Die Königsherrschaft von Abija und Asa, die im 1. Könige 15,1-24 kurz zusammengefasst werden, werden im 2. Chronik-Buch deutlich ausführlicher behandelt.

König Abija. wird uns als ein gottesfürchtiger Mann beschrieben, der sich samt seiner Männer auch in schwieriger Lage auf Gott verlässt (13,18) und so siegreich über das Nordreich bleibt. Nicht ganz untypisch für die Chronik-Bücher, wird hier manches, was in den Büchern 1. und 2.  Könige an negativen Dingen beschrieben wird, verschwiegen (siehe hier 1. Kö 15,3). Das ist aber keine Geschichtsfälschung. Der Fokus liegt hier einfach woanders … wir sehen hier Gottes Treue zu seinem Volk, die sich dann eben auch in deren Vertrauen auf Gott zeigt.

Ab Kapitel 14 lesen wir von König Asa. In Vers 2 lesen wir davon, dass er Stätten des Götzendienstes entfernte … das lässt ahnen, dass unter seinen beiden Vorgängern eben doch einiges schiefgelaufen war.

In Kapitel 15 lesen wir dann von der Reform Judas unter Asa basierend auf dem Prophetenwort von Asarja. Die Bedeutung von Buße wird hier sehr zentral gelehrt. Der Mensch ist vor Gott verantwortlich und Gott will, dass wir uns ihm immer wieder zuwenden. Gerade die unter uns, die gleichzeitig von der reformatorischen Theologie der absoluten Souveränität eines erwählenden Gottes überzeugt sind (so wie ich), sollten sich auch immer wieder auf solche Aussagen besinnen. Gott ist eben auch ein Gott, der uns zu echten Entscheidungen aufruft und uns für unser Verhalten zur Rechenschaft zieht und sich an echter Busse erfreut!

Asa ist in seinem Eifer für Gott sogar bereit, gegen seine eigene Mutter vorzugehen, die Gott untreu war. Seine erste und oberste Loyalität gilt Gott. Da macht er keine faulen Kompromisse!

  • Wir tun gut daran, das zu bedenken und uns zum Vorbild zu nehmen. Die Versuchung, Menschen zuliebe mal ein Auge zuzudrücken, ist groß. Und doch ist das falsch, wenn es um Gehorsam gegenüber Gott geht.
  • Natürlich wollen wir mit viel Liebe und Gnade handeln, aber eben niemals Dinge stillschweigend tolerieren, die Gottes Willen eindeutig entgegenstehen.

Ein negativer Beigeschmack zur ansonsten guten Herrschaft Asas bleibt dann aber doch – die abschließende Bemerkung in Vers 15,17 deutet an, dass es immer noch Orte für Götzendienst gab.

In Kapitel 16 sehen wir dann, dass Asa nicht ewiglich gut war. Auch er braucht einen Retter, denn auch er sündigt. Er gibt etwas vom Tempel an den König von Syrien (bzw Aram), um so seine Hilfe zu sichern. Dabei hätte er sich auf Gott verlassen sollen.

  • Aber auch das kennen wir sicher alle. Viel zu oft ist unser Gottvertrauen schwach und wir schmieden stattdessen unsere eigenen Pläne.
  • Oh Herr, vergib mir und stärke mein Vertrauen auf Dich, Du mein Helfer und Herr!

Asa kehrt nicht um. Der Prophet, der ihn zur Umkehr aufruft wird eingesperrt und selbst in seiner Krankheit sucht er nicht Gottes Hilfe, sondern Hilfe allein bei den Ärzten. Diese Aussage sollte uns nicht dazu verleiten, Ärzte zu meiden … aber wir sollten erkennen, wer letztendlich der Herr über Gesundheit und Krankheit und Leben und Tod ist. Der Herr kann dabei natürlich gute Ärzte gebrauchen, um uns zu heilen. Diese Gnade dürfen wir in Anspruch nehmen … aber eben nicht unabhängig von Gott, sondern in Anerkennung dessen, der uns letztendlich eben auch durch Ärzte heilen kann.

  • Tragisch ist hier vor allem, dass Asa die unbequeme Wahrheit nicht hören will.
  • Ich bete für uns alle, dass wir korrigier- und belehrbar sein mögen und uns lieber demütigen, als blind ins Verderben zu rennen!