5,23-28: „23 Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 24 Treu ist er, der euch ruft; er wird’s auch tun. 25 Liebe Brüder, betet auch für uns. 26 Grüßt alle Brüder mit dem heiligen Kuss. 27 Ich beschwöre euch bei dem Herrn, dass ihr diesen Brief lesen lasst vor allen Brüdern. 28 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

Nach dem Aufruf, sich um die Heiligung zu bemühen (Kap. 4, Vers 3) und den weiteren Imperativen in Kap. 5 v.a. ab Vers 12, lesen wir dann in Vers 23f die Bitte an Gott, der in allem wirkt „Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 24 Treu ist er, der euch ruft; er wird’s auch tun

Wir müssen also nicht aus eigener Kraft nach diesen Dingen streben, sondern dürfen Gott um seine Hilfe bitten und darauf vertrauen, dass ER uns in allem beisteht. Diese Balance zwischen unserem aufrichtigen Bemühen und dem Vertrauen auf Gottes Wirken in uns ist so wichtig. Während unsere Erlösung ganz allein das Gnadenwerk Gottes ist, ist unsere Heiligung immer sowohl unsere Verantwortung wie eben auch Gottes Werk. Das eine braucht das andere. Gott wirkt keine Heiligung in uns, wenn wir nicht auch danach streben. Und unser Streben reicht niemals aus, weil wir viel zu schwach und sprunghaft sind – deshalb braucht es eben auch Gottes Kraft, damit unsere Heiligung voranschreitet.

Deswegen dürfen/sollten wir einander zur Heiligung aufrufen und einander ermahnen und ermutigen. Und zugleich dürfen/sollten wir Gott darum bitten, Heiligung in uns und anderen zu bewirken.

Und so bittet auch der große Apostel Paulus die Thessalonicher, dass sie für ihn beten sollen.

Er beendet dann den Brief mit einem Aufruf dazu, einander mit dem heiligen Kuss zu grüßen. Das ist ein Beispiel dafür, wie Paulus einen klaren biblischen Auftrag (Geschwister-Liebe) mit einer konkreten Anwendung verbindet, die wohl kaum ein universelles Gebot ist. Ähnliches lesen wir im 1. Korinther 11 zur Unterordnung und der Bedeckung des Hauptes der Frau, wenn sie betet oder prophetisch redet.

Das eine ist ein klar und in der Bibel mehrfach dokumentiertes biblisches Prinzip, dass eindeutig immer und überall gilt. Das andere ist eine konkrete Anwendung. Deshalb praktizieren wir den heiligen Kuss nicht – aber der Aufruf zur Bruder- (bzw. Geschwister-) Liebe gilt auch uns und darf uns herausfordern, uns immer wieder zu prüfen.

Schließlich lesen wir einen typischen Gruß / Segen zum Schluss: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

  • Das wünsche ich allen Lesern für diesen Heiligabend!