2 Mose 15 & 16:
In den Kapiteln 15 & 16 sehen wir die großartige Treue Gottes und den ständigen Kleinglauben seines Volkes.
Die Israeliten sehen immer auf das, was vor Augen ist und scheinen ständig zu vergessen, dass sie den allmächtigen Gott auf ihrer Seite haben, der sie eben erst auf wundersame Weise aus Ägypten gerettet hat. Dabei tut er Wunder um Wunder. Doch es braucht nur der nächsten „Not“, dass Israel scheinbar komplett vergisst, dass Gott auf ihrer Seite steht.
Israel klagt:
- Als sie in Mara kein Trinkwasser fanden (15,24ff)
- Als sie in der Wüste keine Speise hatten (16,2f)
- Und sie misstrauten bzw missachteten Gottes Anweisungen dann auch noch im Bezug auf das Manna (16,27).
Doch Gott hilft ein ums andere Mal.
- Er machte das Wasser in Mara zu Trinkwasser
- Er gab Manna und Wachteln
- Und er zeigt dem murrenden und untreuen Volk immer wieder Gnade!
Dieser historische Bericht aus einer längst vergangenen Zeit über ein uns fremdes Volk hat ganz unmittelbar mit uns zu tun.
Denn was wir hier sehen ist ein Vorschatten des großen Retter-Gottes. Er selbst gibt seinem Volk Wasser des Lebens und das Brot des Lebens. Er führt dabei sein Volk durch Anfechtungen und Not, aber er steht seinem Volk immer bei und bringt es sicher ins gelobte Land …
Das ist es, was Gott alles für uns getan hat und immer noch tut.
- Wenn wir in diesen Kapiteln den Kopf über den Unglauben Israels schütteln, dann sollten wir uns fragen, ob wir da wirklich viel besser sind? Vertrauen wir dem Gott, der uns aus größter Not gerettet hat? Vertrauen wir unserem treuen Versorger, der uns seinen Geist gegeben hat, so dass wir nie mehr „Durst“ haben müssen und der unser Manna ist, so dass wir niemals sterben werden?
- Wie ist es um unser Gottvertrauen bestellt, wenn wir schwere Zeiten und Nöte erleben?
Ich bete, dass uns diese Kapitel in unserem Gottvertrauen stärken und uns hilfreich dazu herausfordern, in Notzeiten zu bedenken, wer unser Gott ist.
Zu Beginn von Kapitel 21 sehen wir dann Jesus in der Offensive. Er zeigt den Kontrast zwischen den Scheinheiligen Schriftgelehrten und der wahren Hingabe der armen Witwe. Die ersten 4 Verse gehören deshalb wohl eher zu den Dialogen aus Kapitel 20.
Ab 21,5 folgt dann der Lukas-Bericht von Jesu Endzeitrede, von der ja auch schon Matthäus und Markus berichten.
Die große Lehre für uns ist und bleibt dabei, dass nach einer Zeit der Bedrängnis und Leiden Jesus wiederkommen wird. Deshalb sollten wir voller Zuversicht ausharren und Wachsam sein.
Wann genau dies geschehen wird und welche der hier angekündigten Dinge schon geschehen sind und was uns noch bevorsteht wird sehr unterschiedlich ausgelegt. Ich möchte mir hier eine große Offenheit bewahren und wachsam bleiben. Das ist sicher auch die Hauptintention dieser Rede:
- Bleibt wachsam und zuversichtlich auch in schweren Zeiten.
In Kapitel 22 lesen wir von den letzten Vorbereitungen für Jesu Tod.
Die Hohenpriester und Schriftgelehrten planen Jesu Tötung. Dabei beschreibt Lukas hier, wie Satan von Judas Besitz ergreift, so dass dieser Jesus verrät.
- Ich finde es sehr spannend darüber nachzudenken, wer hier der Handelnde ist … vordergründig sind es die Hohenprietser und Schriftgelehrten und Judas. Doch Lukas erkennt schon, dass hinter ihrem Tun Satan steht. Und in der Apostelgeschichte erklärt er dann mehrfach, dass auch Satan dabei (ohne das zu wollen und sich darüber im Klaren zu sein) ein Handlager Gottes war, der ja durch diese bösen Menschen das ausführt, was er vor Anbeginn der Welt in seinem Ratschluss geplant hatte.
Gleichzeitig zu dem bösen Treiben seiner Feinde, bereitet Jesus seine Jünger auf seinen Tod vor und setzt das Abendmahl ein. Dabei ist der Lukasbericht der einzige Bericht von diesem Mahl (außer der Nacherzählung im 1. Kor 11), bei dem explizit davon berichtet wird, dass Jesus das Mahl nicht nur feiert, sondern auch einsetzt „das tut zu meinem Gedächtnis“ (v.19).
Und dieses Mahl wird hier als Passalamm-Mahl bezeichnet … dabei gibt es wohl ein Lamm zu essen … auch wenn dann das echte ein-für-alle-Mal Passalamm noch mit am Tisch sitzt …
Ein ganz besonders tröstlicher Vers für mich ist Vers 32 – die ganz persönliche Zusage Jesu an Simon Petrus, dass er für ihn gebetet hat, dass sein Glaube nicht aufhört … das ist evtl das Gebet, von dem Johannes in Kapitel 17 berichtet.
- Jesus ist eben nicht nur der Anfänger, sondern auch der Vollender unseres Glaubens! Er bewahrt uns im Glauben … gerade auch durch sein Beten für uns!
Die Jünger selber erweisen sich dann als sehr schwach und wenig zuverlässig. Sie verschlafen fast Jesu Gefangennahme und dann verleugnet Petrus auch noch den Herrn. Jesus hingegen ist nicht nur voller Liebe und Barmherzigkeit … er ist auch voller Mut und Klarheit und bekennt sich selber als den Sohn Gottes (v.70).
- Wir sehen hier also ganz deutlich, auf wen allein Verlass ist. Wir Menschen sind schwach – aber Jesus ist ein mächtiger Retter. Er ist der gute Hirte, der keines seiner Schafe verliert.
- Dafür preise ich IHN!