, weil die Heiden in Thessalonich besonders unzüchtig waren, wird hier nicht deutlich. Das spielt aber wohl auch keine große Rolle. Letztendlich ist der Wille Gotte klar und das gilt so auch für uns heute.
- Von daher tun wir gut daran, uns von Gottes Wort in gleicher Weise Ermahnen und zu einem Streben nach Heiligung ermutigen zu lassen.
- Dabei steht es außer Frage, dass gerade das Thema der sexuellen Reinheit auch ein großes Thema in unserer Zeit ist. Und das macht eben auch vor der Gemeinde nicht halt. Tatsächlich hatte ich in der letzten Woche gleich zwei Gespräche mit Leuten, die aus Gottes Wort in diesem Bereich überführt waren und mir gegenüber sexuelle Sünde bekannt haben.
- Ich danke Gott dafür, dass er uns immer wieder durch sein Wort ermahnt und von Sünde überführt … und dass wir bei IHM Vergebung und Veränderung finden können.