Die ersten 4 Verse scheinen inhaltlich noch zu Kapitel 1 zu gehören. Paulus erklärt und rechtfertigt die Änderung seiner Reisepläne.
Ab Vers 5 kommt ein erster konkreter Auftrag an die Gemeinde. Ein Gemeindeglied ist scheinbar ausgeschlossen worden. Evtl handelt es sich dabei um den Mann, von dem im 1. Korinther 5 die Rede war. Die „Strafe“ – wahrscheinlich ein Gemeindeausschluss – war von den „meisten“ in Korinth beschlossen worden. Das lässt erahnen, dass es hier eine Art Abstimmung gegeben hat, denn anders käme man ja kaum zu einer Mehrheit. Außerdem muss irgendwie klar gewesen sein, wer zur Gemeinde gehört. Denn ohne eine feste Anzahl kann man wohl kaum von den Meisten reden. Das sind biblische Hinweise gleich für mehrere Dinge:
- Gemeindemitgliedschaft: Es ist klar definiert, wer zur Gemeinde gehört.
- Gemeindezucht: Man kann nicht nur zur Gemeinde gehören, man kann auch von ihr ausgeschlossen werden. Es gibt also eine klare Grenze und man ist entweder „drinnen“ oder „draußen“. Das Ziel der Gemeindezucht ist dabei, dass Menschen Buße tun und dann wieder in Liebe aufgenommen werden.
- Kongregationalismus: Die Gemeinde als Ganzes entscheidet über zentrale Fragen.
Ab Vers 12 greift Paulus dann nochmal einen Gedanken auf, der schon im 1. Korinther 1 sehr deutlich gelehrt wurde. Die Evangeliumsverkündigung hat einen trennenden Effekt. Hier erklärt er, dass diese Botschaft für die einen zum Nase-rümpfen ist, während sie für andere wie ein herrliches Parfum wirkt.
- Ich hoffe, dass wir alle das Evangelium als einen herrlichen Wohlgeruch kennen und erleben.