Der Bericht von Naaman in Kapitel 5 bietet gleich eine ganze Anzahl von Lehren. Naaman glaubt schon aus der Ferne aufgrund des Zeugnisses des Dienstmädchens seiner Frau. Das könnte Ausdruck der Verzweiflung sein aber zeigt sicher auch die Bereitschaft, den sozial Schwachen zuzuhören und sich belehren zu lassen.

Andererseits glaubt Naaman (bzw sein König) fälschlicher Weise, dass nur der König Israels über die Macht verfügt – doch ihm wird dann klar, dass der wahre Herrscher eben nicht der weltliche König ist. Er meint auch, sich Hilfe von Gott erkaufen zu können – aber Gott gibt freizügig. Naaman versteht dann auch nicht, dass Gott die einfachen Dinge gebraucht (im Jordan waschen), um Großes zu tun.

Aber ähnlich wie zu Beginn des Berichts, ist er auch jetzt bereit, sich von seinem Diener belehren zu lassen und erfährt so Heilung.

  • Heilung kommt halt oftmals durch Zeugen, denen nicht zwingend zugehört oder Glauben geschenkt wird. Aber es lohnt sich, auf sie zu hören. Heilung (Rettung) kommt oftmals auf Wegen, die uns nicht spektakulär erscheinen mögen. So kommt eben die Erlösung letztendlich auch durch einfache Zeugen und durch das scheinbare wenig pompöse Mittel der Predigt.

Elisa macht deutlich, dass er die Heilung von Gott und nicht von ihm kam und er somit auch nicht Geld dafür nimmt. Sein Diener Gehasi hat dann seine Gier nicht im Griff und bekommt dann nicht nur das Geld, sondern auch die Krankheit des Naaman.

Nachdem Elisa schon gezeigt hatte, dass er Macht über Nahrung, Krankheit/Gesundheit und den Tod hat (bzw Gott ihm diese Macht gab), offenbart er in Kapitel 6 seine Macht über die Naturgesetze und Eisen schwimmt.

Dann wird die geistliche Sicht Elisas sichtbar … die himmlischen Herrscharen sind allen Feinden weit überlegen. Dabei sehen wir, dass Elisa ein Mann des Gebets ist. Er bittet Gott voll Vertrauen darauf, dass der HERR ihm geben wird, was er braucht.

  • Ich bete, dass Gott uns in Zeiten der Not eine solche Sicht und Erkenntnis schenkt und uns immer mehr zu mutigen und demütigen Betern macht.

Im Fortgang sehen wir im Bericht von der Not in Samaria, wie groß die Not ist und zu was das führt. Überfluss macht Menschen oft zu Agnostikern und praktischen Atheisten, große Not macht Menschen oft zu Barbaren.

  • Möge der Herr uns ein Herz für die Menschen in großer Not geben, dass wir ihnen helfen, damit sie nicht nach (schlechten) Lösungen für ihre Not suchen.

Die letzten Verse des Kapitels zeigen, wie sich die Wut des Königs gegen Elisa richtet. Das scheint eher der Anfang des Berichts aus Kap. 7 zu sein, wobei Kapitel 7 eng mit Kapitel 6 zusammenhängt. Jetzt tritt Elisa auf und verkündet, dass die Situation in Samaria bald besser werden wird. Der König glaubt Elisa trotz aller vorherigen Wundertaten und eingetroffenen Prophetien nicht und das wird ihm zum Verhängnis.

  • Unglaube wird bestraft.

Die Form der Rettung Samarias ist kurios und zeigt mal wieder, wie der HERR die Herzen von Menschen lenkt … manchmal auch so, dass die Feinde plötzlich in Panik geraten. Da wo Gott durch Gideon noch mit 300 Männern, Fackeln und Trompeten für Panik sorgte, passiert es nun scheinbar ohne jede menschliche Teilhabe.

  • Gott ist halt nicht von uns abhängig … auch wenn ER uns oft gebraucht.

Die erste Hälfte von Kapitel 8 liefert zwei Berichte, die nicht viel miteinander zu tun zu haben scheinen.

Erst begegnen wir der Schunemiterin wieder, die nun treu auf Elisa hört, so bewahrt wird und bei ihrer Rückkehr durch einen von Gott eingefädelten „Zufall“ die Gunst des Königs erlebt und ihren Besitz zurückerhält. Dass der König hier gut agiert ist ein Indiz dafür, dass auch böse Menschen von Gott gelenkt Gutes tun können!

Der Bericht von der Begegnung Elisas mit Hasael ist interessant. Hasael dient seinem König treu, kommt zu Elisa und dieser gibt ihm eine auf den ersten Blick widersprüchliche Antwort. Der König wird genesen und dennoch sterben. Dann sagt Elisa dem Diener, dass dieser zu einem brutalen Gewalttäter werden wird und zwar als neuer König Syriens.

Und so kommt es dann auch. Wenngleich Ben-Hadad gesund werden soll, überlebt er nicht, da Hasael ihn ermordet und so zum König wird.

Das Wissen um die Zukunft ist hier etwas, dass Elisa schaun trauern lässt, bevor das Schlimme eintritt. Und doch kann er es nicht verhindern, denn Gott führt aus, was ER vorhat.